Hallo Azarro,
mal meine Gedanken zu deinen Fragen.
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'Mal bin ich sexgierig und mal völlig ohne Lust im Alltagsleben.'
Sexgier, Geilheit ist ein Trieb, ein Grundbedürfnis.
Stellt sich dieses Bedürfnis ein, bekommt man 'Lust auf Sex'. Kannst du das dann ausleben – alles gut. Wenn nicht, stellt sich nach und nach Unzufriedenheit ein, die sich zum Frust steigern kann und sich schließlich in aggressivem Verhalten äußert.
Zunächst also Lust, dann Frust, dann Gier, dann Zwang.
Lust wird noch als positiv wahrgenommen, sie zeigt sich durch Lebensfreude und Energie.
Frust, Gier und Zwang sind aber negativ belegt, denn aus ihnen erwächst leicht negatives Verhalten auf das Umfeld. Druck wird gerne nach unten weitergegeben, wer mag das schon?
'Ohne Lust im Alltagsleben'. Wer kennt das nicht? Öder, oder stressiger Alltag, Routine, die Erwartungen des sozialen Umfeldes, woher soll da denn Lust, geschweige denn Lust auf Sex kommen?
Leider ist es vielen Menschen nicht gegeben diese Unlust selbst zu bekämpfen. Sie erwarten von anderen, dass diese die Spannungen, den Druck, die Verantwortung von ihnen nehmen, damit sie selbst es leichter haben. Geht nicht dauerhaft gut. Schuld sind immer die anderen, die anderen kann man aber nicht beeinflussen und man lässt sich hängen.
'Wieso ist die Lust mal da und plötzlich so weit weg, dass jemand der diese Sexlust hat unter den dann "scheinbar Sterilen" plötzlich "abartig" ist.'
Die Lust geht abhanden wenn du stark angespannt bist und kommt durch Entspannung wieder.
Von Moralisten mal abgesehen, sind die 'scheinbar Sterilen' meiner Meinung nach diejenigen, die sich mit ihrer Pflicht und ihrer Verantwortung nicht angefreundet haben, sondern sich ihnen ergeben haben. Solche Menschen haben oft einen erstaunlichen Terminplan und können Muße kaum ertragen. Entspannung ist für sie nicht nachvollziehbar.
Zeig solchen Menschen mal deine 'Lust'. Sie reagieren dann auf dich mit Unverständnis, manchmal sogar Neid und offene Anfeindung. Sie unterstellen dir Verantwortungslosigkeit, Zügellosigkeit, Triebhaftigkeit. Alles keine positiven Charakterzüge.
Ziel sollte es meiner Meinung nach sein, Pflichten und Verantwortung entspannter zu nehmen, sie nicht als schreckliche Last, sondern Teil des normalen Lebens anzunehmen und für lustvoll gelebte Freizeit zu sorgen. Bewussteres leben und genießen trainieren.
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'Gewalt im Alltag' wird so lange als normal betrachtet und bisweilen sogar gefördert, wie Umsicht und Rücksicht als Schwäche negativ und die 'hau-drauf'-Mentalität positiv, als Durchsetzungsvermögen gewertet werden.
Das Gesetz des Stärkeren hat noch immer Gültigkeit. Leider.