Was ist eigentlich Eifersucht und wie geht Ihr damit um?

Ich denke, das Gefühl "Eifersucht " können sowohl monogam lebende Menschen, als auch offen/polyamor oder wie auch immer lebende Menschen empfinden.

Ich lehne für mich einen monogamen Lebensstil ab. Aber ich kenne das Gefühl der Eifersucht dennoch sehr gut.
Für mich habe ich festgestellt, dass es, wie auch andere beschrieben , im Wesentlichen eine Verlustangst ist, manchmal gepaart mit Neid.
Wichtig für mich: ich kann lernen, mit diesem Gefühl zu leben und damit umzugehen, kann hinterfragen, was da gerade los ist und warum mich eine Situation gerade unangenehm kitzelt.
Mir hilft es dann schon auch, wenn ich das thematisieren und ansprechen darf.
Wohlgemerkt will ich durch dieses Ansprechen nicht die Freiheit des anderen beschränken, aber darüber reden, was die Verlustangst auslöst, kann ja bereits helfen, sie zu verarbeiten.

Umgekehrt würde ich von einem Partner auch nie erwarten, dass er völlig eifersuchtsfrei ist, das würde für mich wahrscheinlich sogar als Desinteresse und Gleichgültigkeit empfunden werden .
Aber auch von einem Partner wünsche ich mir dann eben einen konstruktiven Umgang mit diesem Gefühl.
Wenn Eifersucht in besitzansprüchen mündet, dann fühle ich mich eingeengt und dann bin ich schnell weg.

Polyamorie und Swingen sind grundverschiedene Dinge.

Ich hab überhaupt nix mit Swingen am Hut, hab aber sieben Jahre in einer polyamoren Beziehung gelebt.

Letztere funktioniert nur mit sehr viel sehr offener Kommunikation für mich. Da muss Platz sein dürfen für Gespräche ohne Vorwürfe von einer Seite, wenn es für einen der Beteiligten irgendwie komisch oder anstrengend oder hakelig wird. Dazu gehört auch Eifersucht.

... ich kann mir vorstellen, dass es in polyamoren Verbindungen durchaus zu Eifersüchteleien kommt, denn das ist ein menschlicher Faktor, der Anfangs nicht beachtet wird, wenn man eine solche Beziehung eingeht. Anfangs ist dann wohl alles toll und aufregend. Aber mit der Zeit kann dann doch bei dem Einen oder Anderen das Gefühl entstehen, dass Andere in diesem Verbund mehr Beachtung finden, bevorzugt werden. Selbst wenn man sich selbst einredet, dass doch alles in Ordnung sein, nagt doch eine gewisse Form der Eifersucht an einem und das lässt sich dann auch nicht durch Beteuerungen der Anderen, dass dem nicht so sei, dass man sich täusche, abstellen. Einmal eingenistet, lässt sich dieses Gefühl nicht mehr vertreiben....

Ich schreibe mal was eher Persönliches.
Ich selbst, von meinem open-minded Selbstverständnis her, halte mich eigentlich für komplett eifersuchtsfrei.
Und kann nur milde lächeln, wenn irgendwelche Männer in monogamen Partnerschaften schon eine Szene machen, wenn die Partnerin auf der Weihnachtsfeier oft mit demselben Kerl tanzt und ihn offensiv anflirtet.
Nein, ich sehe das total locker, und kann mir auch Partnertausch im Swingerclub vorstellen, (obwohl mein Erfahrungshorizont da überschaubar ist).
Er reicht aber aus um sagen zu können, dass tatsächlicher Partnertausch, also den Genuss der Partnerin vor den eigenen Augen zu haben, nochmal eine andere Dimension ist. Meines Erachtens kommt es bei einer solchen Konstellationen sehr darauf an, dass unbedingt sichergestellt ist, dass der "eigentliche Partner" auch in sexueller Hinsicht weiterhin "die Nummer eins" ist.
Dieser Eindruck, das Sicherstellen des Gefühls, dass der Partner/die Partnerin auch in erotischer Hinsicht die "Nummer eins" ist, muss unbedingt gewährleistet bleiben.
Wenn die Partnerin/der Partner einen anderen Mann/eine andere Frau in sexueller Hinsicht vorzieht, tut emotional sehr weh, so "eifersuchtsfrei" man auch ist oder sein mag....

Ich fühle durchaus polyamor, und nein, Eifersucht spielt in den Beziehungen die ich habe, von meiner Seite keine Rolle.
Und in keiner der Beziehungen war es je ein Thema. Dem habe ich auch nie Raum gegeben.
Ich muss nicht die erste Geige spielen, so gar nicht. Bei keinem.
Mein Leben ist trotzdem mehr als bunt und aufregend.

Monoamore Beziehungen die vom Partner so vorgegeben waren empfand ich dagegen als... vergiftet?! Da war im Hinterkopf schon der Gedanke, dass derjenige eine Beziehung leichter beendet wenn er sich in eine andere Frau verguckt.
Jetzt ist es viel entspannter. Man muss sich nicht entscheiden bei Dingen, wo es nur schlechte Entscheidungen geben kann wenn man schwarzweiß sieht. Man findet sich, wenn beide das Bedürfnis haben, und wenn nicht, ist es auch ok, der andere ist ja nicht das Zentrum meines Lebens.
Wobei mein Mann natürlich eine Sonderstellung genießt

Ja, das ist die natürliche Eifersucht. Also nix mit eifersuchtsfrei.
Das zeigt, dass einem etwas an seinem Partner liegt und das ist ja gut so.
Die natürliche Eifersucht ist nämlich nix Schlechtes.

Eifersucht Empfindet jeder...
ich für meinen Teil empfinde Eifersucht in einer Partnerschaft, wenn sich mein gegenüber nicht mehr um mich bemüht, mich als selbstverständlich ansieht und meine bi Neigung ausnutzt um einer anderen Frau (dauerhaft) Aufmerksamkeit zuschenken und mich sexuell hinten anstellt...

Polyamor Beziehungen können sehr befreiend sein, wenn sich alle drei 100% einig sind...

Swingen hingegen ist ein momentereignis, da kann bei mir keine Eifersucht aufkommen...
Wobei ich, wenn ich in festen Händen bin, nur mit meinen Mann sex habe und ansonsten sex und Intimitäten mit Frauen bevorzuge...

Wenn mir jemand wichtig ist, kann ich eifersüchtig sein, aber das deklarier ich auch unter verlassensangst

Nein, sehe ich komplett anders.
Die Nummer eins ist immer derjenige, mit dem ich in dem Augenblick zusammen bin.
Ausnahmslos.

Naja, - fragt sich dann natürlich, wie lange der Augenblick dauert und was nach dem Augenblick ist oder sein soll...

Ich bin keine Swingerin.
Ich habe Beziehungen die über die Bettkannte hinausgehen.

Mein Mann ist mein Lebenspartner und wird es immer bleiben wenns nach mir geht, das ist unabhängig vom Sex.

Eifersucht hat für mich was mit Verlustangst und mangelndem Vertrauen zu tun. Ich bin eifersüchtig...ja ich stehe dazu und leide manchmal sehr darunter.
Aber es hat seinen Grund....seitdem ich denken kann, wollte sich meine Mutter umbringen, manchmal uns Kinder sogar mit. Mein Leben war von Angst und Verlust bestimmt. Dann lernte ich meinen Mann kennen, wurde schwanger und verlor das Kind recht spät.Während ich litt, betrog er mich.
Trotz allem waren wir fast 20 Jahre zusammen, aber ich vertraute ihm nur so weit, wie ich ihn sah.
Aber ich habe für mich alleine gelitten, es ihm selten gezeigt. Getrennt haben wir uns aus anderen Gründen.
Aber ich kann auch heute nicht teilen, will es auch gar nicht. Ich will lieben und vertrauen und da gehört auch Eifersucht in gesundem Maße dazu. Hier verlangen die meisten das ich teile....und genau jetzt kann ich sagen...nein....lieber verzichte ich auf Sex.
Irgendwann wird jemand kommen, der mir das Urvertrauen zurückgibt und dann werde ich an dem Punkt ankommen, wo Eifersucht das Salz in der Suppe ist. Und so lange halte ich mich von Menschen fern, die mir nicht gut tun. Ich habe es mit der Konfrontationstherapie probiert, aber es klappt nicht. Jetzt passe ich auf mich auf.
Die gezähmte Widerspenstige....das wird wohl noch etwas dauern 🤣
Wenn hier Eifersucht aufkommt, ziehe ich mich zurück und beende alles....blanker Selbstschutz.

Brutale.

Warum durfte ich keine Frau mehr anschauen? Früher hatte ich gerne Menschen fotografiert, aufgrund der Eifersuchtserfahrungen fotografiere ich nur noch Sachen oder Situationen, weil ich feststellen musste, es war unangreifbarer.

Für mich ist da nichts wirklich von Bedeutung.

Massive Lebenseinschränkungen bis hin zu realen Erpressungen

Was für andere Menschen das Wort "fremdgehen" an Ekel hervorruft, ruft bei mir das Anzeichen von "Eifersucht" hervor. Ich finde das zweitere destruktiver als ersteres. Denn das Zweitere ist nicht rational erklärbar/diskutierbar.


Nie ausleben. Sondern ganz im Gegentum keine Energie geben und Aufmerksamkeit entziehen, wenn es dazu kommt. Bei mir hat der begriff "Eifersucht" für mich keinen Inhalt mehr. Liberté.
Respektbehaftete Ablehnung
Ja, eine Frau hat mich dahingehend sehr erfolgreich konditioniert. Ist halt so. Leider. Es laufen auch Schlechtmenschen hier herum.
Ich empfinde dieses Gefühl nicht.
Wenn Männer oder Frauen auf Situationen mit Eifersucht reagieren, hat das genauso wenig Nährwert für mich wie Grippe oder Schnupfen: brauch ich nicht und somit "Tschüss".

@********1970

Das Urvertrauen kann dir keiner geben.
Geborgenheit findet man in Angstfreiheit.
Je mehr du liebst momentan um so größer die Verlustangst.

Auch bei felsenfest und jahrzehntelang verschweißten Paaren gibt es Trennungen, - das sei nur mal am Rande erwähnt....

Eifersucht ist eine Funktion von Verlustängsten, eine hoch emotionale Reaktion die fast immer das vertreibt, was sie zu halten versucht.
Meiner Meinung nach ist sie eine der giftigsten Kräfte die in einer Beziehung wirken kann, weil sie Vertrauen erodiert und damit das Fundament jeder Beziehung zerstört.

Im Grunde ist es Beziehungskrebs.


Die Vorstufe von Eifersucht ist Neid. Neid hinsichtlich der Zeit die andere mit meiner Partnerin verbringen. Wenn ich diesen verspüre, ist das ein Warnzeichen und ich nehme mir Zeit heraus zu finden, warum das so ist.
Wenn der Grund ist, dass ich das Gefühl habe ich verbringe zu wenig Zeit mit ihr, dann verbringe ich mehr Zeit mit ihr.
Wenn das nicht der Grund ist, gibt es üblicherweise eine Ursache die bei mir liegt, irgendetwas, dass mich unzufrieden mit mir selbst macht.

Und das gleiche erwarte ich auch von meiner Partnerin. Wobei natürlich stets die Möglichkeit besteht, gemeinsam darüber zu reden.

Eifersucht muss konfrontiert werden, bevor sie sich einnisten kann.

Jetzt wird es aber ein bissi dramatisch.

Da kommt es vielleicht auch ein bisschen auf die kommunikative Kompetenz der Beteiligten an, wie verheerend Eifersucht werden kann. Oder eher gesagt: ohne diese Kompetenz kann die falsch zugedrehte Zahnpastatube zum Krieg werden.

endlich mal ein thema, bei dem ich richtig "rot" sehe!

die eifersucht zieht sich wie ein roter faden durch mein leben
und ist wohl das schlimmste, was mir jemand antun kann...

mein letzter und bisher schlimmster super-gau ist etwa 1,5 jahre her
aber ich weiss es noch wie heute
und wäre ich ein gewalt-tätiger mensch,
sässe ich heute im gefängnis...

ja..es ist verlust-angst pur - das wurde hier mehrfach schon gesagt

meine mutter hat mir früher mal erzählt, dass sie nach mich noch mal schwanger war
und abgetrieben hat - das war damals sehr gefährlich für eine frau
mir allerdings zog es bei dem gedanken, dass da noch ein weiteres baby oder kind gewesen wäre,
den boden unter den füssen weg...
schon damals hatte ich mord-gedanken - das hätte ich nicht ertragen...

heute suche ich weder liebe noch beziehung - das macht mich frei
und ich hoffe, auch eifersuchts-frei...

Von mir selbst eigentlich kaum. Bei Partnerinnen hat es sich unterschiedlich gezeigt.

Mich: Wenn meine Partnerin anderen Menschen ein Lächeln schenkt, das ich nicht mehr bekomme. Beim Sex (z. B. MMF mit der eigenen Partnerin) bin ich so eifersuchtsfrei, wie man nur sein kann.
Ex-Partnerinnen: Bei einer hat es, wenn sie schlecht drauf war, sogar gereicht, wenn eine andere Frau nur im Raum war. Ich musste sie nicht einmal angucken, um Ärger zu bekommen.

Selbst: Es schmerzt.
Ex-Partnerinnen: Schlechte Laune bis Tobsuchtsanfälle.

Eher negativ. Mit einem gesunden Maß an Eifersucht bei einer Partnerin kann ich leben, ich kann aber auch gut darauf verzichten. Bei aggressiver Eifersucht, die immer wieder zu Streit führt, würde ich ziemlich schnell Lebwohl sagen.

Natürlich gibt es da unterschiedliche Ursachen. Minderwertigkeitsgefühle, Verlustängste, Neid, Egoismus, und sicher noch vieles mehr.


Ich hatte noch nie ein so starkes Eifersuchtsgefühl, dass da etwas auszuleben gewesen wäre.

Eifersucht verbindet nicht, sondern zerstört. Hält sie sich einem erträglichen Rahmen, ertrage ich sie. Ist sie total aus der Luft gegriffen bzw. übertrieben und führt so immer wieder zu Streit, wäre das wie oben bereits gesagt für mich ein Trennungsgrund.

Mich selbst - nein. Da gibt es doch das Märchen von dem, der auszog, das Fürchten zu lernen. Vielleicht lerne ich ja irgendwann auch nochmal, was Eifersucht ist
Die Partnerin: Ich würde es nicht extra herausfordern, aber auch nicht um jeden Preis vermeiden wollen.

Keine Ahnung. Ich muss ja erst noch lernen, wie man eifersüchtig wird.

Äh - nein. Bringt Eifersucht nicht eher Grfühle durcheinander?

Wenn ich das bei einer Partnerin bemerke, würde ich gerne gemeinsam über die Ursachen sprechen und versuchen, die Eifersucht aus der Welt zu schaffen.


Ich habe (nicht nur bei mir) schon so viel Leid gesehen, welches durch (unkontrollierte) Eifersucht verursacht wurde, kenne aber keinen einzigen Fall, wo die Eifersucht an sich auch nur irgendetwas Gutes bewirkt hätte.

Dann war die Harmonie nur aufgesetzt.
Wenn man eine offene Beziehung führt ist das Gras jenseits des Zaunes nicht grüner. Da es keinen Zaun gibt.

Eifersucht ist für mich eher ein Synonym für fehlendes Selbstwertgefühl.
Das wird sicher schon in der Kindheit fest gesetzt.
Durch Verzicht auf Liebe/Beziehung oder Bindung kann man dem aber nicht aus dem Weg gehen, denn Gefühle entstehen nun einmal und ohne wäre die Welt um einiges ärmer.
"Eifersucht" verhindert so gesehen nichts. Im Gegenteil es schürt Mißtrauen und Neid.
Außerdem gehe ich davon aus, das sich eh nichts erzwingen läßt, also entweder jemand macht etwas, weil er/sie davon überzeugt ist, das es der Beziehung gut tut oder nicht und entweder man nimmt es hin oder nicht.
Natürlich machen schmerzhafte Trennungen etwas mit einem, das kratzt gewaltig am Vertrauen.
Sowohl am Vertrauen zu sich selbst, wie auch in Bezug auf andere. Da ist es - je nachdem wie schwer die Verletzungen sind - Vertrauensvorschuß zu geben. Denn ob dieses Vertrauen berechtigt ist oder nicht, zeigt nur die Zeit.

WiB

@*****ite

Allein die Tatsache, das es keine Zäune gibt, hindert nicht daran sich das Land auf der anderen Seite an zu sehen....
Egal welche Lebensform und auch die Absprachen, es kommt immer darauf an wie die Menschen selbst darüber denken und wie sie es leben (wollen).
Die Annahme etwas gäbe es nicht weil die "vermeindliche" Gefahr nicht bestünde, ist kein Garant dafür das sich Gefühle ändern, auch schmerzhaft für die/den Anderen.
WiB

Nachtrag
Es muß auch nicht so sein, das die Harmonie nie da war, aber es kann sich eben auch schnell ändern und dann kann es auch der bessere Weg sein los zu lassen, wenn man sieht etwas schadet.

Man kann die Sache aber auch übertreiben.

Zunächst einmal ist Eifersucht eine ganz normale menschliche Regung. Ein Gefühl, wie Liebe auch. Und gehört zur Liebe im Normalfall auch dazu.
Ein empathischer Mensch, der einen anderen Menschen aus ganzem Herzen liebt, kennt auch die Eifersucht.
So lange die Eifersucht nicht krankhaft wird, wirkt sie keineswegs zerstörerisch.
Eifersucht ist im Normalfall einfach ein Zeichen der Liebe.
Und hat nicht unbedingt etwas mit mangelndem Selbstwertgefühl oder anderen psychischen Macken zu tun.
Mit einem Menschen, der behauptet völlig eifersuchtsfrei zu sein, könnte ich nichts anfangen, weil ich ihm die nötige Empathie eine Beziehung zu führen, absprechen würde. Ich hätte dann das Gefühl, dem ist eh alles egal und demnach bin ich ihm auch egal.