Wahre winterliche Ficktion - Gedanken und Geschichten
Wahre winterliche Ficktion Der Zug hält, aufstehen, die Tür öffnen, die Hände umklammern die Tasche.
Es Gewusst, war es keine Entscheidung, ein Sog, der mich zog, zurück.
Ein Fehler, mit dem ersten Blick in deine Augen, war es bestimmt ein Fehler zu sein.
Der Schnee rieselte, hinterließ Spuren der Nässe, legte sich kühl auf die glühenden Wangen, es gab keinen Platz für Tränen, nicht heute Abend. Eiskalt und schnell klopfte das Herz, die Schritte fanden den Ausgang, ich sah deinen Wagen schon vom Weiten.
Es war kaum anzunehmen, dass du die Tür öffnest, du wartest, das Tier lauert auf den letzten Sprung. Es war wie gewohnt, ein Lächeln umspielte deine Lippen, der Kuss bittersüß, legten sich die Fesseln wie unsichtbar auf den Hals. Ein gehetztes Tier, tief im Inneren verborgen, leise spülte dein Blick es an die Oberfläche, deine Grausamkeit, die verletzte Seele alles in einem Augenblick. Konzentrieren heißt es nun, vorbei die Leichtigkeit, was wollten wir finden an diesem Abend, es war schon alles verloren.
Dein Anblick ließ meinen Atem stocken, lange so lange her, du warst verändert, die Hülle, der Inhalt unnahbar. Deine Schönheit, deine grausame, verletzte Seele, sie blickt mich an, an jedem Tag seit ich dich traf. Vergessen, man kann nicht vergessen was war.
Wir wussten es, wieder vom ersten Augenblick, es sollte der letzte Abend sein.
Die Fahrt verlief ruhig, sprachlos, nie war ich so sprachlos, deine Seele schnürt die Kehle zu hinterlässt tödliche Stille. Es sollte ein Ende sein, du hasst es, nicht zu Ende zu bringen, es soll nichts übrig bleiben, völlige Zerstörung.
Wir waren nie Liebende, auch wenn die Worte in blaugreller Leuchtschrift Einzug hielt in dein Haus. Es war nicht zu übersehen, blendete die Augen, eine Geschmacklosigkeit, eine perfide Erniedrigung.
LIEBE LIEBE LIEBE kalt, blau, ohne Gefühl, nur die Worte, die in den Augen schmerzten.
Liebe flüsterte ich, was sollte das, leise Musik, es gab sonst nie Musik, eine perfide Erniedrigung, ein höhnisches Lächeln umspielte deine Lippen. Du weißt das ich dich liebe, auf meine Art werde ich dich immer lieben, eine Erwiderung war nicht gewünscht, vielleicht ist es das, was dich schmerzlicher getroffen hat.
In deine Seele blickt man nicht ungestraft, das darf es nicht geben, so fühlte es sich an.
Ich weiß nicht, was war schmerzvoller, die Zärtlichkeit, so sanft und liebevoll. Das leise Frösteln nach deiner Behandlung, von dir aufgefangen voller Gefühl, fast kostbar halten mich deine Arme. Ich möchte fliehen, fliehen vor dem, was ich in deinen Augen lese, Liebe und Hass, in einer Person vereint. Der Wechsel schneller als Lichtgeschwindigkeit, dir kann niemand folgen, du überholst.
Es waren harte Schläge, diese Sorge in deinem Blick, traf mich härter als die Schläge die folgten, du hast es nicht gespürt, die Zärtlichkeit war es, die alles in Sekundenschnelle kippte. Du hast gesagt, du würdest nicht aufhören egal ob die Haut brennt bei der Zeichnung, deiner Zeichnung. Ich wusste nicht, dass du die Seele verbrennst, dein Branding trifft tief, unauslöschbar.
Liebe, grell blinkend nicht zu übersehen. Nun sollte ich erfahren, wie es ist dich zu lieben, ich habe dich geliebt ich werde dich immer lieben, für das was du bist, die grausame, verletzte Seele voller Schönheit, mit dir ist der kleine Tod neu gemalt. So oft bin ich gestorben in deinen Armen, es war nie genug, es konnte nie genug sein, du konntest es nicht ertragen, Liebe tötet dich.
So viele Worte und dabei war der Wechsel wie ein Wimpernschlag, dem liebevollem Schmerz folgte ein Schmerz, der meinen Körper fast in Stücke gerissen hat. Plötzlich unerwartet, die Heftigkeit, Panik. Das Genick hätte ich mir brechen können, ich hatte Todesangst, der Schrei der die Stille in tausend Teile schnitt, wie ein Schwert.
Der Hass in deinen Augen, die Ohrfeigen, du wusstest genau, ich war verletzt, das Spiel war kein Spiel mehr.
Klatsch, klatsch, die Hände vors Gesicht, die Fesseln waren schon gefallen, wehren, Ruhe bewahren. Der Griff in die Haare, zieht sich über den Boden, wo gerade noch das Bett unter mir ist jetzt das Parkett kalt und unnachgiebig.
Ruhig, bleibe ruhig, flüstere ich mir in Gedanken zu, die Situation in den Griff kriegen.
Adrenalin pumpt durch meine Adern, ich bin konzentriert, trotz der Bedrohung reagiere ich überlegt, jeder Schritt, mich retten. Ein Flackern, er ist kurz dieser Blick, der flackernd zögert, ich befreie mich. Mein Herz schlägt kaum, die Haare rieseln über meinen nackten Körper, raus. Sekunden vergehen, ich spüre deine Anspannung du hast dich langsam wieder unter Kontrolle, deine Hände zittern, ich versuche kaum hörbar zu atmen.
Wie in Trance fange ich an dich zu streicheln, dich zu beruhigen, so lange bis dein höhnisches Lächeln deine Lippen umspielt. Geschafft, da bist du wieder, der Teil der kontrolliert grausam ist. Ich lasse deine schneidenden Worte über mich ergehen, noch immer angespannt, suchend den Ausgang. Die Zeit tropft zähflüssig wie klebriger Honig, ich streichle deine Wangen, sanft, bemerke erst spät, dass ich fast mechanisch, die Bewegungen nicht mehr kontrollierend reagiere.
Es war wohl der Schock, in dieser Sekunde, ich hätte mich auf dich stürzen können, das Adrenalin schrie in meinem Innersten nach einem Ventil, hätte mich noch in der Sekunde von dir ficken lassen. Es ist vollendet, du hast deinen Frieden.
Ich gehe ohne Blick zurück...
Sie_960