Die Freiheit des einen endet dort, wo die Freiheit des ...
Man muß jetzt nicht gleich mit Kant's Metaphysik argumentieren, sondern sich auf das besinnen, was eine der elementarsten Grundregeln einer Gesellschaft sind.
Klar, kann man (oder auch frau) machen was man will, doch dann dürfen das die anderen auch, oder?
Ich hatte mal eine "Projek-Wohnung" in einer großen Stadt in Deutschland. Ab etwa 19:30 Uhr ging es los, im knappen Stundentakt. Es klingelte, im Bad rauschte etwas Wasser und dann ging es zur Sache.
Wenn man wie ich nach einem harten Einsatz-Tag beim Kunden in die ohnehin schon etwas karge Unterkunft kommt und einfach gerne mal in Ruhe einen schönen Film sehen möchte, ist es schon etwas störend, wenn nebenan (spätestens) im Stundentakt orgasmiert wird.
Zumindest hörte es sich so an.
Ich gönne jedem Mitmenschen seinen Spaß, aber nach mehreren Abenden am Stück war es mir dann doch ein wenig zu viel.
So habe ich das Gespräch mit der Dame gesucht und wurde schon an der Tür ziemlich schwach von der Seite angesprochen.
Das war nicht so ganz das was ich erhofft hatte.
In der Woche drauf war es dann ruhig nebenan und ich NICHTS damit zu tun.
Wenn es draußen heiß ist und alle mit offenem Fenster schlafen, kann es auch mal in dem ein oder anderem Zimmer heiß zugehen.
Dann liegt man in Bett und wartet auf das Finale und dann ist gut. (Leeve un leeve lohsse)
Vielleicht ruft dann einer mal aus dem Fenster "Mensch Jung, komm zum Punkt" und er aht die Lacher auf seiner Seite.
Was ich aber völlig überflüssig finde, sind diejenigen, die einem ihr schönes Erlebnis (hoffentlich) ins "Ohr schrauben" müssen. Das finde ich nicht nur unnötig, sondern störend. Diese prophanen Menschen, die meinen, sie haben nur dann guten Sex, wenn sie mindestens so laut und anhaltend stöhnen, wie die Personen in dem Pornos, gehen wir auf den Keks. Ja, man kann das (bis zu einem gewissen) Grad unterscheiden. Aber so genau höre ich selten hin.
Deswegen achte ich darauf, daß es nicht zu laut wird, wenn die Fenster offen sind oder schließe sie halt einfach. Wenn dann doch mal jemand etwas hört, dann hoffe ich, daß sie/er mir das nicht all zu übel nehmen und wissen, daß ich auch ihnen ihren Spaß gönne.
Wenn ich es möchte, akustisch mitzubekommen, was "nebenan" abgeht, gehe ich in ein entsprechendes Etablissment. Da habe ich die ungefilterte ganze Freude und wenn mich dabei die Lust packt, sind meistens Menschen in der Nähe, mit denen man diese ausleben kann.
Das Argument, im Hotel sollen sie mich ruhig hören, finde ich etwas eigenartig, es sei denn es ist eines dieser Hotels, welche die Zimmer stundenweise vermieten.
Ansonsten würde ich mal ein oder zwei Gedanken daran verwenden, an die Eltern, die froh sind, daß ihre Kinder ENDLICH eingeschlafen sind und einen netten Abend an der Pool-Bar zu zweit genießen wollen, ohne ins Zimmer spurten zu müssen, weil sich die Kleinen vor dem Gekreische aus dem Nachbarzimmer fürchten. Oder an die Menschen im Hotel, die nach einer Verspätung von 15 Stunden, weil der Flieger ausgefallen ist, ENDLICH im Hotelzimmer glücklich im Bett liegen und nur ein paar Stunden Schlaf nachholen, weil sie sonst der Jetlack drei Tage Urlaub kostet.
Also, wenn jemand es braucht beim Sex seine Lust durch Laute zu artikulieren bzw. steigern zu müssen; bitte tut Euch keinen Zwang an. - Solange Ihr nicht jemand anderen dadurch stört.
Vielleicht kommen wir so dem Weltfrieden ein Stück näher und haben dennoch viel Spaß.