Ich habe jetzt nicht alle Beiträge der 23 Seiten gelesen, d.h. die Gefahr, bereits Gesagtes zu wiederholen ist natürlich gegeben.
Ich gebe nur meine persönliche Sichtweise wieder und möchte nicht sagen, dass das Allgemeingültigkeit besitzt oder auf andere 1:1 übertragbar ist.
Seit ich erwachsen/volljährig bin, muss ich alles. Selbst. Alleine.
Ich kann meinen Herd anschließen, Löcher bohren, Betten und Schränke, in deren Anleitung steht, man solle das Teil unbedingt zu zweit aufbauen, baue ich alleine auf. Ich wechsele Glühbirnen, tausche einen Syphon aus, transportiere eine Waschmaschine, fahre beim Umzug einen VW Crafter selbst - meine Grenze ist da, wo WIRKLICH eine zweite Person NOTWENDIG ist (Kühlschrank tragen, Sofas 2 Etagen rauf oder runter tragen, Teile am Auto austauschen und solche Dinge.
Ich mache das alles, nicht weil es mir solch einen Spaß macht. Aber wenn du niemanden hast und dann auch kein Geld, jemanden damit zu beauftragen, dann kannst du ja nicht ohne Licht oder Wasserhahn bleiben
Zwischen Abi und Uni kam mein Sohn zur Welt, von Anfang an alleinerziehend,
Studentin mit Baby/Kleinkind und Nebenjob(s), danach erst Teilzeit, sobald es ging Vollzeit-Job, dann ein besser bezahlter Job, um in ein besseres Viertel zu ziehen und ein Auto zu kaufen. Bald wird er 14 und Kinder kosten einfach auch Geld. Schulwechsel, Freizeit, Vereine, Ausflüge - alles mögliche muss entschieden und organisiert werden, neben der 40 Stunden-Woche, während der man ja auch nicht nur rumliegt…
Haustiere wollen versorgt werden, die Wohnung putzt sich nicht von selbst, all das muss organisiert werden. Schaffst du etwas nicht, bist eh du derjenige, der das am Ende wieder ausbaden muss.
Irgendwie steht man ständig unter Strom, ist angespannt, kann nicht abschalten.
Da ist es eine regelrechte Entspannung, wenn ich mal für eine kleine Weile eben NICHT ALLES entscheiden, machen, organisieren und lenken muss, sondern eben das Gegenteil davon.
Das ist natürlich nur ein Faktor von mehreren, die ineinandergreifen und letztlich ein individuelles Gefühl hervorrufen (Lust/Orgasmen/Entspannung oder was auch immer)
aber ich erkläre mir den Hang dazu eben so.
Aber ich bin auch nicht immer und jedem gegenüber „devot“ - primär Männern, seltener Frauen und mitunter habe ich auch Spaß an der entgegengesetzten Rolle. Kommt eben immer ein bisschen auf die Umstände und Personen an.
Ist doch irgendwie nachvollziehbar, oder?