„„ haben sich in ihrem Umfeld nicht getraut zu erzählen, was sie am WE gemacht haben, und dagegen stellt sich Sexpositivität auf.
Was können denn die anderen Leute dafür, wenn sich einer nicht traut, sowas zu erzählen? Vielleicht hätte garkeiner ein Problem damit, wenn derjenige sowas erzählt. Gerade bei deinen Beispielen wäre es aber auch ein leichtes, das ganze "konservativenfreundlich" zu erzählen. Der Schwule kann doch einfach sagen, dass er sich mit "Name der Person" getroffen hat. Da wird eher keiner fragen, wer das ist. Oder sagen "ich habe mich mit meinem Freund Max getroffen." ob das dann ein Kumpelfreund oder ein Sexfreund ist, ist dann doch unwichtig.
Wenn man auf einer Fetischparty war, aber den anderen keine komischen Bilder in den Köpfen machen möchte, kann man doch einfach das Wort Fetisch weglassen. "Ich war auf einer großen Party und hatte viel Spaß." ist doch eine ganz normale Aussage.
Aber genau das ist es doch. Man MUSS (nicht kann!) flunkern. Es geht nicht darum, niemandem komische Bilder zu machen - wenn ich sag "ich war gestern noch spät wach, weil meine freundin von einer reise zurückgekommen ist, du verstehst das" weiß jeder, dass es um sex geht. Sicher ist das für viele oversharing, wenn man es jedem auf die nase bindet - das muss man eifnach nur wirklich nicht tun und gut is. Aber darüber hinaus empofindet das jeder als normal, und akzeptiert.
ABer wenn ich sage "ich war auf einer fetischparty", dann schaut dich ein großteil der menschen mit einer mischung aus angewidert, entsetzt und abfällig an und du kannst dir sicher sein, dass hinter deinem rücken getuschelt wird.
Es geht also doch gar nicht darum, dass menschen sich nicht trauen, das zu erzählen. es geht darum, WARUM sie sich nicht trauen - eben, weil man das nicht ohne konsequenzen erzählen kann. und eben nicht, weuil man die eigene sexualität generell nicht verbreiten sollte - wie oben geschildert ist das bei "normaler, anerkannter" sexualität nämlich gar kein prolbem, das zu teilen.
Und genau das sollte aber eben für jeden möglich sein.
Es sollte möglich sein, peitschen die vom vorabend noch im wohnzimmer liegen auch dann liegen zu lassen, wenn die spedition ein sofa liefert. aber: lägen da kondome (natürlich unbenutzte) würden die vlt kichern, aber keiner würde da groß lästern. liegen da aber peitschen, oder dildos oder sonstwas - da kann man sich darauf verlassen, dass das nicht einfach kommentarlos hingenommen wird.
Es sollte möglich sein, zwei männliche / weibliche vornanmen mit dem selben nachnamen auf dem klingeschild zu haben, ohne, dass die nachbarn entweder annehmen es handle sich um zwei geschwister oder tuscheln (story aus dem echten leben: wir hatten lesbische nachbarn in unserer letzte wohnung, und mehrere parteien im haus haben sich relgemäßig darüber unterhalten, wie merkwürdig die stöhnen würden, dass die eh den ganzen tag nur sex hätten, dass sie sich sicher sind, mal einen großen dildo am fensterbrett gesehen zu haben von außen, dass eine von den beiden sicher mal ein mann war, würde man ja sehen, schon an den haaren, und so weiter).
Es sollte möglich sein, auf dem weg zu einer fetisch-party das outfit schon tragen zu können (solange es ausreichend bedeckend ist) ohne auf der straße blöd angemacht zu werden.
Es sollte für Crossdresser möglich sein, auch so im büro aufzutauchen - JA, verdammt nochmal auch, wenn man kundenkontakt hat.
Ist aber nicht so. Und genau DAS ist das Problem.