Ich lese eigentlich nur gern. Besonders interessant finde ich eigentlich auch die Frage dieses Beitrages. Doch fällt mir auf, dass hier zwei unterschiedliche Dinge thematisiert werden und das zu Reibungen im Gespräch führt.
Das bezeichnet für mich grundsätzlich auch das allgemeine Dilemma, zwischenmenschlicher Beziehungen: Wer will eigentlich was?
Sollte die Frage des TE so verstanden werden, dass ein Partner Lust auf den anderen hat und den Sex trotzdem verweigert und warum?
Oder stehen andere Fragen auch zur Debatte? Warum hat ein Partner keine Lust mehr?
Wenn die Fragen im Leben nicht grundsätzlich geklärt sind, kommt immer wieder nur die berühmte 42 bei raus. Das finde ich sehr schade. Ich meine: Es gibt so viele Antworten aber es kommt nicht richtig raus, zu welcher Frage geantwortet wird.
Ganz klar wird mir das im Eingang aber auch nicht, gebe ich zu.
Für eine Verweigerung trotz Lust, komme ich selbst auch zu keinen guten Ergebnissen. Da gibt es Probleme außerhalb der Libido, die geklärt werden könnten.
Wenn die Libido aber weg ist, obwohl ich den Partner eigentlich will und er mich, dann empfinde ich das als sehr traurig und hätte auch großes Interesse daran, an was das alles liegen könnte. Sicher gibt es auch hierzu viele unterschiedliche Ansätze. Einige sind hier ja schon zu lesen.
Für mein Dazuhalten bringt für diesen Ansatz aber das Wort Verweigerung recht viel ins unsichere Wanken hier.
Soll damit die unbewusste Verweigerung gemeint sein? Mann kann nicht nicht hart werden und/bzw nicht kommen? Frau wird nicht feucht und/bzw kann nicht kommen? Oder alles fühlt sich mechanisch und kontaktlos einsam an?
Was ist eigentlich gefragt?
Ich habe eins gelernt: Wenn jemand etwas sagt/fragt/tut und mich verunsichert bis hin zum Unverständnis bringt, dann kläre ich zuerst die Frage, die im Raum steht. Das nennt sich: paraphrasieren und emotionalisieren. Ich sage also, was ich wie verstanden habe und kann erst dann richtig/besser drauf eingehen. Das ist im Sex nichts anderes. Dafür liebe ich das auch. Und für mich entsteht die Verweigerung bereits dort, wo ich den Kontakt zur Klärung nicht pflege. Wer was wie bewusst tut, steht auf einem anderen Blatt.
Eine bewusste Verweigerung TROTZ Lust, möchte ich mir selbst in einer Beziehung so wenig vorstellen, wie einen Sex trotz Unlust. Ich bin sehr froh und dankbar über die Stimmen hier, die dazu eine klare Stophaltung einnehmen können. Das ist viel wert und hat für mich was mit Achtung seiner Bedürfnisse zu tun und nichts mit Verweigerung im anders gedachten Kontext.
Viele Grüße und Danke für den Betrag!