„Ich sehe die Sexlose Zeit meiner Ehe als Konsequenz...wir waren wie Geschwister geworden.
Ich finde, in dieser Aussage liegt einer von vielen Gründen, warum der Sex in einer Beziehung einschläft.
Ich sage bewusst "einschläft" und spreche nicht von Verweigerung!
Verweigerung setze ich ähnlich mit Aggressivität.
Was aber, wenn tatsächlich einfach nur die Lust im Laufe der Jahre auf ein Minimum schwindet, weil mann/frau sich verändert? Weil höher, schneller, weiter nicht mehr sein müssen? Weil Geilheit zugunsten einer eher inneren Zufriedenheit weicht? Weil ein stetes Miteinander auch in schwierigen Phasen wichtiger ist als eine auf einen Zeitpunkt X festgelegte Rammelei auf dem Küchentisch? Weil der Kuschelfaktor mit jedem Tag größer wird, eben weil man sich miteinander wohlfühlt? Weil Verlässlichkeit und Loyalität wertvoller sind als Dessous und High Heels?
Es gibt Paare, die können damit hervorragend leben und sich dennoch als Partner, Ehemann oder -frau, Geliebte/r sehen....gleichwertig..und akzeptieren den Status Quo.
Sie sind aus der Libido geschwängerten Verliebtheitsphase raus (oftmals viele Jahre) und freuen sich an dem Umstand, sich zu haben, sich verlassen zu können immer im Vertrauen auf das WIR.
Da liegen dann Frau und Mann nackt aneinandergekuschelt im Bett und schlafen ohne Sex gemeinsam ein. Diese Vertrautheit und Harmonie ist diesen Paaren mehr wert als der geilste Sex, der dennoch ab und an stattfindet, eben weil zu nichts gedrängt wird und daher von beiden Seiten gerne praktiziert wird. Nur eben nicht so oft.
Ich sehe da überhaupt keine Problematik.
Doof wird es dann, wenn mindestens Einer genau das so in dieser Partnerschaft erlebt und einen Mangel verspürt. Mangel nach mehr, nach dem Kick....und Threads werden eröffnet à la "Meine Frau hat sich verändert" oder "Tote Hose im Bett" oder "Mein Mann versteht mich nicht."
....und dann kommt der Punkt, an dem wir hier gerade in diesem Thread sind: es wird von Verweigerung gesprochen, von Prinzessinnen, von A....löchern.
Muss das echt sein?
Muss wirklich immer (i-m-m-e-r) das Verhalten des Partners Schuld an der weniger vorhandenen Libido sein? Bin ich es nicht einfach vielleicht selbst, die der eingetreten Vertrautheit und Zufriedenheit mittlerweile mehr Raum schenkt als dem Sex an sich?
Kann ich nicht auch meinen Libidoschwund loskoppeln vom Verhalten meines Partners und mal bei mir bleiben ohne ihm Vorwürfe zu machen, dass er es nicht mehr bringt oder im Haushalt der letzte Flodder ist?
Für mich ist es zu einfach, das Verhalten meines Partners für meine (schwindende) Geilheit verantwortlich zu machen.