An einem Vornamen kann man allenfalls maximal den Namensgeschmack ablesen, den die Eltern seinerzeit hatten. Das bringt einen nicht wirklich weiter, wenn man berücksichtigt, dass sich der/die Namensträgerin druchaus anders entwickelt haben kann in den zurück liegenden 20 bis 60 Jahren...je nachdem...
Dass die Kevin's und Jaqueline's schlechter bewertet werden liegt an den Rosti's dieser Welt - nicht am Vornamen selbst.
Bei dem Augengedöhns ist es übrigens auch nicht besser. Aber das mit den Augen ist einer der Hauptgründe für das obligatorische Geschichtsfoto. Daraus etwas ablesen zu wollen ist zum größten Teil antrainierte Schätzung bis Einbildung, die uns allen - auch mir - schon früh einprogrammiert wurde.
So einfach wie die vorgegebenen Bilder ist es dann aber doch nicht. Kann man schade finden - ändert aber nichts.
Aber man es mal durchdenken. In einer früheren Zeit wären aufgrund meiner grüner Augen die Chance auf eine lustige Verbrennung beim nächsten Wochenmarkt mit mir als "glühende Hauptdarstellerin" um 70% gestiegen!
Ok, das macht heute keiner mehr so, aber die Art der "Urteilsfindung" ist immer noch auf gleichem Niveau - wenn man das so macht wie es uns antrainiert wurde. Vielleicht mal selbst bestimmt? Mit dem Menschen erst mal reden bevor man ihn klassifiziert?
Ja ich weiß - völlig wilde Theorie
Hauptargument der Gesichtsfoto-Forderer:
Aber wie soll ich denn die Person bei einem Treffen erkennen? Ei das geht doch sonst gar nicht!!!
Echt nicht? Dieses Leicht-Argument lässt sich schnell entkräften.
Erstens kann das Gesichtsfoto nicht mehr aktuell sein, trotz der Behauptung, dass es das wäre. Schon wirds schwer mit dem Erkennen.
Auf dem Foto bin ich blond zum Treffen aber schwarz. Vorher nie gesehen und schon rennt die suchende Person an mir vorbei. Wenn ich mich nicht zu erkenne gebe kann sie stundenlang um den Tisch kreisen.
Ich werde eher erkannt, wenn ich zuvor sage was ich anziehe und das dann auch so mache. Oder noch besser, wenn ich ein Erkennungszeichen vereinbare. Muss ja nicht die totaaaaaal unauffällige langstielige Rose sein oder ebenso völlig unbenutzte Zeichen " schwarze Melone mit Sonnenbrille und aufgestelltem Mantelkragen" sein ...
Oder ich setze mich erst gar nicht ins Cafe sondern stehe daneben und beschreibe das auch vorher klar. Handele ich hingegen nach dem Motto "Warum einfach, wenn es auch schwer geht?" darf ich hinterher nicht über die Kompliziertheit des Real-Dates schwadronieren.
Und wenn es dann im Gespräch nicht passt - trotz Gesichtsfoto (!!!) - geht dann jemand hin und trifft sich nie wieder mit jemanden, der ein ähnliches Gesicht hat? Das wäre ja dann die Konsequenz. Oder sagt man dann: Ach ja...kann ja auch mal so und so sein...
Das würde ja belegen, dass das mit dem Einschätzung via Gesichtsfoto einfach nur Quark ist, der nur dazu ist sich selbst die Angst ein wenig zu nehmen.
Da kommen wir meiner Meinung nach der Wahrheit gerade ein Stück näher.
Ich gebe nie ein Gesichtsfoto raus sondern maximal eins auf dem ich eine Sonnenbrille oder Augenmaske trage oder diesen Bereich einfach mit einem Balken versehe.
So lange ich mit der Person nicht in Echt und ohne virtuelle Balzblümchen gesprochen habe halte ich mir den social-media-mäßigen Fluchtweg offen.
Wer das nicht versteht und wer die nicht die letzten 5 Sekunden Spannung vor dem ersten Treffen investieren möchte, den brauch ich auch nicht in meinem Bett. Dieser Typus bringt mir dort nämlich nichts.
Und wie seltsam wäre ein Gesichtsfoto wenn es um eine Verabredung zum Blinde-Kuh-Spiel in einem Hotelzimmer geht bei dem niemand vom anderen wissen will wie man sich wiederekennen könnte?
Trotzdem kann man sich zielsicher treffen.
Und wenn das Treffen irgendwo im normalen Leben einfach zu anstrengend zu unsicher oder sonst was erscheint, der kann sich immer noch in die Swingerclubs stürzen. Das macht Vieles wesentlich einfacher.
Aber auch das kostet 5 Sekunden Restangst, denn man muss auf die Klingel drücken und weiß nicht wie das Gesicht des Menschen ist, der den Türöffner bedient...