(Ich... bin spät zur Party. Daher gehe ich nicht auf alles ein, was bisher gesagt wurde, sondern beziehe mich nur auf den EP.)
Liebe @****a97,
ich bin, in manchen Punkten, wie du. Speziell das hier:
„Ich kenne das von mir schon, mir fehlt irgendwas und jeder / jede is interessanter als mein Partner. Auch wenn alles super war.
Jupp, can confirm. Hab ich auch. Nicht "schon immer" (meine erste Beziehung hatte das nicht - nicht, weil sie so toll war, sondern weil ich damals sozial ein bisschen... hintendran war und weder mich kannte, noch wusste, was so alles geht, und so), aber zumindest seid ich weiß, was ich will oder wollen kann.
Ich mag das gegenseitige Erobern. Das "nicht wissen, was passiert und wie". Das Verlangen, das man hat, und wie man dabei doch immer irgendwie nur drum rum tänzelt bis sich jemand traut. Ich mag es neues zu entdecken. Ich mag das einander kennenlernen. Die Dynamik, die sich erst entwickeln muss. Alles das hat man halt mit jedem Menschen nur einmal. Also sind alle anderen automatisch interessanter.
„Ich will spannung, Reizen und spielen. Er ist absolut nich so.
Selbst wenn er so wäre - das nutzt sich ab. Immer. Das kann gar nicht anders. Klar, man kann immer mal wieder was neues ausprobieren, und sich so immer wieder anschieben, aber es ist nie so, wie mit einem "neuen" Menschen. Dazu kennt man sich einfach schon zu gut - und genau darum geht's in einer Beziehung ja auch eigentlich.
„in Sachen Bett ist er naja, extrem zurückhaltend und so wirklich glücklich bin ich nich. Is zwar alles ganz nett und ich würd mir wünschen es wär kein Problem, doch ich mach mir echt Sorgen dass es doch so ein großer Punkt is.
Ich glaube, ganz ehrlich, dass das hier eigentlich gar nicht das Problem ist. Selbst wenn du alles hättest. Die Spannung, das ungewisse, das Prickeln, diese Dynamik zwischen zwei Menschen die beide gegenseitig miteinander spielen - selbst wenn das alles da wäre. Früher oder später wäre es trotzdem, behaupte ich, wieder genau so, wie du es von dir kennst: alles Neue ist interessanter. Nicht, weil das, was man hat, schlecht ist, sondern eben weil man es schon kennt.
Die Tatsache, dass du obwohl es noch halbwegs neu ist nicht ganz glücklich bist, die kommt einfach nur oben drauf. Anstatt in ein paar Monaten ist es eben jetzt schon so weit, dass du wieder nach etwas neuem suchst, dass dich erfüllt.
„Wiederrum fühle ich mich nun schlecht eben weil ich so bin.
Dann wäre dein erster Ansatz: hör damit auf!
Akzeptiere einfach, was du willst. Finde heraus, warum du es willst, versuche, dich selber zu verstehen. Nur, wenn du selbst weißt, wie du funktionierst, kannst du es akzeptieren. Und bis dahin, hangel dich durch und probiere rum. Weniger jetzt in Form von "vögel dich rum und warte bis du wen findest"-ausprobieren, mehr so "schau halt mal, was für dich geht und was für dich nicht geht"-ausprobieren. Was erfüllt dich? was nicht? was willst du? was könntest du sonst noch wollen? was davon ist erreichbar? und wie? und wie gehst du dabei mit dir selbst um? und wie mit anderen?
„Lege ich da falsche Schwerpunkte?
Vielleicht. Vielleicht auch nicht. Genau das kannst nur du selbst rausfinden. Warzum glaubst du denn, dass du gerne eine mongame Beizehung haben möchtest? Weißt du das? oder denkst du nur, du müsstest irgendwie? Weil alles andere "falsch" ist? oder nicht funktioniert? Oder nicht mit den Menschen funktioniert, mit denen du das gerne hättest?
Bezogen also auf die eigentliche Frage:
„Ist es überhaupt möglich eine monogame beziehung zu führen wenn man nicht befriedigt is auf dauer?
Sexuell nicht befriedigt? Ja, das geht. Ich verstehe allerdings nicht, warum man das wollen würde.
Gar nicht befrieidgt, so im Inneren, auch nicht von der Beziehung und wie sie ist? Ja, nein, das geht denke ich weniger.