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Toleranz im BDSM

Der Punkt ist aber, dass man für eine fruchtbare Diskussion (aus der ich auch etwas lernen kann) einander zuhören, ernstnehmen und auf einander eingehen sollte (wie es die meisten hier tun). Ich erlebe es eben oft, dass mir aufgrund meiner Jugend und meiner mangelnden Erfahrung ein Stempel aufgedrückt wird und dann überhaupt nicht mehr auf das eingegangen wird, was ich wirklich sage. Das meine ich mit Intoleranz.

Einem Anfänger ohne Erfahrung fehlt viel an Wissen. Das ist einfach so.

Wer darauf beharrt, dass 5+7=23 ist, der mault, dass jemand anderer darauf hinweist, er ist Mathematikprofessor, dem darf man das ruhig einmal glauben, dass er es besser weiß und kann.

Genauso wie man einem Herzchirurgen glauben darf, wenn der dir erzählt, dass Du dir gerade Schwachsinn zu innovativen Operationsmethoden ausgedacht hast. *ggg*

Anfänger können tatsächlich mangels Erfahrung ganz viel im BDSM noch nicht realistisch einordnen. Und ehrlich, ein gekränktes Ego eines Jungdoms, der mit den Füßen aufstampft, dass man ihn ernst nehmen und gefälligst tolerieren muss, egal was er von sich gibt, das funktioniert so nicht.

Ich höre Leuten mit mehr Erfahrung gerne zu. Lerne von ihnen. Bilde mich fort, was im BDSM sehr wichtig ist, weil andere Menschen geschädigt werden können. Ich verstehe nicht, wie man da jammern kann, wenn Leute mit 10, 20 und mehr Jahren intensiver Erfahrung dir sagen, was geht und was nicht geht.

Du bist hier weder mit sinnvollen Beispielen gekommen, noch hast Du Argumente eingebracht, auf die man eingehen könnte, die in Bezug zu BDSM und dem Thema stehen. Das ist sehr substanzlos. Bildet keine Grundlage für eine Diskussion.

Das ist, sry, "Mimimi mich nimmt keiner für voll". Na, dafür braucht es echte Argumente und etwas mehr als zu beklagen, wie andere so sind.

Sie
*******987 Frau
9.060 Beiträge
Du bist hier weder mit sinnvollen Beispielen gekommen, noch hast Du Argumente eingebracht, auf die man eingehen könnte, die in Bezug zu BDSM und dem Thema stehen.
Genau. Und das, obwohl ich explizit um Beispiele gebeten habe. Schade. So lässt sich nicht diskutieren. Das wäre wie wenn man einen Teddy in einen Beutel stopft, keiner darf reingucken, aber alle sollen über das "Tier" darin diskutieren. Nicht den Teddy, sondern "das Tier".
*****sin Mann
8.898 Beiträge
Da stand doch: "besonders auf unerfahrene Subs wird Rücksicht genommen, gell?

Wo ist dann die Toleranz für unerfahrene Doms oder für Switscher? Ich hab das oft gehört im Stammtisch oder hier, dass sowohl die einen oder die anderen es da schwer haben. Woran liegt das?

Und schwarzschaf: meinst du Stino im Kontext dass du als BDSMler Szene, als Gruftie sprichst oder als Autist? Denn Stino sagt man in verschiedenen Kontexten. (Das sind die drei die ich kenne)
****ni Frau
1.905 Beiträge
Mich nerven erfahrene bdsmer die Blödsinn erzählen deutlich mehr als die unerfahrenen die es schlicht noch nicht besser wissen.
Ich sehe hier jemanden der mehr wisssen will, erfahren will wie der Hase läuft, den Austausch sucht.
Das ist gut und hat potential. Die Fragestellung ist etwas ungünstig, ich erinnere mich aber selber auch dran wie es Anfangs war, da kam mir auch vieles so vor wie es der TE beschreibt.
Heute, mit 17 Jahren Erfahrung weiss ich, dass es wie überall auch in der bdsmWelt, alles mögliche gibt und ich mir drum die Leute entsprechend aussuchen kann.

Im übrigen lerne ich sehr wohl auch von sehr jungen (und auch älteren) Newbies noch dazu, da kommen ungeahnte Inputs die dann rege diskutiert werden können.
*******ssa Frau
5.653 Beiträge
Mich nerven manchmal auch die unerfahrenen, die einem auf Veranstaltungen zu nah auf die Pelle rücken und dann kommen die Supererfahrenen und tolerieren das und spielen sich als Berater auf.
Ich will meinen Spaß haben, bzw. wir, da bin ich Egoist, so oft kann ich auch nicht ausgehen und da ist es okay denke ich an sich zu denken in erster Linie.
Wobei ich aber auch schon sehr rücksichtsvolle Neueinsteiger auf Parties erlebt habe, da war man dann auch schon mal geneigt sich ein bisschen mit ihnen zu unterhalten.
*******e222 Frau
8.583 Beiträge
Zitat von *****sin:
Oder lebt ihr eure Fetische ständig rund um die Uhr aus?

Ich habe keinen Fetisch und reiche die Frage weiter.

Zitat von *****sin:
Das möchte ich weniger, aber es scheint üblich zu sein, dass es fast nur solche Partys gibt. Und kaum andere.

Also das scheint mir nicht so. Ich sehe gaaaaaaaaaanz viele Partys die nicht LLL als Dresscode haben.
*****sin Mann
8.898 Beiträge
Aha.

Ich frag mich grade. Gibts Toleranz überhaupt? (Selbst an meinem verhalten merke ich dass ich manche Dinge nicht toleriere. Grade wegen schlechter Erfahrungen, um mich zu schützen.)

Oder liegt das an den persönlichen Grenzen?

Und die Frage die ich mir da immer stelle, lässt sich das überhaupt vereinbaren miteinander, sprich gibts einen Konsens, der über ein harsches "Nein" hinausgeht?
Ich bin eben einer ich suche immer nach nem Mittelweg und stehe damit fast immer alleine da.

Und an die, die unerfahrene nicht tolerieren: wart ihr nicht auch Anfänger? Habt ihr das etwa aus den Augen verloren, wie das ist?

Also das scheint mir nicht so. Ich sehe gaaaaaaaaaanz viele Partys die nicht LLL als Dresscode haben.
Oder sag mal besser dresskodefreie Parties. Die scheints in Leipzig ni zu geben...
Und an die, die unerfahrene nicht tolerieren: wart ihr nicht auch Anfänger? Habt ihr das etwa aus den Augen verloren, wie das ist?

Na ja, ich habe den alten Hasen nicht erklären wollen, wie intolerant sie sind, weil sie meine Ideen zu BDSM nicht für voll nehmen. Ich habe Fragen gestellt und gut zugehört und mir eine eigene Meinung gebildet.

Ich habe dann umsichtig erste Erfahrungen gemacht. Stellte dann fest, wie toll es ist, kann ich mir Hilfe und Unterstützung bei Erfahrenen einholen. Mit der Zeit wusste ich, wer nur Bläh macht und wer Ahnung hat. An wen ich mich wenden kann, weil dort Kompetenz vorhanden ist.

Aber das ist nicht nur im BDSM so, sondern auch bei Taubenzüchtern. *ggg*

Und neugierig habe ich ganz viel ausgetestet, dadurch wahrscheinlich immer im grünen Bereich von sub gespielt und niemandem Schaden zugefügt. Workshops mitgemacht, mich weiter gebildet.

Lernen ist im BDSM eine nach oben offene Richterskala. Man lernt nie aus, kann nie alles wissen und können und so der Superdom sein.

Ein bisschen Demut darf bei aller gefühlten Dominanz nicht fehlen.

Und selbstverständlich lege ich meine Grenzen selbst fest, niemand kann mir vorschreiben, wo meine Toleranz endet. Bisher musste ich mich noch nie bei anderen Paaren einmischen, wer mich fragt, bekommt jedoch meine ehrliche Meinung. Wer damit nicht umgehen kann, sollte nicht fragen.

Sie
*****sin Mann
8.898 Beiträge
Danke Blue Velvet. *g*

Übrigens wenn ich mir die Beiträge durchdenke und meine eigene perönliche Sache mit reinnehme, hat das ganze nicht nur mit Toleranz sondern mit dem gegenseitigen Verständnis füreinander zu tun.

Ich sage mir bei vielen Dingen: Warum ist er/sie/es so? Wird schon einen Grund geben. Mehr interpretiere ich nicht rein, sondern ich nehme nur das was gesagt wird.

Türlich wenn ich mal nachfrage, ist es immer schön, wenn mir jemand ehrlich antwortet. *g*
Neue bringen immer Unruhe. Deshalb wird auf diese oft aggressiv reagiert.

Dann gibt es immer diejenigen, die die einzig wahren und echten BDSMler sind.
👍
Da stimme ich dem Themensteller absolut zu.
Darum besuche ich keine Stammdtische und BDSM Veranstaltungen mehr....
Zitat von *****sei:
Neue bringen immer Unruhe. Deshalb wird auf diese oft aggressiv reagiert.

Dann gibt es immer diejenigen, die die einzig wahren und echten BDSMler sind.

Ein Blick in die gängigen SM Foren reicht. Es treffen sich für die Egoschlachten schon die Richtigen. Meist kabbeln sich junge Männer mit den alten Silberrücken. Da geht es nicht um Inhalt, sondern wer den Größten hat.

Am Ende versuchen ein Dutzend User dem Anfänger zu erklären, dass er sich seine Nische suchen muss, erst mal Erfahrung machen usw. und dasetwas entspannter sehen darf. Ist ein bisschen wie bei Praktikanten, die das Management ihrer Firma nach drei Tagen übernehmen wollen, weil sie natürlich wissen, wie es besser geht. *ggg*

Sie
*****sin Mann
8.898 Beiträge
Ich sehe das bissl anders: wie soll man denn Erfahrung bekommen, wenn man als Neuer kaum einen Einsteig in die Szene findet?

Ich selber seh mich wie Stolzsei nicht so in der Szene, weil die Schubladen die es gibt nicht poassen:

Mit alten Silberrücken hab ich mich persönlich nie angelegt, weil Gorillas, glaube ich, 5 bis 8 mal stärker sind als Menschen und diese die Fragen die ich zu BDSM habe nicht beantworten können, abgesehen davon dass sowas nicht in ihr Weltbild passt.

Was die Stammtische angeht: wenn ich fragen habe stell ich dir. Und in ner Privatparty gab es wirklich ein nettes Paar, was mich mal im Gebrauch der vorhandenen Werkzeuge unterwiesen hatte, später haben sie mich zu meiner eigenen Überraschung sogar bei der Session, wo ich nur zugeschaut habe, mitmachen lassen.

Das fand ich gut, weil ich in dem Sinne praktisch besser lerne, als nur in grauer Theorie.
*********by91 Frau
116 Beiträge
Hochinteressante Diskussion bisher.
Noch interessanter wird das Ganze, wenn man das mal mit den Szenen anderer Länder vergleicht.
Wenn ich in einem US amerikanisch geprägtem Forum angebe, mit welchen Pronomen ich angesprochen werden möchte, geschieht das.
Wenn ich das in einem deutschsprachigen Forum gemacht habe, erntete ich (bisher) Unverständnis und noch einiges mehr.
Und das ist nur ein Beispiel von vielen.
Allerdings trifft das nicht nur auf den SM Bereich zu, sondern aus meiner subjektiven Sicht auf den gesamten (online-Foren)Sex Bereich.
Die gesamte deutsche Szene(BDSM und Vanilla) wirkt auf mich klischeehaft "Deutsch".
Die meisten englischsprachigen Foren/Boards sind da um einiges Toleranter/Progressiver.
Und auch meine realen Erfahrungen passen in dieses Bild.
Es gibt allerdings genug Länder die um Welten intoleranter sind. Die SM Szene in Russland zb ist ein einziger chauvinistischer Alptraum.

Auch was die Hilfsbereitschaft angeht: In D habe ich oftmals das gefühl mit Betonköpfen zu reden, woanders hingegen herrschte viel mehr Offenheit und der Wille, Vielfalt zu Leben und Hilfsbereit zu sein.
Toleranz ist das Geltenlassen und Gewährenlassen anderer oder fremder Überzeugungen, Handlungsweisen und Sitten.
Das ist an sich erst mal nicht so kompliziert.

Ich kann gut gelten lassen, dass andere Menschen sich selbst anders wahrnehmen als sie auf mich zuerst scheinen oder dass sie Dinge mögen, die ich nicht kenne.
Toleranz ist nicht zwingend Akzeptanz - nämlich das Andere gut zu heißen.

Ich denke, oft wird das gleichgesetzt.
Ich muss nicht jeden verstehen und möchte das auch nicht, aber ich bemühe mich, jeden so zu lassen, wie er/sie ist und sein möchte. Und ich versuche, durch Nachfragen zu verstehen, warum jemand bestimmte Dinge tut oder mag, die mir vielleicht fremd sind.

Das Problem mit der Toleranz ist in meinen Augen die Idee, dass etwas richtig oder falsch sein muss/soll. Die Grautöne zwischen schwarz und weiß machen das Bild aber erst spannend, mindern den harten Kontrast.
Das gilt eben auch für den BDSM oder alle anderen Bereiche.
Jemanden zu tolerieren heißt eben nicht, zu missionieren.

Selbst habe ich aber schon viele Menschen, Stammtische, Partys erlebt, wo es Verständnis und Toleranz für einander gab, wo offen gesagt wurde: das ist gar nicht meins, aber was fasziniert dich daran? Und wo jeder so sein konnte, wie er mag.
********chaf Mann
7.951 Beiträge
JOY-Angels 
Und schwarzschaf: meinst du Stino im Kontext dass du als BDSMler Szene, als Gruftie sprichst oder als Autist? Denn Stino sagt man in verschiedenen Kontexten. (Das sind die drei die ich kenne)

Als BDSMler spreche ich da, der sich mit Menschen, die damit nichts am Hut haben, eben Stinos (für "Stinknormal" = Nicht-BDSMler), über "mein BDSM" unterhält. Und da erlebe ich, wie geschrieben, Toleranz. Überall.

Heftiger sind die Diskussionen auf BDSM-Stammtischen, wenn ich irgend eine meiner, aus deren Sicht, extremeren Fantasien und/oder Erlebnisse aus der Kiste hole. Gerne fühlen sich Menschen dann mal persönlich beleidigt, wenn ich etwas tue, das ihrem Wertesystem widerspricht. Für mich ist das gar kein Drama, denn es ist ihr Wertesystem, nicht meins. *g*

"Gefesselt alleine lassen" beispielsweise. Habe ich schon mehrmals erlebt passiv, gehört zu den intensivsten, lustvollsten und sinnlichen Erlebnissen, die ich gehabt habe bislang, und dennoch wird es von 20 Menschen mindestens 2 geben, die mich dann in die "der betreibt keinen echten / zu gefährlichen BDSM, hört nicht auf den!" Schublade stecken. *zwinker* Und das, obwohl ich stets betone, dass es mein BDSM ist und ich den Teufel tun werde, meins auf andere zu übertragen. Ich kenne meine Grenzen, andere nicht, und da ich andere nicht kenne, bleibt es eben meins. Und das ist dann auch gut so. *ja*
*********by91 Frau
116 Beiträge
Was ich immer wieder hochinteressant ist, das der deutschsprachige Raum die einzige Szene ist, wo die (vermeintliche) Wissensweitergabe zu einem erheblichen Teil über Stammtische anscheinend erfolgt(zumindest die Praktische). Als ich an meinen ersten Workshop ausserhalb Deutschlands dran teilgenommen hatte, dachte ich ich wäre im Paradies. Als ich dann bei grossen Conventions war, war ich endgültig angekommen.
Und wenn ich im Vergleich dazu auf die leider oftmals eher kleingeistigen chauvinistischen und homophoben Stammtische in D zurück blicke, wird mir das ganze Ausmass der Intoleranz bewusst.

Was Kleidung betrifft. Wenn ich rigge trage ich bequeme, eher sportliche Kleidung. Wenn das jemanden stört sind wir inkompatibel und er kann gehen(er, weil sich bisher nur Männer daran gestört hatten).
Auf Partys, Conventions etc hatte ich bisher noch nie das Problem, das die Dresscodethematik durch eine Mail/Anruf an die Veranstalter nicht gelöst werden konnte. Auf freundliches Nachfragen war immer fast alles möglich.

Und was das Thema Junge lernen von den Alten betrifft. Ich habe am meisten in Workshops gelernt, und mehr bei eher jüngeren Mastern(insbesondere Weiblichen) als bei Älteren. Gerade in der BDSM Szene kann was Sicherheit und Gesundheit betrifft das Wissen von vor 10 Jahren heute schon als Gefährlich gelten(zb Bloodchoke versus Airchoke).
*****din Mann
737 Beiträge
@ north

die berühmteste aller fragen........... wie immer nicht allgemeingültig zu beantworten.

aber eventuell etwas zu beleuchten.

im hinblick auf bdsm stellt sich die frage nach toleranz am ende nur in 2 punkten.

1. bin ich bereit jedem tierchen sein plässierchen zu lassen? auch wenn es 100 mal nicht meins ist?
komme ich durchs leben ohne mich über jemanden erheben zu müssen?

die 2. frage ist die knifflige.
wo ist die trennlinie? wo rechtfertigt toleranz eben nicht mehr wegzuschauen?

bdsm bewegt sich der sache nach nun mal in grenzbereichen. iss nun mal so. und es passiert jedem von uns, dass er mit grenzbereichen konfrontiert wird. genauso wie man sich auch mal eines schlechten gefühls, angesichts dessen was man sieht, nicht erwehren kann.

die überhaupt nicht kniffelige antwort bei einem schlechten gefühl ist einfach. man geht ruhig und gelassen zu den beteilgten und fragt mal nach.
angenommen, du kommst während einer öffentlichen party auf mich zu weil sub in den seilen hängt und aussieht wie ein streifemhörnchen..... dann bekämst du von mir die erlaubnis hin zu gehen und sie zu fragen ob alles ok ist. no problem.

so wenn du aber die erlaubnis nicht bekommst und du immer noch das gefühl hast da läuft was gravierend schief.......... dann komm vorbei und wir reden über toleranz. vlt reden wir auch über eier in der hose aber das ist n anderes thema.

gruß Odin
*******ssa Frau
5.653 Beiträge
Sehr dünnes Eis, dass es nicht in kaputtdiskutieren und sessionzerstörend endet.

Ich will mich auf Veranstaltungen nicht mit den befindlichkeiten anderer auseinandersetzen müssen.

Gab sogar schon Gastgeber die zugunsten von Schnuppergästen drum baten, Sessions etwas weniger heftig abzuhalten um sie nicht zu verschrecken.

Wie jetzt, so nach dem Motto:
schau, so schlimm ist SM gar nicht?

*kopfklatsch*
********chaf Mann
7.951 Beiträge
JOY-Angels 
Odin, was du als Beispiel nennst, berührt in Teilen das Problem "Toleranz versus Sicherheit".

Ich habe deswegen in Clubs überhaupt kein Problem einzuschreiten, wenn ich massiv die Sicherheit eines Menschen gefährdet sehe. Weil es nämlich in der Regel auch die Hausregeln hergeben, dass man "safe" spielen soll. Wer gegen diese Regeln verstößt, handelt intolerant gegenüber den Hausregeln, und wenn es eine Grenze für Toleranz gibt, dann ist es die: Intoleranz.

Wenn also jemand so fesselt, dass sich die gefesselte Person strangulieren könnte, dann sehe ich es als unverzichtbar an, nicht so tolerant zu sein und zu sagen "ist deren Problem", sondern dann mache ich es zu meinem. Ganz einfach. Weil Leib und Leben eines Menschen bedroht ist, genau in diesem Moment.

Es ist aber etwas anderes, wenn zwei z.B. auf einem Stammtisch rundheraus erzählen, dass sie Atemkontrollspiele bis zur Bewusstlosigkeit machen, sie das ganz toll findet, wenn er sie in diese schickt. Tun sie dies zuhause und nicht in einem Club, dann ist es letztlich ihre Sache! Es lohnt sich, hart nachzufragen, wie gut er sich auskennt und ihn aufzuklären, wie man es safe macht, wenn er es nicht tut. Ihn aber deswegen gleich als "Dummdom" hinzustellen, wäre wiederum intolerant für mich.
*******ssa Frau
5.653 Beiträge
Es war als Beispiel ein "in Seilen hängendes Streifenhörnchen" genannt worden @********chaf

Und wenn ich mal ein paar Spuren mehr auf meiner Haut habe möchte ich nicht während einer Session von Gästen gefragr werden ob mit mir alles okay ist.

Manchmal kullern auch Tränen - muss ich die zurückhalten?

Oder im Käfig hockend hab ich nicht gelächelt dabei und wurde angesprochen - das hat einfach nur genervt und die Stimmung kaputtgemacht.
*****orn Paar
101 Beiträge
Meine Erfahrung in allen Lebenslagen sind diejenigen, die am lautesten nach Tolleranz rufen am wenigsten bereit selber tolerant zu sein.
Vielleicht kenne ich auch nur die falschen Leute?
********chaf Mann
7.951 Beiträge
JOY-Angels 
@*******ssa , ich setzte hier die Abgrenzung zwischen "Eingreifen und nicht Eingreifen". Beim "Streifenhörnchen" sehe ich das alleine deswegen schon nicht gegeben, weil in Clubs ein respektvoller Abstand vorgegeben ist, und solange Leib und Leben nicht gefährdet ist, sind da für mich auch die Clubregeln höher einzustufen als gesetzliche Vorgaben (die erste Hilfe vorschreiben bei Lebensgefahr).

Meins ist also gar kein Widerspruch zu seinem und deinem Beitrag *g*

Denn, ja genau, das muss man aushalten, wenn einem im Club irgend etwas zu heftig vorkommt. BDSM ist kein Streichelzoo, und das ist auch gut so. *ja*
Zitat von *******ssa:
Es war als Beispiel ein "in Seilen hängendes Streifenhörnchen" genannt worden @********chaf

Und wenn ich mal ein paar Spuren mehr auf meiner Haut habe möchte ich nicht während einer Session von Gästen gefragr werden ob mit mir alles okay ist.

Manchmal kullern auch Tränen - muss ich die zurückhalten?

Oder im Käfig hockend hab ich nicht gelächelt dabei und wurde angesprochen - das hat einfach nur genervt und die Stimmung kaputtgemacht.

Dann wurde die falsche Party gewählt oder es war nicht klar, dass euer Spiel von Außenstehenden nicht mitzutragen ist.

Im Käfig auf zb der Kunst und Sünde, wo viele Gaffer sind, passiert es schon häufiger, stellen Leute blöde Fragen oder reden unpassendes Zeug.

Auf einer reinen Playparty passiert das erst, wenn man die ansieht, dir geht es wirklich schlecht. Und dann wird für gewöhnlich Dom angesprochen.

Wer Zuschauer will, muss auch tolerant sein, dass die ihren eigenen Willen haben.

Wenn mein Mann mit seiner sub spielt und er spielt und fesselt hart, passe ich auf. Zuschauer fragen dann tatsächlich mich, ob da so alles ok ist. Dafür sind Spielgruppen da, damit trotz Publikum ungestört gespielt werden kann.

Sie
**********urple Paar
7.741 Beiträge
Ich meine damit konkret ...
... dass für mich Intoleranz genau da beginnt wo der Geltungsbereich der eigenen Toleranz eingeschränkt wird *zwinker* @*******rth .

@**********urple : Ich bin mir nicht sicher, ob ich deinen Punkt richtig verstanden habe. Ja, gegenüber einigen Dingen, die außerhalb des BDSM passieren (zB Vergewaltigung und anderen Straftaten) bin ich intolerant. Natürlich darf alles hinterfragt und auch kritisiert werden, das ist nicht der Punkt. Und eine wirkliche Vergewaltigung (kein Spiel) gibt es im BDSM per Definition nicht, da so etwas nicht einvernehmlich ist. (Was natürlich nicht heißt, dass etwas, das mit BDSM begann, nicht zu einer Vergewaltigung führen kann.)

Weshalb ist Toleranz von der Zugehörigkeit zu einer Gruppierung oder Szene abhängig?
Weshalb ist ein und dieselbe Sache innerhalb der BDSM-Szene anders zu bewerten als ausserhalb?

Das Beispiel mit der Vergewaltigung mag von mir schlecht gewählt sein, aber für meine Toleranz ist es egal wo sie geschieht.

Mein Toleranzbereich ist lediglich von meinen eigenen ethischen und moralischen Grenzen abhängig und von den absoluten Normen die die Gesellschaft rein rechtlich gesehen setzt.
Natürlich ist mein Toleranzbereich auch durch allgemeine ethische und moralische Werte beeinflusst, aber spätestens als ich mich vor 45 Jahren mit meiner sadomasochistischen Neigung auseinandergesetzt habe, musste ich meine Ethik nach und nach anpassen und heute ist der allgemeine gesellschaftliche Anspruch nur noch ein ganz kleiner Teilbereich.
Jede neue Kultur, jeder neue Mensch in meinem Leben hat dazu geführt, dass ich Bereiche in meiner Vorstellung von Ethik, Moral und Toleranz erweitert habe, aber auch dazu, dass die Grenzen schärfer wurden.


LG BoP (m)
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