Kindheitserinnerungen Teil II

die erste Zigarette mit ca. gut 15J. und bevor ich nach Hause ging, die Finger mit Löwenzahnblättern abgerieben, damit man es nicht riecht

Das erste selbstgemachte Eis und Capri Sonne Geschäft direkt vor unserer Haustür fällt mir dazu ein. Ein 30 Pfennige Erlös von der Frau Nachbarin und wir waren stolz wie Bolle☀

In meiner Kindheit gab es im Dorf auch noch einige frei laufende Hunde. Jeder kannte sie und man wusste, wem sie gehören. Sie fanden auch immer wieder den Weg nach hause. Bei uns in der Straße war das der "Waggi", der trödelte immer ganz langsam die Straße auf und ab. Der Hund vom "Willem", der ein paar Straßen weiter wohnte, kam auch täglich an unserem Hoftor vorbei. Ihm konnte man überall im Ort begegnen. In der Straße, durch die wir immer gehen mussten, um bei der Frau Milch-Böhm die Milch zu holen, wohnte das "Mohrchen". Mohrchen war ein schwarzer Terrier, der jedesmal, wenn jemand am Grundstück vorbei lief oder mit dem Fahrrad fuhr, laut kläffend bis ans Tag und Nacht geöffnete Hoftor gerannt kam, aber immer genau am Tor sitzen blieb und das Grundstück nicht verließ. Als Jugendlicher habe ich bei Herrchen und Frauchen von Mohrchen samstags den Hof gerecht und die Straße gekehrt. Mohrchen saß immer auf der Fußmatte des Bürogebäudes, das im hinteren Teil des Hofes stand. Von dort startete er kläffend durch bis ans Hoftor. Mohrchen war da schon sehr alt und ganz grau und das Kläffen war nur noch ein heißeres Krächzen. Er wurde 21 Jahre alt.

Terrier ist ein gutes Stichwort...

nach kurzer Zeit nahm ich einen anderen Weg zur Grundschule, da ein Terrier nicht an der Grundstücksgrenze sitzen blieb, sondern immer in die Achillessehne zwickte...

Auf der A7 gibt es zwischen Göttingen und Hannover den Ort "Echte". Das blaue Schild, das die Ausfahrt "Echte 1000 m" ankündigt, hat mein Vater immer mit der Bemerkung "Seht Ihr, DAS sind jetzt endlich echte 1000 m, alle anderen waren unecht." kommentiert.

Als mein Sohn alt genug war, habe ich ihn auch mit dieser Bemerkung genervt, JEDES MAL !!
(<-- Sohn)

Und als er im letzten Jahr mit einem Kollegen beruflich in den Norden fahren musste, bekam ich eine Nachricht, dass er seinen Kollegen auch auf die "echten 1000 m " hingewiesen habe.



Ein Witz wird weiter vererbt !!!

ich war 8J. oder 9J. alt und wir fuhren mit dem PKW mit Wohnanhänger, wie jedes Jahr nach Italien.

Irgendwann fragte ich meinen Vater auf der Fahrt, woher er denn immer den genauen Weg kennen würde, denn den Atlas hatte meine Mutter nicht aufgeschlagen...

Mein Vater antwortete: "das ist ganz einfach, ich fahre immer dem Stern hinterher!"

... ich habe es erst später begiffen

ich stamme aus Niedersachsen wo es in meiner Kindheit nur schwarzbunte Kühe zu sehen gab, im Urlaub in Österreich wollte mein Vater mir erzählen, die braunen wurden Kakao geben

...und ich dachte immer, die "gelben Zettel" im Ohr wären Liebesbriefe von den Bullen an die Weibchen

bei uns waren die "schwarz/bunten" (schwarz/weiß) immer Kaffee mit Milch...

Bei uns ist es bis heute der Brauch, die Weihnachtsplätzchen erst am Heiligabend das erste Mal zu Tisch zu bringen.
Für mich seit frühesten Kindesbeinen an eine zusätzliche Überraschung zu den Geschenken, denn jedes Jahr ist mal eine andere Sorte oder andere Formen auf dem Teller zu sehen und zu genießen. Für mich und meine Kinder eine Selbstverständlichkeit, sich bis zum 24. Dezember zu enthalten.

ohhh...... das hat mein Papa mir auch immer erzählt, wenn wir dort entlang fuhren

Am Straßenrand stehen ja ab u an solche großen Boxen, auf denen Streugut steht. Auf meine Frage, was das denn sei, wurde mir erklärt, das sei für den Winter. Wie, für den Winter? Ja.... da ist Vogelfutter für den Winter drin.
Es hat sehr, sehr lange gedauert, bis ich erfuhr, was es mit dem Streugut wirklich auf sich hat

Ich war heute Mittag an der Pommesbude und was viel mir da zu ein? Richtisch!!!

Und in unserer Sturm- und Drangzeit, haben wir die Samstagnächte zu dieser Musik einen aufs Pakett gelegt.

Diercke Weltatlas

Und Sturm und Drangzeit... Martinisingen am 10 Nov. Ilona hieß sie, wir beide ein wenig angeheitert unter der Laterne auf den Bürgersteig..... nee, nur geknutscht wie.... ja wie besoffen... aber schön war es...

1974: 4. Klasse, 4 Wochen Waldschulheim, jeden Tag ganztägig im Stadtwald.

Jeden Morgen wurden wir von unserer ganz persönlichen Straßenbahn die geschätzten 12 km hingefahren, und nachmittags wieder zurück. Sonderfahrt. Heute undenkbar, da muss man einen Bus chartern. Ich fand es cool, zumal ich der einzige war, der unterwegs zusteigen durfte.

Wir hatten sogar jedes Mal den gleichen Fahrer.

Sonntagsnachmittags mit der Familie gemeinsam vor dem Fernseher...

Hatten wir schon den Eiswagen, der am Wochenende durch die Straßen fuhr und für 50 Pfennig Eis am Stiel oder für eine Mark 4 Kugeln Eis im Hörnchen verkauft hat

Bei uns kam damals noch ein Milchwagen in die Straße. Ich bekam eine Milchkanne und passend Geld und bin dann zum Milchmann gegangen. Der hat dann in seinem Verkaufswagen die Milch direkt in die Kanne gezapft.

Gestern war ich auf dem Friedhof und dort saßen zwei Frauen älteren Baujahres, der Sprache nach Russlanddeutsche. Beide Frauen hatten ein Haushaltskittel an und ein Kopftuch um. Ich musste gleich an Oma Coordes denken, die nach meinen empfinden nur einen Kittel in verschiedenen Blautönen hatte. 24/7 hatte sie den in meinen Augen hässlichen Kittel an und dazu noch dieses pinkfarbende verwaschene Kopftuch. So fuhr sie täglich mit ihren Rad durchs Dorf und machte einen auf Dorfsheriff.

Das ist Nostalgie.

Meine Oma ohne Kittelschürze? Nein das gab es nicht.

Tankwart, der das Auto auftankt, ungefragt die Scheiben putzt, alle Flüssigkeiten und den Luftdruck prüft bzw auffüllt und auch ein defektes Birnchen oder Scheibenwischerblatt ersetzt.

Natürlich könnte der auch mehr, es war schließlich ein 3-jähriger Lehrberuf.

Der 7. Sinn.

Für diese Folgen gäbe es heute Shitstorms und Entlassungen:

Bahnhofskino. Früher tatsächlich für die Wartenden bei Umsteigeverbindung, später nur noch mit anrüchigen Filmen.