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Gemeinsame Kommunikation... können wir sie wieder lernen?

Gemeinsame Kommunikation... können wir sie wieder lernen?
Als Ergänzung des Themas Sexverweigerung möchte ich die Frage mit euch diskutieren, ob bzw. wie ihr mit mangelnder oder auch abgelehnter Kommunkation in euren Beziehungen umgeht.

Das "Miteinander Reden" wird fast überall als Lösungsvorschlag eingebracht, leider in der Praxis nicht immer so einfach wie es sich liest... es braucht immer mindestens 2 Menschen dazu.

Habt ihr Erfahrungen, Ideen , Denkansätze, wie eine blockierte Kommunikation innerhalb von Partnerschaften wieder in Fluss kommen kann?

Oder... wann ist eure Geduld am Ende?
Kommunikation hört oft auf bei Anklagen und Schuldzuweisungen, auch subtil. Oder aus Angst etwas aussprechen zu müssen was noch nicht spruchreif ist weil man selbst nicht weiss was man will und wo man steht.
Eine Zeitlang zu schweigen ist nicht unbedingt die schlechteste Idee wenn das was man sagen würde potentiell verletzen kann.
Bei "Schatz wir müssen reden" stellen sich doch bei jedem die Nackenhaare auf *panik* der nicht mit dem Gemüt eines Schlachters gesegnet ist.
Ja, da bin ich ganz bei dir... manchmal hilft eine "Bedenkzeit" in Stille... doch irgendwann muss Kommunikation auch wieder in Fluss gebracht werden, wenn man sich wieder "verstehen" will *nachdenk*

Die Frage also... wann und wie ist der richtige Zeitpunkt...der passende Moment und die friedliche Art und Weise möglich?
Kommt auf das Thema an. Sexuelle Unlust ist nicht ein Problem, es ist genau genommen eine nonverbale Antwort.
*******schi Frau
14.591 Beiträge
Da drängt sich mir die Frage auf,
ob es überhaupt schon mal eine offene Kommunikation gab?

Ich habe hier z.b. Menschen kennengelernt,
die können das gar nicht
da kann ich das noch so wollen...

und dann muss ich einfach aufgeben,
weil es sich dann irgendwie bedrängend anfühlt...
Gelungene Kommunikation holt den anderen ab und gibt Raum.
Da darf man nicht zu ner Quasselstrippe mutieren oder "ergebnisorientiert" vorgehen *zwinker*
Schafft nicht jeder.
Ich kenne das so:
Am Anfang einer Beziehung wird automatisch über alles geredet. Irgendwann lässt das nach. Wenn ich dann merke, dass der Partner nicht mehr mit mir über alles redet oder ich merke, dass irgendwas nicht stimmt und der Partner sagt nichts, dann frage ich nach.
Wenn man dann dem Partner jedes Wort aus der Nase ziehen muss oder überhaupt keine oder eine unzureichende Antwort bekommt, dann überlege ich mir, ob ich nicht die Konsequenzen ziehe.
Bei meiner ersten Frau war das so, dass ich immer wieder fragte "Was ist denn los? Stimmt irgendwas nicht?" und zur Antwort kam "Nix!". Ich kann die Menschen ja nicht zum Reden zwingen. Als es dann zur Trennung kam, bekam ich alles mögliche vorgeworfen. "Du hast immer...", "Du hast nie ...". Als ich dann fragte, warum sie denn nie etwas gesagt hat, kam die Antwort: "Gesagt...gesagt...das Einzige was du kannst, ist Schwätzen!"
Wer nicht reden will, der will halt nicht, da hilft nur "Tschüss, mach's gut".
******r54 Mann
17.076 Beiträge
Moin, moin, ich habe beim Auszug aus der gemeinsamen Wohnung beschlossen keinen Fernseher mehr anzuschaffen, nur noch Radio.
Seit dieser Zeit stelle ich eine wahre Veränderung zum Positven fest, nur manche Menschen sind damitüberfordert.

Jetzt schlachtet mich für meine Meinung!!!!!
****ot2 Mann
10.722 Beiträge
Zitat von *******sdom:

Habt ihr Erfahrungen, Ideen , Denkansätze, wie eine blockierte Kommunikation innerhalb von Partnerschaften wieder in Fluss kommen kann?

Wenn Kommunikation komplett destruktiv und dysfunktional ist, kommt man um die Mithilfe eines neutralen Moderators nicht herum...
Man kann gar nicht nicht kommunizieren. Die Frage ist, ob ein Dialog zustande kommt oder nicht.

Und dafür gibt es durchaus gute Tipps, zB bei John Gottman, der die gröbsten Probleme als "4 Reiter der Apokalypse" bezeichnet:

  • Kritik
  • Verachtung
  • Rechtfertigung
  • Mauern

Differenzen mit dem Partner kommen in jeder Partnerschaft vor und dürfen auch angesprochen werden. Nach Gottman ist es jedoch wichtig, dies in Form einer Beschwerde und nicht als Kritik zu äußern.

Durch die Verallgemeinerung, die Beschuldigung und die Einbeziehung von Charakter- und Persönlichkeitseigenschaften des Partners ist es schwieriger, einen Ansatzpunkt für einen konstruktiven Umgang zu finden, als wenn sich die Unzufriedenheit auf einen konkreten Vorfall bezieht. Bleibt es konkret, kann das Paar die Unstimmigkeit als "lösbares Problem" angehen und vielleicht ausräumen.

Verachtung drückt sich aus durch Sarkasmus und Zynismus ("Das hast Du ja wieder gut hingekriegt"), Respektlosigkeit ("Was ist das wieder für eine dumme Idee?"), abschätzigen Humor ("Seit wann hast Du denn gelernt, einzuparken?") oder auch, indem ein Partner den anderen verhöhnt ("Du brauchst nicht gleich wieder so hysterisch zu werden."). Nach Einschätzung von Gottman ist Verachtung der gefährlichste der "vier apokalyptischen Reiter".

Rechtfertigungen eines Partners sind typischerweise einen Reaktion auf Kritik und Verachtung. Die Gefahr ist groß, auf eine geäußerte Beschwerde oder Kritik des Partners mit einer Rechtfertigung zu reagieren, beispielsweise "Ich hatte einen harten Tag, deshalb konnte ich nicht wie vereinbart das Geschirr spülen." Jede Rechtfertigung ist aber auch gleichzeitig eine Beschuldigung des Partners, beispielsweise ein unausgesprochenes "Du verstehst mich nicht", "Du weißt nicht, was mit mir los ist", "Wenn Du mich unterstützen würdest, dann …". Daher führt Rechtfertigung nicht zu Deeskalation, sondern eher zum Gegenteil. Auch bei der Rechtfertigung ist das Gleichgewicht in der Partnerschaft aus den Fugen geraten und der Umgang mit Problemen funktioniert nicht.

Mauern heißt, dass sich einer der Partner vom anderen zurückzieht, seit es körperlich (beispielsweise, indem er sich abwendet oder aus dem Raum geht) oder auch innerlich (beispielsweise, indem er schweigt oder den anderen ignoriert). Laut Gottman ist Mauern bei Männern stärker ausgeprägt als bei Frauen. Typischerweise ist Mauern "der letzte der vier apokalyptischen Reiter".

Sind alle vier destruktiven Verhaltensweisen in einer Beziehung vorhanden, ist die Wahrscheinlichkeit nach Gottman groß (konkret: 82 Prozent), dass das Paar sich trennt. Dann hilft möglicherweise nur noch Hilfe von aussen:
Zitat von ****ot2:

Wenn Kommunikation komplett destruktiv und dysfunktional ist, kommt man um die Mithilfe eines neutralen Moderators nicht herum...

Zitat von ****ot2:
Zitat von *******sdom:

Habt ihr Erfahrungen, Ideen , Denkansätze, wie eine blockierte Kommunikation innerhalb von Partnerschaften wieder in Fluss kommen kann?

Wenn Kommunikation komplett destruktiv und dysfunktional ist, kommt man um die Mithilfe eines neutralen Moderators nicht herum...

So sehe ich es auch !

Für mich ist die Bereitschaft und Fähigkeit des konstruktiven Austauschs absolut maßgeblich.
Fehlt diese, bemüht man Hilfe.
Wird diese nicht angenommen, boykottiert o.ä. ist zumindest meine Geduld absolut am Ende.
******tes Paar
570 Beiträge
Ich denke viele Menschen scheuen Konflikte oder zumindest kreieren sie Konflikte, die aber den eigentlichen Brandherd nicht beim Namen nennen.

Vor allem wenn es auf die emotionale Ebene geht, werden viele Kommunikationsfehler begangen, die den (Gesprächs-) Partner verletzen.

Wir feiern derzeit den Ansatz von Thomas Gordon (Gute Beziehungen, wie sie entstehen und stärker werden). Dort beschreibt er ein Modell, wie man erkennt in welcher Problemphase man sich befindet und wie man bewusst Konflikte eingeht, den Gesprächspartner empathisch mitnimmt und dann nach gemeinsamen Lösungen sucht.

Ob das Modell bei einer totalen Verweigerung greift, kann ich leider nicht beurteilen. Es kann durchaus sein, das wenn man die von @****ee beschrieben Stadien durch hat, Hopfen und Malz verloren sind und der Frustlevel keine Rettung der Beziehung möglich macht.

Le Sybarite
*********erker Mann
11.919 Beiträge
In meiner 18 jährigen Ehe kann ich mich wahrlich nicht über mangelnde Kommunikation beschweren... es gab genug persönliche Aussprachen unter 4 Augen und auch Gespräche beim Psychologen... und am Anfang unserer Ehe hat sie mich sogar zur Eheberatung geschleift...
Das war auch alles gut und ok... und 18 Jahre Ehe ist schon heute ne Hausnummer...
aber der Punkt ist doch eigentlich, Kommunikation ist wichtig... aber jedes Gespräch bringt nur dann etwas, wenn die besprochenen Dinge anschließend auch umgesetzt werden.
Und die Bereitschaft zu Veränderungen auf beiden Seiten sollte doch Grundvoraussetzung sein um erstmal ein Gespräch zu beginnen... sonst endet es nämlich eh nur in Streit und Schuldzuweisungen!
Ich habe schon beide Seiten erlebt, die die Geduld über Gebühr strapaziert. Reden, reden, reden... alles schon x-mal erklärt und dennoch immer dieselben Fragen. Da muss man dann schon aus Selbstschutzgründen die Reißleine ziehen und konsequent schweigen. Und dann ist da noch das Zurückiehen aus heiterem Himmel. Nicht zu wissen woran man ist. Da habe ich mir mittlerweile angewöhnt nachzufragen, um sich nicht im Gedankenkarussel zu verlieren. Kommt keine Reaktion oder nur eine ausweichende, bleibt einem nur das Karussel, aber auch das steht irgendwann wieder still.

Ich bin dankbar für ein Gegenüber, das gut kommunizieren kann. Auch, wenn ich denke, dass ich meine Gedanken klar formulieren kann, spielen auch bei mir unbewusste Interpretationen rein und je nachdem welche Erfahrungen das Gegenüber mitbringt, kann jedes weitere Wort zu noch mehr Spannung führen.

Zu vieles, wenn auch vielleicht nicht zwingend zielführendes Reden ist mir aber allemal lieber als Schweigen. Denn nur daaus können wir lernen.
******aus Frau
578 Beiträge
Also ich muss nicht meinen Fernseher aus dem Fenster werfen um zu kommunizieren, ich bin im Dienstleistungsbereich tätig,hab viele Menschen mit denen ich sprechen muss. Aber ich kann sprechen, gerade in Beziehung, allerdings hab ich keine Lust mich mit jemandem auseinanderzusetzen der nicht will,oder vielleicht auch nicht kann,nicht jeder hat das im Blut oder gelernt.
Allerdings leben wir in einer Welt, wo alles austauschbar ist, also warum kommunizieren, es ist doch heutzutage einfacher sich was neues zu suchen.,das ist von Menschenhand gemacht, und wird den nächsten Generationen vorgelebt.
Ich merke in meinen Jobs,immer wieder das Menschen sich schlecht behandeln lassen weil sie Angst haben sich zu äußern, da bin ich anders,zum glück, und mein Sohn gottseidank auch. Ich bin zumindest bemüht und auch mit Erfolg es ihm vorzuleben,...
Es gibt ein Buch von Scott Wetzler "Wenn Männer mauern". Darin sind die Ursachen und auch Lösungsansätze sehr gut beschrieben. Und bevor einige User Mänberbashing aufschreien, denkt man sich den Titel um und den Inhalt, passt es genauso gut. *zwinker*

Der Autir beschreibt einerseits die Gründe, weshalb ein Mensch zu macht, andererseits auch, welche Menschentypen darauf "reinfallen".

Derjenige, der aussitzt und schweigt ist fast immer der Stärkere und setzt sich durch. Meist gegen etwas, das er nicht mag, nicht will, wo Unsicherheit besteht, wo sehr starke Wertvorstellungen vorhanden sind (das war immer so, das wird immer so bleiben), wo Ängste vor Veränderungen bestehen, wo Bequemlichkeit über alles steht.

Erwachsene neigen leider dazu, die Muster ihrer Ursprungsfamilie zu wiederholen. Macht, hier Passivität, ist eine zunächst sehr erfolgreiche Strategie, die mich auch schützt. Es spielt keine Rolle, ob das Resultat auch für mich befriedigend ist, ob mein Partner glücklich ist, diese Strategie kann auch sehr unglücklich machen.

Interessanter Weise nehmen viele Menschen das eher in Kauf als sich zu ändern. Bekanntes schlägt Unbekanntes.

Ein Partner, der diese Strategie des Mauerns nutzt, tut das selten aus Boshaftigkeit. Und der, der wider besseren Wissens insistiert, also versucht die Mauer zu erklimmen, sich unten durch zu buddeln, Sprengladungen setzt, ist auch nur selten boshaft. Das Bemühen um die Beziehung, um die Kommunikation ist auch eine Strategie. Die häufig erfolgreich war, genauso wie die Strategie zu mauern.

Oft wirken mauernde Menschen bedürfnislos. Sind harmlos, nett, scheinen doch alles in ihrer Macht stehende zu tun, damit die Beziehung läuft. Der andere, aktive Mensch wirkt dagegen maßlos und gierig, wird zum chronischen Meckerbüddel, dem der andere es sowieso nie Recht machen kann.

Diese Dynamik zu durchbrechen? Ein sehr steiles Unterfangen. Aufhören zu insistieren, sich um sich kümmern. Dem Mauernden sagen, dass man diese Dynamik nicht mehr bedienen möchte. Und sich dann selbst ändern. Dem Partner das Angebot machen offen zu reden. Diesen Raum geben. Und dann: Geduld.

Die Wahrscheinlichkeit, dass sich eine Mauer verändern wird, ist leider sehr gering, zu tief sitzen die erlernten Strategien. Therapie für Beide (!!!), viele Jahre und kleine Schritte... und vielleicht und wenn beide Menschen ihre Anteile erkennen, gelingt die Beziehung besser.

Jeder muss für sich abwägen, diesen Weg gemeinsam oder alleine zu gehen. So oder so, sich mit den eigenen inneren Dynamiken zu beschäftigen ist nicht verkehrt, den Partner kann man dazu nicht zwingen. Sprich ohne aufrichtigen Willen beider Partner, werden beide Menschen nur umeinander kreiseln, sich sich nicht aufeinander zu bewegen.

Sie
********iggs Paar
350 Beiträge
Also einen Tip kann ich geben, das ist der, der uns immer wieder hilft.

Wenn man miteinander Redet, sorge dafür das laut ausgesprochen, und abgesprochen wird das man keine Lösung braucht.

Es findet nur ein Gespräch statt, in dem man sein Gefühl angeben kann (natürlich auch immer aus der „ich“ Variante sprechen).

Und wenn keine Lösung gefunden werden muss, wird die Kommunikation und damit vorhandene Denkweise eine ganz andere. Mann besinnt sich viel mehr auf das gesagte, und kann besser hören und wahrnehmen was der andere sagt, als wenn man im Kopf schon 3 Schritte weiter geht.

Dann hat man ein echtes Gespräch auf Augenhöhe, und der Rest kommt von allein.
*******ter Frau
5.097 Beiträge
Zur Kommunikation braucht es ...
... mindestens einen Partner und zweitens
den Willen den Gegenüber zu verstehen.

Oft wird etwas daher geplappert um es dann mit: Das habe ich nicht so gemeint, wieder zu korrigieren.
Oder, es wird dem Gegenüber permanent eine Aussage unterstellt. wohlwissentlich, dass diese Aussage falsch ist. Das Eine bedingt das Andere.

Zeitgenossen die oft Anglizismen verwenden, sollte man nicht unnötig mit Hauptsatz, Nebensatz, Vergangenheits- und Gegenwartsformen belästigen. Auch inhaltliches kann zu Überforderungen und irreparablen Schäden am Neokortex führen.

Lautgebungen wie: Alter, cool, krass und voll krass in verschiedenen Schreibweisen, sollten ausreichend sein um z.B. einen 3 Wort Satz oder ein Handyvideo einzuleiten, oder zu beenden.
Das Gegenüber bestätigt dann seiner seits mit Alter, cool, krass und oder vollkrass.

Noch Fragen?
Alta, Katastrophe! *haumichwech*
*********erin Frau
343 Beiträge
mangels Übung....ist ein Mediotor auch gut....
Wenn Kommunikation komplett destruktiv und dysfunktional ist, kommt man um die Mithilfe eines neutralen Moderators nicht herum...
von Gernot2

Ich glaube, dass nicht viele Menschen das Talent oder es gelernt haben, ihre Gefühle wahrzunehmen und/oder Konflikte anzusprechen. Gerade in einer Partnerschaft, wenn es um das gemeinsame Projekt, womöglich das (gemeinsame) Lebensglück geht, lohnt es sich, wenn man allein nicht weiterkommt, eine/n Moderator aufzusuchen. Wenn nicht mit beiden, dann erst mal alleine.

Kommunikation kann auch ohne Worte, in Handeln bestehen. Wer nicht genau weiß, was er/sie will, braucht ein Gegenüber, um Klarheit zu bekommen.

Eine dritte, möglichst professionelle Person, weitet den Horizont... (auch da aber muss die Chemie stimmen. Nicht jeder Berater passt zu jedem Paar *g* )
****ody Mann
13.139 Beiträge
Ich mag es sehr, wenn Leute in Glückszeiten wahre Kommunikationstalente sind und sobald es kritisch wird, zu stummen Tiefseefischen werden. Zwei erwachsene Menschen sollten jederzeit miteinander reden und auch streiten können. Punkt. Es kann inhaltlich ins Stocken geraten, aber selbst das kann man kommunizieren.

Okay, den Melker vom Einödhof aus dem Hinterwald nehme ich mal davon aus.
*******nd29 Mann
734 Beiträge
Zitat von ****ody:
Ich mag es sehr, wenn Leute in Glückszeiten wahre Kommunikationstalente sind und sobald es kritisch wird, zu stummen Tiefseefischen werden. Zwei erwachsene Menschen sollten jederzeit miteinander reden und auch streiten können. Punkt. Es kann inhaltlich ins Stocken geraten, aber selbst das kann man kommunizieren.

Aha! Das Klingt als wäre es ganz einfach. Die Schwierigkeit liegt aber im richtigen verstehen. Ich denke, dass auch Menschen, die nicht einfältig sind, hin und wieder Kommunikationsschwierigkeiten haben.

Okay, den Melker vom Einödhof aus dem Hinterwald nehme ich mal davon aus.

Es ist beispielsweise auch möglich mit Pferden zu kommunizieren. Wenn mein keine Ahnung hat, wie ein Pferd tickt, ist es eben von wenig Erfolg gekrönt.

Der Melker vom Einödhof aus dem Hinterwald, wird sehr gut verstehen, wenn ihm seine Kuh mitteilt, dass sie sich unwohl fühlt, weil er kalte Hände hat. Dafür hat er einen Sinn. Will man gut kommunizieren, muss man für sein Gegenüber einen Sinn entwickeln.
Wenn er was vergessen hat, hat er ihr nicht zugehört.
Wenn sie was vergessen hat, hat er es nie gesagt.
That's life!
Als Mann brauchst du nichts sagen, ist eh verkehrt. Diskutiere niemals mit einer Frau, du ziehst den kürzeren.
Sie: Schatz findest du mein Arsch ist dicker geworden? Nu sag schon.... Sei ehrlich... Rede mit mir, kannst es ruhig sagen das er dicker geworden ist....
Er: na ja, vielleicht. Okay ein bisschen vielleicht.
Sie: heul, wie kannst du das sagen.. Du liebst mich nicht mehr.
****ody Mann
13.139 Beiträge
@*******nd29 "Aha! Das Klingt als wäre es ganz einfach."

Ist es in keiner Weise. Das zu lernen, ist Bestandteil des Erwachsenwerdens. Genau wie das Entwickeln sozialer Kompetenz. Und es funktioniert über Erfolge und Misserfolge, ist letztlich Teil der Selbstbestimmung, sofern man weiß, wer man ist und wohin man möchte. Akzeptanz durch andere, genau wie Zuneigung, gibt es nicht für umsonst. Dazu muss man einen Beitrag leisten. Es tut manchmal richtig weh, Kritik einzustecken, zumal, wenn ich harte Worte für mein Verhalten ernte und nicht differenzieren kann, ob es um mein Grundsatzwesen geht, oder ob da einfach nur Teile einer ungeschickten, unverträglichen Performance gemeint sind.

Falls ich aber ein wenig Empathie in mir vorfinde, dürften auch Gründe da sein, mal ein bisschen meinen Wohlfühlschatten zu verlassen. Es sollte mir etwas wert sein. Mit 19 war ich zum ersten Mal Teil eines Teams und da habe ich sehr schnell gelernt, wie wichtig Abstimmung mit anderen ist und wie unnütz Schweigen und das Verfolgen egozentrischer Ziele ist.

Entschließe ich mich für Partnerschaft, bin ich Teil von "Wir". Wenn ich aufgrund gestörter Kommunikation eine Beziehung immer wieder als angstmachend und bedrohlich empfinde, kann ich natürlich folgern, Beziehungen sind der totale Mist. Oder aber ich stelle fest, dass ich an meiner Gesprächsfertigkeit arbeiten muss. Die Entscheidung liegt immer bei einem selbst.
In der Rückschau ist es Spekulation, ob eine Beziehung einen anderen Verlauf hätte nehmen können. In meiner Ehe gab es zwar noch Kommunikation nur an der Stelle an der es gebrannt hat war die Mauer und wie @*********t6874 so treffend formuliert hat war ich diejenige, die immer wieder dagegen gelaufen ist. Wobei ich vermutlich wenige Varianten ausgelassen habe, eine Paartherapie hat mein Mann vehement abgelehnt.

Wahrscheinlich hätten wir noch 30 Jahre weiter zusammenleben können, nebeneinander, vermutlich sogar in einer gewissen Harmonie. Noch mehr Jahre Geduld hätte ich nicht aufbringen können und die Fehler, die ich auch bei mir sehe, konnte ich wohl ebensowenig vermeiden wie mein Mann. Theorie und Leben sind so unterschiedlich, es gibt nicht für jede Situation eine gemeinsame Lösung. Die Mauer ist dann irgendwann gefallen, als ich die Scheidung wollte.

Mittlerweile bin ich skeptisch, wenn es um Rezepte sogar um Kompetenzen geht. Es ist hilfreich sich mit sich selbst und dem Thema auseinanderzusetzen, das steht außer Frage.

Nur fehlt es vielleicht aus anderen Gründen an der Kommunikation.
Das Gefühl für den Alltag, die Konflikte nimmt irgendwann zu viel Raum ein und das gemeinsame Spüren der Liebe gerät, vielleicht, manchmal fast unmerklich in den Hintergrund. ???
****ody Mann
13.139 Beiträge
Ich bin sicher, dass in den meisten Fällen, in denen Paartherapeuten oder sonstige Moderation eingeschaltet wird, eh nichts zu retten ist, weil Fehlentwicklungen oftmals länger zurück liegen. Mir geht es um einen würdigen Abschluss, der beiden für das Danach etwas Hilfreiches mitgibt.

Ich habe eine Ehe hinter mir, die fast ohne jeden Streit nach 16 Jahren von ihr aufgekündigt wurde. Davor war es immer an mir, herauszufinden, wie es ihr gerade mit mir geht. Eine erwachsene Frau, Akademikerin, Mutter zweier Kinder. Ihr Statement zum Schluss, Familie ist scheiße! Klar, sie ist mit nicht-kommunizierenden Eltern ohne liebevolles Familienleben großgeworden. Bin ich aber auch. Nur kann ich mich doch nicht darauf zurück ziehen.
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