Es gibt ein Buch von Scott Wetzler "Wenn Männer mauern". Darin sind die Ursachen und auch Lösungsansätze sehr gut beschrieben. Und bevor einige User Mänberbashing aufschreien, denkt man sich den Titel um und den Inhalt, passt es genauso gut.
Der Autir beschreibt einerseits die Gründe, weshalb ein Mensch zu macht, andererseits auch, welche Menschentypen darauf "reinfallen".
Derjenige, der aussitzt und schweigt ist fast immer der Stärkere und setzt sich durch. Meist gegen etwas, das er nicht mag, nicht will, wo Unsicherheit besteht, wo sehr starke Wertvorstellungen vorhanden sind (das war immer so, das wird immer so bleiben), wo Ängste vor Veränderungen bestehen, wo Bequemlichkeit über alles steht.
Erwachsene neigen leider dazu, die Muster ihrer Ursprungsfamilie zu wiederholen. Macht, hier Passivität, ist eine zunächst sehr erfolgreiche Strategie, die mich auch schützt. Es spielt keine Rolle, ob das Resultat auch für mich befriedigend ist, ob mein Partner glücklich ist, diese Strategie kann auch sehr unglücklich machen.
Interessanter Weise nehmen viele Menschen das eher in Kauf als sich zu ändern. Bekanntes schlägt Unbekanntes.
Ein Partner, der diese Strategie des Mauerns nutzt, tut das selten aus Boshaftigkeit. Und der, der wider besseren Wissens insistiert, also versucht die Mauer zu erklimmen, sich unten durch zu buddeln, Sprengladungen setzt, ist auch nur selten boshaft. Das Bemühen um die Beziehung, um die Kommunikation ist auch eine Strategie. Die häufig erfolgreich war, genauso wie die Strategie zu mauern.
Oft wirken mauernde Menschen bedürfnislos. Sind harmlos, nett, scheinen doch alles in ihrer Macht stehende zu tun, damit die Beziehung läuft. Der andere, aktive Mensch wirkt dagegen maßlos und gierig, wird zum chronischen Meckerbüddel, dem der andere es sowieso nie Recht machen kann.
Diese Dynamik zu durchbrechen? Ein sehr steiles Unterfangen. Aufhören zu insistieren, sich um sich kümmern. Dem Mauernden sagen, dass man diese Dynamik nicht mehr bedienen möchte. Und sich dann selbst ändern. Dem Partner das Angebot machen offen zu reden. Diesen Raum geben. Und dann: Geduld.
Die Wahrscheinlichkeit, dass sich eine Mauer verändern wird, ist leider sehr gering, zu tief sitzen die erlernten Strategien. Therapie für Beide (!!!), viele Jahre und kleine Schritte... und vielleicht und wenn beide Menschen ihre Anteile erkennen, gelingt die Beziehung besser.
Jeder muss für sich abwägen, diesen Weg gemeinsam oder alleine zu gehen. So oder so, sich mit den eigenen inneren Dynamiken zu beschäftigen ist nicht verkehrt, den Partner kann man dazu nicht zwingen. Sprich ohne aufrichtigen Willen beider Partner, werden beide Menschen nur umeinander kreiseln, sich sich nicht aufeinander zu bewegen.
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