Zurück in die Vergangenheit?

Wie gebildet ist denn ein Realschüler heutzutage noch?
Was lernt der denn noch in der Schule?
Und ich habe den Vergleich:
ich habe 1985 meinen Abschluss gemacht und mein Sohn 2013.

Darauf wollte ich hinaus, es ging um Bildungsniveau und nicht um Chancen auf dem Arbeitsmarkt.

Ich bin in den 60-er, 70-er Jahren aufgewachsen. Ja die Zeit war schön. Wir hatten viele Freiheiten und unsere Eltern hatten weniger Angst um uns. Kinder konnten bis zum Dunkelwerden drausen spielen, alleine zum schwimmen gehen usw. Diskos kosteten keinen Eintritt und so weiter. Schön war es - aber besser?
Es gab damals auch Kriege und Terror, man denke nur an die RAF. Ich glaube das ist nur dem >Lebensgefühl das man als Kind, bzw. als Jugendlicher hat, geschuldet.
Ich lebe gerne im Heute und Jetzt.

Ich bin Jahrgang '61 -> meine wilden Zeit begannen Mitte der 70er.
Mein Sohn stammt von Jahrgang 2001.
(Es gab Veränderungen ... Mutterdasein, Euro, eBay ... )

Mir gefällt heute, dass ich mich in beiden Welten gut auskenne.
Der analogen, wie auch der digitale Welt.
Und ich schätze jedes Zeitalter auf seine Art & Weise.

Was ich an der heutigen Zeit besonders genieße?
Jederzeit! sämtliche Musik abspielen zu können,
mit Kanada per Vieo-Chat zu telefonieren!
Oder auch dies:
Vor 3 Jahren schenkte ich mir zum Geburtstag ein Bild .
Frank Zappa auf Leinwand 1,0m x 1,40m.
Im Internet konfiguriert, ging ruck-zuck!!

Daher will & brauche ich keine Zeitmaschine.
Im Hier & Jetzt bin ich vollkommen zufrieden.

Die 70er komnen mir auch schön vor. Aus einem Grund: Ich war Kind und hatte keine Verantwortung. Klar war das irgendwie toll.

Wir leben jetzt in eine nicht bestimmbare Zukunft. Hier entstehen Freuden, Spaß und auch Probleme, die gemeistert werden müssen. Auf Vergangenheiten zu schauen macht meiner Meinung nach unfähig für die Bewältigung des Jetzt. In den Siebzigern lag ein sehr holpriger Berufsstart mit einem Beinahetod, in den Achtzigern galt meine Sorge vor allem den Kindern - und außerhalb von Beruf und Familie gab es ein Leben, das mir weitgehend fremd blieb. Soll ich mich daran zurück erinnern? Wir lebten damals "wir vier gegen den Rest der Welt".

Die 1970er waren nicht "besser". Es gab die Ölkrise, die Auseinandersetzungen um AKWs und die Startbahn West, es gab den Radikalenerlass und den Streit um Willy Brandts Ostpolitik. Es gab einen Kampf um ein Familienrecht, das wirkliche Gleichberechtigung brachte, was dann 1977 auch wahr wurde. Es gab die RAF, die Angst vor terroristischen Angriffen, vor Bomben in Einkaufspassagen. Und der Wald starb, das Ozonloch wurde entdeckt.

Es gab hässliche Tapeten und kitschige Blumen auf der Pril-Flasche, die man an ebenso hässliche Kacheln kleben konnte. Es gab keine guten Musiksendungen im Fernsehen, so dass wir am Samstag die "ZDF Hitparade guckten, obwohl wir die Musik zum .... Erbrechen fanden.

Es war die Zeit meiner Jugend, eine politische Zeit, eine Zeit heißer Diskussionen im Unterricht, eine Zeit des Umbruchs und des Aufbruchs, eine Zeit richtig guter Musik außerhalb des deutschen Schlagers.

Aber zurück reisen ?

In dem Theaterstück "Our Town" des amerikanischen Autors Thornton Wilder darf eine der Hauptfiguren nach ihrem Tod noch einmal einen Tag ihres Lebens erleben. Sie ist schwer enttäuscht, weil sie mit ihren Erfahrungen und ihrem Wissen merkt, wie wenig man das Leben, das man lebt, zu schätzen weiß. Ich würde also in keine Zeit zurück reisen, außer aus historischem Interesse, sondern den Tag, den ich heute lebe leben.

Unbeschwerte Kindheit? Für manche, vielleicht. Kindesmissbrauch gab es damals aber in einem vermutlich eher höheren Maße, nur hatten die Opfer keine Chance, sich dagegen zu wehren.

Natürlich gab es damals auch schon psychische Erkrankungen, vermutlich nicht mal weniger als heute - sie wurden bloß nicht ernst genommen und mit einem 'reiß dich gefälligst zusammen du Simulant, dir fehlt doch körperlich gar nichts' niedergemacht. Nicht wirklich eine Hilfe für Betroffene ...

Ich habe durchaus viele schöne Erinnerungen an meine Kindheit und Jugend und würde die auch nicht ungeschehen machen wollen - aber ich wünsche mich auch nicht dahin zurück da mir die Nachteile jener Zeit durchaus auch bewusst sind.

... sind sicherlich nicht objektiv und ganz sicher unvollständig.
Gern lasse ich mich zu diesem Gedanklichen Exkurs verführen, bin aber überzeugt, dass ich heute (als Erwachsene) die Zeit egal ob nun 70er oder 80er anders wahrnehmen und beurteilen würde.

Eine spannende Zeitreise wäre es auf jeden Fall.

Auch da muss ich widersprechen:
ich denke das Leben heute macht kranker, wenn man alleine an die Doppelbelastung denkt und den immer mehr steigenden Druck im Job (ständige Erreichbarkeit, Angst um den Arbeitsplatz usw).

Ja, es geht um das Leben allgemein. Und das war MEIN allgemeines Leben!
Du hast doch nach persönlichen Meinungen gefragt! Oder willst du nur die Meinungen lesen, die dir in den Kram passen? Oder nur die Meinung von bestimmten Bevölkerungsgruppen?

Du fragst, ob wir gerne noch mal in den 70ern leben würden und ich sage NEIN, das möchte ich nicht, weil's da Scheiße war!

In JEDER Generation wird es Leute geben, die sich nostalgisch-verklärt die "gute alte Zeit" zurück wünschen, ihre Kindheit und Jugend.
Und JEDE Generation findet genau DIESE Zeit, in der sie jung war am besten.
Und warum ist das so?
Weil es halt mal viele Leute gibt, die sich entweder nicht oder zu langsam weiter bewegen, um mit der natürlichen Weiterentwicklung Schritt zu halten.
Das nennt man auch konservativ.

Zeitreisen wären sicher spannend - einfach um mal zu sehen, wie das Leben damals wirklich war. Entsprechend würde ich viiiiiiel weiter zurückreisen.
Leben wollte ich in einer anderen Zeit aber nicht. Du klammerst das Thema Rechte/Diskriminierung zwar aus, machst es dir damit aber auch sehr einfach... Gerade als Frau bin ich doch froh, in der jetzigen Zeit zu leben. Meine Mutter durfte z. B. nicht das Gymnasium besuchen (obwohl sie die Eignung gehabt hätte), weil "als Mädchen braucht man das nicht!"... ich bin sehr froh und dankbar, dass ich anders aufgewachsen bin.

@**C

Was ja der größte Beweis dafür ist, dass das heute nichts mehr wert ist.
Früher war klar, dass jeder, der ein Studium erreicht hat, damit auch einen gut bezahlten Job bekommt - der musste was drauf haben, es war nämlich ziemlich schwer und eher selten, das zu erreichen.
Gleichzeitig war man mit einem guten Hauptschulabschluss auch noch was wert und konnte einen guten Job bekommen. Meine Eltern haben beide „nur“ einen Hauptschulabschluss (wie oben erwähnt hätte meine Mutter ein Gymnasium besuchen können, durfte aber nicht). „Trotzdem“ verdienen beide besser als viele Akademiker und haben gute, hochrangige Jobs.

Heute können sie auf der Hauptschule bis zum Abschluss oft nicht mal mehr gescheit lesen und schreiben... jeder Depp kann es irgendwie an eine Uni schaffen und eine Garantie für einen Job ist ein akademischer Grad schon lange nicht mehr...
Da würde ich mir schon wünschen, dass das Niveau wieder steigt.

die 70er...

Ich war noch ein Kind und bis heute hoere ich hin und wieder die Musik aus dieser Zeit.
Fuer einen Tag wuerde ich gerne wieder in die 70 er eintauchen als Erwachsene und es aus dieser
Sicht erleben wollen.
Ein Auto von "damals" mal fahren und bei Oma in ihrer gemuetlichen Wohnung auf der Couch sitzen und einen
Eierlikoer trinken und in D Mark etwas kaufen ...
Ich bin dankbar, dass ich in dieser Zeit aufgewachsen bin und noch eine unbeschwerte Kindheit hatte mit wenig befahrenen Strassen.
Schlaghosen fand ich allerdings grauenhaft und so manche Frisuren auch

... solange Schulen sich nach den Schwächsten in der Klasse richten müssen, weil sie sonst verklagt werden, wird das mit dem höheren Niveau wohl nichts werden. Akademiker zu sein, ist nun mal keine Garantie für eine Karriere. Und dann kommt es noch darauf an, was man studiert. Es gibt nun mal "brotlose" Studiengänge, wo jeder sich an den Fingern abzählen kann, dass er nicht davon wirklich leben kann.... Wir haben in Deutschland mehr offene Lehrstellen als je zuvor, die nicht besetzt werden können Aber das sind Handwerksberufe, die Manchen unter deren Würde sind. Es kann eben nicht jeder Pilot bei der Lufthansa werden....

war es nicht besser, nur anders

Also wenn ich mal die Chance hätte, eine Zeitmaschine zu nutzen, so würde ich zuerst alles was mit Politik zu tun hat, abschalten und ausklammern, dann würde ich mir wohl eher kulturelle Ereignisse und Entwicklungen näher anschauen wollen und dann in die Sixties zurückreisen.
Die Beat-Musik, die sexuelle Revolution, Kino und Kunstentwicklung wären für mich interessante Bereiche.Evtl. könnte ich Andy Warhol noch megagünstig ein paar Bilder abkaufen. LACH. Ich würde auch ordentlich DM mitnehmen und die Musikgeschäfte leerkaufen also alles an coolen LPs und Singles aus den Sixties, damit ich heute nicht mehr mühsehlig danach suchen muss. GRINS, oder Elvis in Bad Nauheim besuchen. Man könnte dann die Menschen in dieser Zeitepoche genau beobachten, wie sie so leben, sich engagieren, ihren Alltag meistern, auf coole Konzerte gehen usw. Das hätte was. Allerdings sind das eher die positiven Dinge, welche man auf einer solchen Rückschau beleuchten möchte. Klar, gab es damals auch Schattenseiten, Arbeitslosigkeit, Kriminalität, Armut, usw. usw. mangelnde Toleranz gegenüber Neuem usw. Langhaarige waren sog. "Gammler". Solche Bezeichnungen kamen dann noch von der Elterngeneration, welche in einer "anderen Zeit" großwurden. Das Aufbegehren in den Sixties, Studenten-Aufmärsche, Rudi Dutschke usw. ist ja in der damaligen younger Generation eine Entwicklung aus dem "Altbackenen" heraus.

etwas ,was es in den 70igern nicht gab sind solche Zombies

kommunizieren die "Zombies" mit anderen realen Menschen
oder hören einfach Musik
oder Hörbücher
oder lesen etwas

was ist daran schlimm?

Dafür gab es eine Art andere Zombies. Jede Zeit kannte eine Jugend, mit der die Alten nicht klarkamen. Das geht zurück bis in die Antike, dass auf die Jugend geschimpft wird. Irgendetwas machen sie immer falsch.

Das hat oftmals was mit der schlechten Bezahlung zu tun, darum wollen viele auch keine Handwerksberufe mehr erlernen:

mein Sohn hat Tischler gelernt und im ersten Gesellenjahr 11 Euro die Stunde bekommen. Jetzt arbeitet er in der Produktion, ungelernt, und verdient fast das doppelte!

Im Fernsehen kam gerade einer, der bereits mit 22 Klempnermeister ist und demnächst den väterlichen Betrieb übernimmt, ob der einen Fehler gemacht hat mit dem Verzicht auf´s Abitur?

wenn du bei facebook ein account hast gib bei facebook diesen link ein...ich finde es erschreckend https://www.facebook.com/loe … 4NDU4NTU/?id=100011020870738

Aber zurück zur Eingangsfrage Zeitmaschine und Was meint ihr würdet ihr auch noch mal in einer anderen Zeit leben wollen oder nicht


Besuchen. Auf alle Fälle andere Zeiten besuchen. Aber dort dann leben? Vielleicht noch dauerhaft? Also in der Vergangenheit wohl eher nicht. Was die Zukunft betrifft,kann ich dazu keine Aussage treffen. Darüber wissen wir ja noch nichts.

fahre viel Bus & Bahn und bewege mich täglich zu Fuß in einer deutschen Großstadt, öfter auch in anderen Klein- bis Großstädten

diese Art von Menschenhorden sind mir dort noch nie begegnet

ich sehe sie täglich. Nicht in diesen Größemordnungen . Aber dafür an jeder Ecke überall. Aaaaaaber..das ist ja nun nicht wirklich das Thema hier...hier gehts ja um Zeitreisen und Lebensräume