Zurück in die Vergangenheit?

Natürlich geht's den Leuten hier im Land besser als nie zuvor. Und im Vergleich zu den meisten anderen Menschen auf der Welt, leben wir in paradiesischen Zuständen. Und trotzdem wird das Gejammer immer lauter. Das liegt wahrscheinlich daran, dass es den meisten Leuten ZU gut geht.
Dieses Jammer-Volk ist wirklich zum fremdschämen.

Alles Einbildung , Illusion. Die Statistiken sprechen eine andere Sprache, auch was Lebensmittelqualität angeht. Ich denke z.B. bei einer Behauptung dazu an die vielen Nussschokoladetafeln, die wir wegwerfen mussten, weil Maden drin waren. Und man kann heute noch genauso gut oder schlecht durch Parks laufen, wenn man nicht von der in den Medien von heute, die anders sind als die von damals, Hysterie angesteckt ist.

Raunzen klingt zumindest fast so.

Hallo in die Runde,

die letzten Beiträge habe ich mit Blick auf unsere https://www.joyclub.de/hilfe/spielregeln.html#id_freundlicher_umgang_wli gelöscht.

Der JOYclub versteht sich als eine offene und diverse Plattform, die durch die bunte Vielfalt ihrer Mitglieder bereichert wird. Rassismus hat deshalb weder im hier und jetzt, noch auf dem Weg Zurück in die Vergangenheit? Raum in unserem Forum.

Liebe Grüße,
SevenSins
JOY-Team

Aber doch nur um jammern zu können, wie schlecht es uns allen geht, wie die Politik versagt und dergleichen mehr. Warum können Deutsche nicht einfach fröhlich sein, Spaß haben, solange es möglich ist? Ich habe mich schon oft gewundert, dass Menschen der Dritten Welt in ihrer Armut sehr viel fröhlicher wirken als die große Zahl deutscher Bedenkenträger.

In den 70* gern waren auch nicht alle mit der Politik einverstanden. Da bildeten sich auch Terrorgruppen.
Auch gab es Anschläge zB Olympia 1973... Es gab die Ölkrise und einiges anderes. Ich hatte das Thema auch eher auf der persönlichen Ebene gesehen...

In den 70 verbrachte ich meine Kindheit. Unbeschwert war sie leider nicht, auch damals passierten schon wenig schöne Dinge innerhalb und außerhalb von Familien, das Schweigen darüber war damals größer als heute. Da sind wir heute sehr viel weiter.

Als Frau lebe ich heute selbstbestimmt und selbstbestimmter als in den 70 gern. Meine Cousine wurde unehelich geboren, das war ein Skandal und weder leicht für meine Tante noch für meine Cousine.

Ich finde auch das Lebensgefühl, dass man als Kind hat, kann man nicht vergleichen mitdem Lebensgefühl, dass an als erwachsene Person hat. Dazu kommen dann die unterschiedlichen Lebensphasen. Das Leben als berufstätge Alleinerziehende fand ich sehr ansrengend, Heute bin jetzt weniger Verpflichtungen (zB. Arbeit) unterworfen. Das liegt aber nicht an der Zeit, sondern eben auch an der persönlichen Lebenssituation.

Ich lebe hier und heute und persönlich bin ich sehr glücklich. Beunruhigende Nachrichten und Probleme gibt es zu jeder Zeit. Ich trauere nicht der Vergangheit nach und freue mich auf den morgigen Tag.

Du bringst eine Meinung. Fakten lassen sich mit Daten belegen, die du nicht lieferst.

Mit den 1970er Jahren endet das deutsche Wirtschaftswunder. Die Binnennachfrage ist gesättigt, neue Produktionsverfahren verringern den Arbeitsaufwand, die Arbeitslosenzahlen steigen und die Einkommen sinken.

Quelle: http://www.bpb.de/izpb/9748/ … -in-der-bundesrepublik?p=all


Ich bin 69 geboren, kenne die 70er also nur als Kind. Ich weiß, dass meine (geschiedene, alleinerziehende) Mutter als Nachtkrankenschwester arbeiten musste, damit sie uns über die Runden brachte. Sie bekam keinerlei Unterstützung. Weder von der Familie (die sich schämte, dass sie ihren prügelnden Ehemann verlassen hatte), noch vom Staat (obwohl sie beim Jugendamt um Hilfe bat; die rieten ihr dann, mich zur Adoption freizugeben).
Mama hätte sich bestimmt über die Tafel gefreut oder darüber, dass es jetzt viel mehr Kinderbetreuung und Hilfe bei nicht zahlungswilligen Vätern gibt.

Aber die Musik war ziemlich geil

Du warst doch gar nicht dabei, in den 70ern! Woher willst du denn dann wissen, ob es damals noch mehr Leuten gut ging, als heute?
Es war nicht so! Auch damals gab es Arme und Bedürftige und Bettler und Arbeitslose.
Psychisch Kranke wurden hinter Mauern weg gesperrt und Randgruppen mussten sich unsichtbar machen.

Du bist es doch, der die 70er Jahre durch die rosa Brille sieht!

Und ich sage dir, es stimmt nicht. Im Gegensatz zu dir, war ich in den 70ern nämlich dabei.

Von was für einer Mehrheit redest du da bloß? Frauen kannst du damit z.B wohl nicht meinen ...

Bis Ende der 70er Jahre durfte eine Frau nur mit der Einwilligung ihres Mannes arbeiten gehen und er konnte ihren Job auch kündigen wenn er wollte. Ebenso durften Frauen keine Käufe tätigen die über die Dinge des täglichen Bedarfs hinausgingen - rechtsverbindlich waren solche Geschäfte nur mit Einwilligung des Ehemanns.

Eine Frau hatte nicht das Recht ihrem Mann Sex zu verweigern - Vergewaltigung in der Ehe ist erst seit 1997 ein Straftatbestand.

Aber du gehst wahrscheinlich davon aus dass die Frauen ja superhappy zu sein hatten denn vor den 70ern durften sie nicht mal ein eigenes Konto einrichten ...

Was für eine Mehrheit es damals so toll gehabt haben soll im Vergleich zu heute ist mir echt ein Rätsel ....#

Von gesamt Deutschland kannst Du nicht reden. Da waren Frauen gleichberechtigt, jede hattexihrceigenes Konto und konnte und hatte damit gemacht, was sie wollte. Auch rechtlich gab es KEINE Unterschiede.

Ganz offensichtlich weißt du nicht wovon du schreibst. Die Gesetzesänderung beispielsweise nach der eine Frau nicht mehr die Erlaubnis ihres Mannes brauchte um arbeiten zu gehen war 1977.

Wahrscheinlich ist es genau das, was der TE unter "Bessere Zeiten" versteht.. Die Frauen mussten noch das tun was die Männer sagten. Ich begegne immer wieder Männern die damit überfordert sind und sich die "gute alte Zeit" zurückwünschen in denen die Frau glücklich war zu Weihnachten eine Waschmaschine zu bekommen...

Bis 1976/77 galt das "Gleichberechtigungsgesetz" von 1957. Da konnte eine Ehemann seiner Frau die Berufstätigkeit verbieten. Eheleute sollten "gemeinsam" entscheiden, aber wenn sie sich nicht einig waren, galt die Meinung des Mannes.

Also erst mit der Reform in den 1970er Jahren wird die "Hausfrauenehe" durch das Partnerschaftsprinzip ersetzt.

Auch das Scheidungsrecht wurde geändert: während es vorher das Prinzip gab, dass einer "schuldig" geschieden wurde, geht es jetzt nur um die Zerrüttung und wer wem Unterhalt zahlt oder nicht richtet sich nach der "Bedürftigkeit". Auch der Versorgungsausgleich stammt aus dieser Zeit, der die Rentenantwartschaften, die in der Ehe erworben wurden, teilt.

Das mit dem nicht erlaubten Konto (für Ehefrauen) galt, soweit ich weiß, bis 1957. 1958 konnten Frauen erstmals ohne die Erlaubnis des Ehemanns den Führerschein machen.

Also, so toll war das mit der Gleichberechtigung nicht, jedenfalls nicht, wenn frau heiratete. Die 1970er Jahre haben da viele Impulse gesetzt, die dann in den folgenden Jahren weiter verfolgt und ausgebaut wurden.

Bitte was?
Du hast sowohl in der heutigen Zeit als auch in den 1970er-Jahren mit einer statistisch aussagekräftigen Gruppe an Menschen über ihr Befinden gesprochen? Hast du das dokumentiert? Hatten die früher signifikant weniger Angst um ihre Zukunft? Mehr Sozialleistungen? Mehr Wohlstand? Bessere Gesundheit? Weniger Arbeitslose? Besseres Einkommen? Was ist dir denn da alles zu Ohren gekommen, damals bei deinen Gesprächen zu Momentaufnahmen in den 70ern?

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Ich habe das Thema hier eigentlich auch als eine Frage des persönlichen Wohlfühlens empfunden. Und das persönliche, subjektive Empfinden eines einzelnen (oder auch von 150 einzelnen) muss ja absolut nicht dem statistischen, objektiven Zustand einer Gesamtbevölkerung entsprechen.

Ich finde es nur sehr interessant, dass meine Großeltern früher nur gearbeitet und gearbeitet und gearbeitet haben um irgendwie durchs Leben zu kommen weil sie "früher ja nichts gehabt" haben. Nix mit Kindergeld und schon überhaupt nix mit scheiden lassen ... Gott bewahre! Nix mit Urlaub und nix mit Karenz und Teilzeit und freier Sexualität (wobei meine Großeltern in den 70ern halt auch nicht mehr die Allerjüngsten waren). Das ist an meine Ohren gedrungen. Aber ich maße meinen Ohren nicht an, statistisch relevant zu sein.

Dass heute viel mehr Menschen an psychischen Erkrankungen leiden (bzw. diese als solche betitelt werden), ist ein Fakt, dessen ich mir schmerzhaft bewusst bin. Aber dass es noch nie so lang keinen Krieg in Europa gab und ein dermaßen gutes (wenn auch nicht perfektes) Sozialsystem, sollte eigentlich nicht zur Debatte stehen.

Hallo liebe Diskutierende!

Ich denke hier Zurück in die Vergangenheit? wird differenziert zwichen Ost- und West- Deutschland?

Zur Erinnerung hier auch nochmal die Eingangsfrage, bei der es um die eigene Empfindung geht:


Liebe Grüße
sandra42
JOY Team

Na klar. Die Hälfte der Bevölkerung hat deutlich weniger Rechte. Wenn aber nicht 100% der anderen Hälfte böse sind und das ausnutzen, ist das ja völlig okay und alles war früher nicht nur okay sondern besser.

Das ist nicht logisch sondern trotzig.
Und glaubs mir, ich hasse Verallgemeinerungen, insbesondere wenn es um die böse Männerwelt geht.

Da ist überhaupt nichts an den Haaren herbei gezogen, das ist schlichtweg die Rechtslage bzw. die Zeitpunkte an denen diese Rechtslage geändert wurde. Bezogen natürlich auf die frühere BRD - allerdings hatte ich das Thema bisher so verstanden dass es dem TE um ein 'zurück in die 70er der damaligen BRD' - und nicht der damaligen DDR - ging. Da könnte ich mich natürlich geirrt haben ...