Sex heute mit dem von früher zu vergleichen (damit meine ich nicht die gymnastischen Stellungen), fällt mir schwer - nein - ist mir sogar schlicht unmöglich.
Denn wenn es möglich wäre, könnte ich das damalige Empfinden, das ich dazu gespeichert abrufen müsste, mit dem heutigen direkt vergleichen.
Mehr noch: Wenn ich ein Empfinden gespeichert hätte und willentlich abrufen könnte (plus der Ausschüttung der beteiligten Hormone), dann wäre ich von der Außenwelt autark und bräuchte für Sex keine Frau/en mehr (eigentlich paradiesisch ...;)
Anders ausgedrückt: ein körperliches Empfinden hat mit dem Lebensalter nichts zu tun. Wie auch? Bei gleichen Aminosäuren und identischen Hormonen!?
So ist das Fühlen des Körpers immer noch auf absolute Weise elementar, unwiderlegbar und immer noch - man höre und staune - auf beglückende Weise neu (weil ich zumindest keine Gefühle und Empfindungen bewusst abrufen kann - wiederum plus der betroffenen Hormone).
Das Einzige, das anders ist, sind Erfahrungswerte. Damit meine ich nicht die Vielfalt möglicher und einstudierter Stöpselspielereien, sondern "Erfahrung" und "Reife" als gedanklicher Rahmen dessen, was passiert mit den jeweiligen Bewertungen:
So gelangt man dahin, wohin man will und das mit Gelassenheit und Ruhe und Sicherheit - und mit Routine (die deshalb noch nicht Langeweile sein muss). Man tut, was sie oder er erwartet, noch bevor sie oder er es erwartet, mit einer Selbstverständlichkeit, die geradezu mit Natürlichkeit verwechselt werden kann und in diesem Gefühl der Souveränität gefallen sich beide - was wiederum für eine positive und gelöste, entspannte Stimmung sorgt.
In wie weit das alles jetzt einen immer gleichbleibenden Partner voraussetzt oder auch bei Bäumchen-wechsel-Dich-Umtrieben klappt, das wäre eine interessante andere Frage ...