Mit der emotionalen Tiefe hat das Schmerzempfinden wenig zu tun.
Ich empfinde immer sehr starke und viele Gefühle und gerade das lehrt einen sehr früh eine gewisse Ökonomie im Umgang mit Schmerz.
Auch das schlechte Gewissen, haut erheblich mehr rein.
Ohne guten Selbstschutz geht da gar nichts mehr.
Inzwischen ist mir meine Lebenszeit und Kraft auch einfach zu kostbar, um irgendwelchen illusiven, unbeständigen Gefühlen ewig hinterherzutrauern.
Dazu hätte ich die Energie gar nicht.
Die heb ich mir für Wichtigeres auf.
Der Sinn von Sex ist nunmal auch einfach Spaß zu haben. Man teilt keine Alltagsfreuden oder Sorgen und man weiß, dass die gemeinsame Zeit absolut nichts mit der Realität zu tun hat.
Genau deshalb kann ich für so kurze Geschichten auch keinen Riesenverlustschmerz empfinden, egal ob Sex oder große Liebe.
Jede Absage zerrt auch mir bischen am Ego, aber wie soll man jemanden ernsthaft vermissen, den man nie wirklich gekannt, keine Sekunde normalen Alltag geteilt, oder in freier Wildbahn erlebt hat?
Natürlich ist es in offener Beziehung etwas einfacher, aber gerade als Single muss man umso mehr auf sich aufpassen.
Da hat ich auch schon gute F+ beendet, für jemanden der dann auch nur Mist versprochen hat und auch nur Pimpern wollte.
Da stand ich dann auch recht blöd da. Nie würde ich eine neue Beziehung mit fremdgehen beginnen.
Man kann einfach nicht immer gewinnen. Je besser man sich schützen kann, umso mehr kann man seine anderen Gefühle aber auch ausleben und genießen.
In Deinem Fall verstehe ich nicht, weshalb Du nicht mit viel mehr gesunder Wut reagiert hast und statt dessen auch noch ne Beziehung zu einem Mann wolltest, der Dich von vornherein belogen hat.
So jemand ist doch nu wirklich kein Verlust.
Da überwiegt doch die Freude, dass der Kelch noch rechtzeitig an einem vorbei geht.