Ich glaube, dass erst einmal die Dynamik, die Ursachen dieses Schmerzes bei dir, liebe TE betrachtet werden sollten, bevor du irgend etwas wirklich dagegen tun kannst.
Von Anfang an wart ihr beide in komplett unterschiedlichen Filmen unterwegs.
Du auf Beziehung gerichtet, er auf eine Affäre (dass er erst spät damit rausgekommen ist, ist arm, aber nicht der Punkt).
Irgendwie habe ich den Eindruck, dass du dieses genau erkannt hast, aber versucht hast (und irgendwie immer noch versuchst), dieses krasse Gefälle auf eine Ebene zu nivellieren - mit Hilfe deiner Emotionen und mit dem Drang, irgend eine emotionale Response des Mannes in alles hinein zu interpretieren. Je mehr du den Unterschied empfandest, desto mehr "Schüppchen" an Emotionen gabst du hinein, bis du dachtest, irgend einmal muss doch eine ersehnte Haltung im Gegenüber hervorgelockt werden.
Das funktionierte aber leider nicht.
Zudem wirkt es so, als ob du dich auf eine etwas selbstzerstörerische Art und Weise mit der Ehefrau des Mannes vergleichst. Wieso in aller Welt, wo du doch viel schlanker (=gefühlt attraktiver) und jünger bist, kannst du dort nicht punkten bei der Bindungswilligkeit des Mannes? Du hast soviel organisiert und bewegt und für die Treffen hergerichtet, und sie fordert nur etwas von ihrem Mann?
Das, was dich motiviert hat in der "Beziehung", was starke Glücksgefühle bei dir hervorgerufen hat, nämlich Aufmerksamkeit und Feedback durch Nachrichten, Telefonate etc, ist jetzt nicht mehr da, und das tut verdammt weh.
Ich glaube, ein heilsamer Weg ist, genau in dich zu horchen: was gibt es eigentlich, was dich glücklich, zufrieden, froh, befriedigt macht - und zwar abseits der Aufmerksamkeit anderer (anderer Männer) und des Gedankens, wie andere dich gerade sehen. Was ist in dir selber drin? Und dich genau darauf zu konzentrieren und es einfach zu zelebrieren. Nur für dich, egal, ob es dafür ein Feedback von wer weiß woher gibt oder nicht.
Denn die Fähigkeit zur Zufriedenheit liegt ganz sicher in vielen Dingen, die DU für dich tust, und nicht im Abwarten, dass irgendjemand einen wie auch immer gearteten Input gibt.
Und ich glaube, dann kannst du mit dem Verlustgefühl, das sich nicht einfach ausradieren lässt, viel besser umgehen.
Viel Glück!