Also ich war in ähnlichen Situationen, aber noch nie in der gleichen Situation. Weil ich vorher aktiv geworden bin. Und auch ein scheitern der Beziehung nicht ausgeschlossen habe.
In so einer Situation kommuniziere ich nicht nur was ich gern hätte, sondern auch wohin es mich treibt, wenn keine Veränderung stattfindet. Ich kommuniziere nicht nur meine Bedürfnisse, sondern auch warum ich diese Bedürfnisse habe, und was die Erfüllung dieser Bedürfnisse bei mir auslöst. Und auch, was die Nichterfüllung dieser Bedürfnisse bei mir auslöst.
Also: Was mir fehlt, und das ich mich gedrängt fühle fremdzugehen.
Das ist eine Information, die dem Partner auch die Brisanz meiner Lage gut kommuniziert. Das es bei diesen wünschen sich nicht um Luxuswünsche handelt (ich möchte einen Porsche), sondern um für mich elementare Bedürfnisse (Ich gehe sonst ein!). Mit der Kommunikation, das ich dafür fremdgehen würde ist das Thema auf dem Tisch das ich dafür sogar die absprachen der Beziehung aufkündigen würde. Der Partner kann sich dann dazu stellen. Entweder er erlaubt Seitensprünge, oder er gerät selbst in Bewegung um diese seitensprünge zu verhindern. Tut er beides nicht, weiß ich woran ich bin. Dann ist es Zeit auszusteigen (weil sich das nie verändern wird). Eine Weiterleben in dieser Beziehung zementiert doch nur diese für mich nicht tragbare Konfliktsituation. Und mein Weiterleben in dieser Beziehung kommuniziert meinem Partner doch nur: Ist ok, weiter so.
Wie gesagt, ich kenne das,wenn Bedürfnisse auseinandergehen. Aber wir waren noch nie an dem Punkt fremdgehen zu müssen. Weil die Klarheit des eigenen Standpunktes für den anderen immer ein gutes Signal ist, was uns wirklich wichtig ist. Und auch dem anderen verständlich machen, warum es uns wichtig ist, und woher dieses Bedürfnis kommt. Bedürfnisse fallen ja nicht vom Himmel. In der Regel sind dies Reaktionen auf unsere Lebenssituation. In meiner Historie lässt sich so gut sehen, das sogar berufliche Einflüsse auf die Sexualität strahlen und diese verändern. Nicht ohne Grund gehen so einige Manager zur Domina. Weil es oft nicht die Technik ist. Sondern ein Umgang mit Macht, Verantwortung, Adrenalin, Schutz, Geborgenheit, Neugier usw. Sexualität ist sowohl ausdruck unseres Wesens, aber auch Mittel unsere Lebenssituation auszugleichen. In einer Lebenssituation voller tiefgreifender Veränderung werde ich sexuelle Experimente eher nicht machen. Dann suche ich vielleicht nach Kontiunuität- nach Stabilität des Gewohnten.
Und in aller Regel geschieht dies immer im kontext zu dem, was wir gelernt haben und wie die Lebenssituation ist.
anderes Bsp, trotz gleicher Symptomatik.:
Bei einer dominanten Frau starte ich keine Experimente und mach mal was Anderes. Warum?
Weil experimente auch oft schief gehen können. Dann gibts Ärger. Also mach ich immer das Standardpogramm. Nicht weil ich es mag. Sondern weil ich den Streß, weil es schief gegangen ist, unbedingt vermeiden will.
Es ist eben nicht immer so, wie es scheint, und die ursachen können vielfältig sein. Daher sollte man man mehr als nur die Wünsche komunizieren, und auch eine Basis des Vertrauens schaffen. Was auch einschließt, das der andere an meinen Wünschen ne Weile scheitern kann, weil es für ihn Neuland ist. Blockiere ich ihn, weil ich ein Scheitern furchtbar finde, wird er sich nicht bewegen. Weil Angst sein Motivator ist, und nicht die Neugier.
Egal was es ist. Es hilft, wenn man die Motivation des Partners nachvollziehen kann. Warum er so handelt. Das hilft, auch für ihn gangbare Lösungsstrategien zu entwickeln.
Gesegnet sind die, die in meinen Texten eine Vielfalt an Möglichkeiten und eine große Freiheit lesen. Ich habe eigentlich ein weites Feld an Möglichkeiten geschaffen. Nur dann am Zaun zu stehen und immer den Zaun vor der Nase sich zu beschweren, wie begrenzt mein Denken sei ändert nichts am weiten Feld. Ggf. sollte man sich mal umdrehen und nicht sich die Nase am Zaun plattdrücken.