Er schreibt
Ich habe alle Beiträge gelesen. Viele sehr gute sind dabei!
Mit den Infos die ich hier lesen kann habe ich folgende Vermutungen:
1. Zu viel freier Sex mit anderen kann eine Beziehung stark belasten. Wenn du letztes Jahr richtig die Sau raus gelassen hast, kann ihn das überfordern. Ich kenne das aus eigener Erfahrung - man wird dem ganzen überdrüssig. Sex kann an Bedeutung verlieren... er kann als beliebig und nicht mehr als was besonderes wahrgenomnen werden. Muss nicht, aber kann....
2. Wie schon andere geschrieben haben: ein Patner entfremdet sich oft vom anderen, wenn er sich emotional bereits umorientiert hat. Ich würde mich zumindest fragen ob seine Überstunden wirklich Überstunden sind. Ich kann das aber nicht beurteilen. Was tut er wenn er alleine in seinem Zimmer sein möchte? Hängt er am Handy/PC, oder ist es eine Zone ohne soziale Medien? Einfach mal kritisch hinterfragen.
3. Trauer, Kinderwunsch, Kondome:
Er hat einen Kinderwunsch. Ihr habt ein Kind verloren. Ist das verarbeitet?
Die emotionale Komponente der Kondome: Wenn er dich eigentlich gerne schwängern möchte, sich vor dem Akt aber eine Tüte drüber ziehen muss, führt ihm das unmittelbar und ganz offensichtlich vor Augen, dass du ihm seinen Wunsch nicht erfüllen willst/kannst. Das kann einen Mann sehr abturnen. Er fühlt sich abgewiesen und nicht akzeptiert, weil Du sein Sperma nicht in dir haben willst. Das ist ein nicht zu unterschätzender Aspekt! Bei anderen Verhütungsmethoden ist das weniger offensichtlich und Mann kann es einfacher ausblenden. Denn dann kann Mann zumindest das tun wozu Sexualität ursprünglich da ist: Die Frau besamen. Und das möchte dein Mann/Freund: Er will Dich schwängern. Wird ihm vor Augen geführt, dass sein Samen nur in der Tüte und danach im Mülleimer landet, kann es sei das der Akt für ihn sinnlos wird und er deshalb die Lust daran verliert. Daraus resultieren vielleicht auch die Quickies ohne Leidenschaft... da geht es dann nur drum mal Druck abzubauen. Hart ausgedrückt, benutzt er Dich dann vielleicht nur als lebendige Gummipuppe. Ja, auch Männer können kompliziert sein. Wenn er mit anderen Frauen Sex hat, ist das Kondom kein Störfaktor für ihn... denn er will ja mit Dir ein Kind und nicht mit der Sexfreundin.
Hier wurde einmal vorgeschlagen eine Vasektomie bei ihm zu machen. DAS HALTE ICH FÜR FATAL! Er hat noch einen Kinderwunsch. Wenn man ihn jetzt kastriert, kann es passieren, das er jegliche lust am Sex verliert, da sex für ihn keinen Sinn mehr ergibt, da er nur noch mit Platzpatronen schießt. Man hört davon, das selbst Männer die keinen Kinderwunsch mehr haben, sich nach einer Vasektomie nicht mehr männlich fühlen und deshalb die Lust am Sex verlieren.
Ich selbst habe keinen Kinderwunsch, habe mich aber trotzdem gegen eine Vasektomie entschieden, weil ich Angst vor den emotionalen Folgen habe.
Ebenso turnen mich persönlich Kondome total ab. Neben dem fehlendem machanischem Reiz (mit Kondom kann ich so gut wie gar nicht kommen), empfinde ich Kondome in einer Partnerschaft als emotionale Barriere, die mir fast jegliche Lust auf Sex vergehen lässt. Dauerhaft in einer Beziehung mit Kondomen zu verhüten wäre für mich keine Option.... leider ist das so... aber ich gebe es ehrlich zu!
Beim Swingen ist die emotionale Barriere, die Kondome auslösen können, manchmal sogar erwünscht. Eben das exklusive "Recht" der einzige zu sein die eigene Frau ohne Kondom vögeln zu dürfen. Meine Frau sieht das ähnlich: Sie will nicht, dass ich andere Frauen ohne Kondome vögel... da sie es als ihr recht ansieht, dass ich das nur bei ihr darf. (Mal abgesehen von der Schutzfunktion, weshalb wir niemals gänzlich zur AO Fraktion wechseln würden).
Die emotionalen Auswirkungen von Kondomen sind also mMn nicht zu unterschätzen!
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Ihr scheint aber ein komplizierte Situation zu haben. Es wird nicht nur einen einzigen Grund geben... die Dinge sind ja meistens viel komplexer. Hier kann man nur Anregungen zum Nachdenken geben. Am Ende könnt nur ihr beide das gemeinsam lösen.
Viel Erfolg