Extrem spekulativ
Wir spekulieren und strengen unsere psychologischen Kenntnisse an und möglicherweise (
) projizieren wir auch unsere eigenen Empfindungen auf die Situation der TE.
Vielleicht ist er schüchtern.
Vielleicht ist er manipulativ.
Vielleicht ist er schwul.
Vielleicht ist er verunsichert.
Dennoch finde ich, dass man von einem 40jährigen erwachsenen Menschen auch einen Hauch von Initiative erwarten darf.
Nicht das draufgängerische Zupacken wenn es um Sex geht, aber vlt schon mehr als "naja, ich denke ja immer an Sex, aber....hmmm...naja..."
Sollte er nicht zumindest im Ansatz in Worte fassen können, worum es ihm geht? Ob er die TE besser kennenlernen möchte oder ob er nicht weiß wie er den Anfang machen soll oder wie oder was. Also so ein ganz bisschen, aber nicht ALLES dem Anderen überlassen - immerhin ist er nicht mehr 17.
Wenn man sich nicht oft sieht, kann man sich schreiben. Manchmal ist das einfacher als reden.
Allerdings frage ich mich bei der TE auch, wie ihr Umgang mit Menschen eigentlich so ist. Bislang habe ich noch nie einen Mann gefragt, ob er einen Penis hat und ich kann mir in dem hier geschilderten Zusammenhang auch nur schwer vorstellen, wie eine solche Frage den Gegenüber
nicht verunsichern sollte. Was setzt sie denn da voraus? Was für unterschwellige Erwartungen stehen hinter so einer Frage?
Und wenn im Profil 'eher devot' angekreuzt ist, heißt das doch nicht, dass man zu kompletter Passivität verdammt ist, sobald es um Körperliches geht. Natürlich kann man als eher devote Frau im Prinzip bei der zweiten Knutschgelegenheit auch dem Mann mal in den Schritt fassen. Ganz gemächlich, über dem Hosenstoff. Da kann sich doch einiges offenbaren und ggf können sich auch weitere Schritte ergeben.
Dennoch finde ich die Haltung des Mannes gar nicht so erstaunlich.
Er ist ein geschiedener Mann, 40 Jahre alt und sie ist eine zwölf Jahre jüngere alleinerziehende Mutter von zwei Kindern.
Ist das so ungewöhnlich, wenn er erst mal ein wenig zurückhaltend ist und schaut, ob er sie auch wirklich mag?
Mal schaut, ob gemeinsamer Sex für sie gleichbedeutend ist mit feste Beziehung und Patchworkfamilie?
Woher kommt die Annahme der TE, dass sie seelenverwandt sein könnten? Gab es denn schon viele 'platonische Treffen' und bislang nur zwei 'sturmfreie'? Oder haben sie sich nur geschrieben?
Ich finde seine Zurückhaltung bis jetzt überhaupt nicht ungewöhnlich. Es wundert mich, dass von vielen so un-hinterfragt angenommen wird, dass ein gesunder Mann eben zugreift, sobald weibliches Fleisch willig ist.
Und zu schüchternen und introvertierten Menschen:
Bei manchen freut.man sich, dass man ihnen Raum gegeben hat, um sich sicher zu fühlen und bei anderen bekam man dann trotzdem einen doofen Charakter zu sehen...
Auch sexuelle Unerfahrenheit ist einfach nur eine Tatsache und kein Charakterzug. Bei manchen kann sich eine schöne, gemeinsame Sexualität entwickeln und mit anderen klappt das auch bei allem Verständnis und mit viel Gesprächen und Geduld nicht.