Ich nochmal.
Ich (48) könnte jetzt meine bewegte Berufs- und zischendurch mal Arbeitslosigkeits- Biografie schildern. Mache ich aber nicht- das würde den Rahmen sprengen.
Ach ja: um meine 2. Umschulung habe ich 4 Jahre lang gekämpft; von Pontius (RV) zu Pilatus (Arbeitsagentur) und zurück. In einer Zeit, in der es mir echt nicht gut ging.
Jetzt zahlt das JC mir gerade mal meine- sorry, weil Luxus- lächerliche Miete von unter 400 Euro. Den Rest bestreite ich mit meinem geliebten 450- Euro- Job. Nach diversen Ausflügen in Gastronomie& Putzjobs (Hölle!) und meiner Weigerung, mich auf für mich schädliche Jobs zu bewerben (Nein, GdB ist nur 30; also für den A...).
Ich war vorher wie gesagt lange Buchhändlerin.
Noch weiter vorher im Handwerk tätig. Beide male haben mich Allergien gebremst.
Noch viel weiter vorher war ich auf dem Gymnasium, aber meine Eltern konnten mir später, als es in der Familie heftigst kriselte und ich nicht mehr aufnahmefähig war, keine Nachhilfe sponsern. (Reitunterricht übrigens auch nicht; dazu später.)
Es geht mir nicht darum, zu jammern!!!
Wer zur Hölle will- und kann da irgendetwas rein nach dem Beruf bewerten?
Wollen wir hier ernsthaft eine "Chancengleichheits/ Survival of the Fittest"- Diskussion einführen?
Ach, bitte... nicht.
Ich sag es jetzt doch einfach mal, trotz der blöden Salami/ Stroh und "Reiten"- Witze: Ich bin Stallhilfe mit Pflegekompetenzen. Und das freut mich weit über meine Arbeitstage hinaus.
Meine Arbeit wird wertgeschätzt, bin relativ autark in einem guten Team, genieße Vertrauen.
Ich arbeite bei jedem Wetter in und an Licht und Luft.
Von den Ponies/ Pferen schreibe ich jetzt nichts, um keinen Schwanzneid zu erwecken (ist doch so- an alle Witzereißer!)
Und das Beste: ich unterliege endlich keinem Lächelzwang mehr- habe aber so oft Gründe zum Lächeln und Lachen!
Wenn jetzt nochmal einer kommt a la: "Kann man im Stroh auch f...en?", wie ich schon schrieb, versteht ihr vielleicht, warum ich sowas blocke.
Geschmeiß halt.Unwürdig und meiner Berufung gegenüber erst recht.
Klar hab ich Existenzangst und ein schlechtes Gewissen, wenn ich mir Dinge nicht leisten kann! Aber die Alternative- tägliches Leiden mit den mir bekannten Folgen- wäre weitaus schlimmer.
Bitte zerpflückt mich nicht, auch wie gesagt keine lustig gemeinten Kommentare.
Ich schreibe immer ehrlich. Aber risikoreicher als jetzt hier war es noch nie.
Das ist mir bewußt. "Selber schuld" möchte ich trotzdem nicht lesen, ja?