„Ich stelle beim Lesen dieses Threads mit Vergnügen (ok, manchmal auch Kopfschütteln oder gelegentlich sogar Bestürzung) fest, dass es viel mehr über den Menschen aussagt was er über Berufe denkt als was er selber beruflich tut.
Da hat unsere Elterngeneration offenbar ganze Arbeit geleistet indem sie uns eingebläut hat dass erst die berufliche Karriere
etwas aus uns macht ...
Also, da muss ich jetzt bissl ausholen...habs ganz unten noch mal zusammengefasst.
Was jemand über Berufe denkt hängt vielleicht auch damit zusammen, was jemand beruflich macht oder ob er weiß, was er macht und welchen Sinn es hat, was er macht.
Die Elterngeneration und die davor hat ganze Arbeit geleistet und alle anderen davor auch.
Irgendwie ist das schon im Menschen angelegt und hat es Ursachen, wie Die Welt ist und wie man Die Welt sieht.
Man befindet sich ja nicht im luftleeren Raum und ist unabhängig von geschichtlichen, gesellschaftlichen Zusammenhängen irgendwas besonderes und davon abgetrennt. Jeder ist von Geburt an ein Individuum und gleichzeitig nur Individuum durch die Abgrenzung von anderen und im Austausch mit anderen Individuen im eigenem Umfeld und dadurch mehr oder weniger geprägt.
Aber es ist eben auch menschlich, daß der Sinn für Zusammenhänge fehlt und jeder eben sein Ding macht und jeder selber schaut wo er bleibt.
Der eine macht eben Karriere und hat ne entsprechende Perspektive, der andere macht halt nen Job und definiert sich durch sein Privatleben, Familie, Hobbys usw. oder irgendwie dazwischen.
Sind eben nicht alle gleich und hat jeder andere Vorstellungen. Ist vielleicht bestürzend und erschreckend, aber es ist tatsächlich so. So ist eben Die Welt, so war sie und so wird sie auch bleiben. Die Menschen haben verschiedene Ansichten, Talente und Fähigkeiten, Motive, Voraussetzungen usw...liegt in der Natur des Menschen und der daraus entstandenen Kultur.
Es spielt sehr wohl ne Rolle, was man macht. Das war schon immer so. Ist doch banal.
Ob man das jetzt erkennt oder sich darüber beklagt oder einfach auch akzeptieren kann oder nicht wahrhaben will...naja, das ist dann eben individuell und die eigene Meinung und Perspektive.
Was ich damit sagen will: Daran ist nicht die Elterngeneration schuld, wenn Leuten der Beruf wichtig ist, sondern die Gesellschaft in der wir leben und die ist so wie sie ist, weil die Menschen sind und waren wie sie sind.
Sie leben in gesellschaftlichen Zusammenhängen und diese beeinflussen wie sie denken und wie sie sind und sich wahrnehmen.
Und es gibt sowas wie Klassen, Schichten, nen hierarchischen Aufbau...Vorurteile, Status...Machtverhälnisse...Herrschaftswissen, Bildung, Expertenwissen....all das...und das ganze verändert sich immer wieder mal und dauernd und ist keinem so wirklich klar, was gespielt wird ... So läufts nun mal und so lief es schon immer und ob jemand was ist, ob Beruf und Karriere wichtig sind hängt u.a. davon ab, wer man ist und was man denkt wer man ist und was macht.
Der Markt und Konkurrenz und Qualifikationen sind heutzutage sehr wichtig und dementsprechend auch welchen Beruf jemand hat, welche Dinge er sich leisten kann...Geld, Freizeit, Peischen und Equippement...von mir aus.
Sex kann man aber auch ohne das ganze Gedöns haben...von daher ists dann so wichtig auch wieder nicht...vorausgesetzt man muss grad nicht arbeiten und ist nicht krank oder müde und hat auch jemanden der Bock hat und auch nicht grad arbeiten muss, krank oder müde ist.
Zusammengefasst: Hat schon seine guten Gründe, warum der eine Karriere machen will oder sich für den Beruf interessiert und der andere eben nicht und natürlich sagt es etwas aus über nen Menschen, wie er darüber denkt, was er macht und ist an sich schon interessant...wenns eben interessant ist.
Was ist daran bestürzend oder lustig?