Die Lebenserfahrung lehrt, dass eine Tierärztin, ein Gerüstbauer, eine Reisekauffrau und ein Kunststudent in puncto Spontanität, Naturverbundenheit, Körperbau und Redegewandheit unterschiedliche Talente erwarten lassen - rein statistisch. Der Biker zieht sich seine Hose selten mit der Kneifzange an, der Oberarzt beherrscht dies mit seiner Smokinghose vielleicht umso stilvoller.
Erwartungen an bestimmte Berufe und Millieus sind keine Vorurteile, sondern zeigen von Realitätssinn. Aber jeder Mensch hat ja noch ganz viele andere sehr individuelle Eigenschaften, die ihn genauso prägen. Und meisst viel spannender sind ...
Kaum leugnen kann man aber auch die Tendenz, dass Männer oft Frauen mit formell niedrigerem Status bevorzugen und sich in deren Anerkennung sonnen, während viele Frauen beim Mann höheren Status und erkennbaren Erfolg anziehend finden. Und Status machen wir eben viel am Beruf fest.
Die Milieuforschung, derer sich ja auch die Werbung bedient (oder die Profiler unter den Kriminologen), kennt noch viel, viel mehr Attribute, die einige Rückschlüsse zulassen (auch hier wieder: im statistischen Mittel...): den CDU-Opa, der mit seiner A-Klasse ins Allgäu reist, den Spiegel-Leser, der seinen Volvo in die Toscana lenkt und den Vodka-Energy-Trinker, der den Wendler auf Malle sehen will.
Eigentlich ist es also fast egal, was wir vom anderen an Infos erfragen: Wir machen uns schnell ein erstes Bild von ihm.
Und sind gut beraten, das offen zu hinterfragen und genauer hinzugucken.