Zitat von *********_1967:
„ egal ! ich finde bdsm.. insbesondere.. submission und sadismus/masochismus eh etwas "krank" und ziehe mich jetzt raus.
Hallo
Nein es ist nicht krank, es ist nur eine andere Art von Nähe, Sexualität und Hingabe. Es gibt sicherlich Konstellationen, in denen etwas zu weit geht, oder aber ein Part Schaden nehmen kann, wobei das Opfer dabei nicht immer nur der vermutete "schwächere" Teil ist.
Zum Thema: Ich denke, es ist schwierig, den Partner zu etwas zu bewegen, was nicht wirklich in ihm steckt. Sicherlich können sich Interessen auch noch entwickeln, oder gar erst entstehen, weil sie extern angestoßen werden, jedoch glaube ich, dass eine gewisse Grundhaltung oder Neigung schon sehr früh in einem steckt - kenne es in der Form zumindest von mir selbst.
Reines Schlagen, Unterdrücken oder Rollenspiel würde mir persönlich nicht viel bringen. Es ist vielmehr ein Tanz, in dem der Reiz darin besteht, dem Anderen Kontrolle zu erlauben, sich selbst hinzugeben, nicht weil der Andere es verlangt, sondern weil man es selbst mag. Dabei sind die Spielmöglichkeiten oder nennen wir es Tanzarten doch sehr verschieden. Dem Einen reicht schon ein bisschen Fesselkunst, der Andere möchte vorgeführt werden und Manchen, wie auch mich persönlich, reizt der Schmerz. Jetzt mag es welche geben, die den Begriff "Sub" oder "devot" anders definieren und ausleben und gerade DAS ist ja auch das Schöne an BDSM, denn die Spielarten und -regeln setzt jedes Paar doch ganz individuell für sich selbst. Dein Partner muss also keiner Fachliteratur für angehende "Doms" folgen, sondern kann mit Dir vielleicht Wege finden, die euch beide reizen, jedoch musst Du vorerst für Dich herausfinden, was genau DICH kickt. Geht es nur um die Rolle der "Sub" oder ist es vielleicht auch der Schmerz, das Augeliefertsein, Kontrollverlust, vll. auch die Ästhetik einer schönen Verschnürrtheit oder reicht es Dir vielleicht schon, einfach nur härter angefasst zu werden usw. ...
Wichtig ist doch nur, sich partnerschaftlich nicht in einer "fixen" Idee zu verennen, die dann aufgrund von Erwartungen oder Zwang vielleicht zu Frustration führt.
Bei meinem Mann und mir war es schon immer offen kommuniziert, dass Schmerzen für mich luststeigernd sein können (wie gesagt, ich wusste das aber auch schon seit meiner Pubertät - hatte diverse Fantasien etc.) und daher war es für ihn auch nicht überraschend, dass ich das gern in unsere Sexualität eingebaut haben wollte. Jedoch ist dies ja auch nur ein Teil meiner Lust und nicht DER eine TEIL. Wir haben also auch "normalen" Sex, sofern man das so beschreiben mag. Für ihn heißt das in erster Linie, es gibt keinen Druck, sondern wir leben es aus, wenn uns beiden danach ist und ja sicherlich gibt es auch mal Überschneidungen und nicht immer ist das trennscharf im Bett. Er hat seine Freude daran und ich auch. Schön ist es zumindest, dass Du dich deinem Partner in deinen Wünschen und Fantasien offen gezeigt hast und ihr so überhaupt die Möglichkeiten bekommt, es als Paar auszuleben. Ich wünsche Dir ebenfalls viel Erfolg dabei. Wenn beide Spaß haben, ist es alles andere als krank - sondern einfach nur erfüllend!
Liebe Grüße