Mist_verständnis Frau Sperling
Zitat von ********egel:
„Liebe bjutifool,
ich weiß, ich bin zwar nicht gefragt, aber weil ich brav war heute, darf ich für den Meinen antworten
Ernsthaft... der Meine schreibt nicht gern, aber wir reden sehr viel. Und ich kann versuchen, seine Sicht hier widerzugeben, in der Ambivalenz, wie ich sie auch immer wieder erlebe
ich weiß, ich bin zwar nicht gefragt, aber weil ich brav war heute, darf ich für den Meinen antworten
Ernsthaft... der Meine schreibt nicht gern, aber wir reden sehr viel. Und ich kann versuchen, seine Sicht hier widerzugeben, in der Ambivalenz, wie ich sie auch immer wieder erlebe
Ich wollte lediglich, dass in diesem Thema nur die Motivation und Emotionen der sadistischen Akteure geschildert werden; für die andere Seite der Masochist*innen kann ich gerne ein eigenes Thema eröffnen.
Wenn der passive Part die Sichtweise des aktiven schildert passt das mM sehr gut zum Thema.
Mein Rabe ist sicherlich ein Reaktionsfetischist, seine Lust hängt massiv von meiner Lust ab.
Das sagen Viele von sich selbst, ich weiß. Und in 90% der SM-lastigen Begegnungen zwischen uns ist das auch tatsächlich so.
Nun leben wir seit fast 7 Jahren zusammen, haben viele Höhen und noch mehr Tiefen hinter uns... Alltag und so, den ganzen Mist.
Aber was immer da war, ob er es nun zugibt oder nicht... das ist dieses Tierchen, das nach meinem Leid giert. Das sind die übrigen 10%.
Mit diesen 10% kämpft er mehr als ich, seit wir uns kennen und lieben. Das Tierchen aus dem Käfig zu lassen kostet ihn sehr viel, es wieder einzusperren kostet ihn vielleicht noch mehr. Das kann ich nicht beurteilen.
Wenn das Tierchen freien Lauf hat, ist alles andere egal, da zählt nur der Moment. Und dieses Tierchen ist eigentlich nie satt... es ernährt sich von meinem Rotz, meinen Tränen, meinem ungläubigen Gesicht, meiner Angst, meinem Aufbäumen und Aufgeben. Von meinem Schmerz, der eben nicht mehr (offensichtlich) Lust ist.
Was ihn daran kickt:
Das Tierchen frei drehen lassen können. Grenzen missachten, rauschartig tun, was immer er will. Rücksichtslos sein, nur nach eigenem Willen agieren. Neugierig schauen, wie weit geht es noch...
Natürlich hat das was mit Macht zu tun (sagt der Rabe gerade neben mir). Aber das Tierchen ist ohnehin Macht, es will noch mehr, es will mich quälen, mich leiden sehen. Es hat Spaß am Quälen und daran, mich leiden zu sehen.
Es ist ein Rausch, vielleicht auch ein Machtrausch, der kontrolliert werden muss, weil es sonst ins Bodenlose führt.
Genau deshalb muss es dann auch wieder in den Käfig. Wäre es dauerhaft frei, würde es mich und unsere Beziehung kaputt machen, es würde alles um den Meinen herum kaputt machen.
Echter, reiner Sadismus ist immer destruktiv und dauerhaft nicht lebbar. Weil es bald keine Grenzen mehr gibt.
Deshalb braucht es ständige Reflektion und einen guten, stählernen Käfig.
Sperling
Das sagen Viele von sich selbst, ich weiß. Und in 90% der SM-lastigen Begegnungen zwischen uns ist das auch tatsächlich so.
Nun leben wir seit fast 7 Jahren zusammen, haben viele Höhen und noch mehr Tiefen hinter uns... Alltag und so, den ganzen Mist.
Aber was immer da war, ob er es nun zugibt oder nicht... das ist dieses Tierchen, das nach meinem Leid giert. Das sind die übrigen 10%.
Mit diesen 10% kämpft er mehr als ich, seit wir uns kennen und lieben. Das Tierchen aus dem Käfig zu lassen kostet ihn sehr viel, es wieder einzusperren kostet ihn vielleicht noch mehr. Das kann ich nicht beurteilen.
Wenn das Tierchen freien Lauf hat, ist alles andere egal, da zählt nur der Moment. Und dieses Tierchen ist eigentlich nie satt... es ernährt sich von meinem Rotz, meinen Tränen, meinem ungläubigen Gesicht, meiner Angst, meinem Aufbäumen und Aufgeben. Von meinem Schmerz, der eben nicht mehr (offensichtlich) Lust ist.
Was ihn daran kickt:
Das Tierchen frei drehen lassen können. Grenzen missachten, rauschartig tun, was immer er will. Rücksichtslos sein, nur nach eigenem Willen agieren. Neugierig schauen, wie weit geht es noch...
Natürlich hat das was mit Macht zu tun (sagt der Rabe gerade neben mir). Aber das Tierchen ist ohnehin Macht, es will noch mehr, es will mich quälen, mich leiden sehen. Es hat Spaß am Quälen und daran, mich leiden zu sehen.
Es ist ein Rausch, vielleicht auch ein Machtrausch, der kontrolliert werden muss, weil es sonst ins Bodenlose führt.
Genau deshalb muss es dann auch wieder in den Käfig. Wäre es dauerhaft frei, würde es mich und unsere Beziehung kaputt machen, es würde alles um den Meinen herum kaputt machen.
Echter, reiner Sadismus ist immer destruktiv und dauerhaft nicht lebbar. Weil es bald keine Grenzen mehr gibt.
Deshalb braucht es ständige Reflektion und einen guten, stählernen Käfig.
Sperling
Das Beispiel mit dem Tierchen finde ich sehr faszinierend.
Ich habe später am Sonntagabend auch mit dem „Regisseur“ (nicht! identisch mit @********er75!) der angesprochenen PlaySession gesprochen und ihn nach seiner Motivation befragt - auch weil ich es zur Aufarbeitung meiner psychischen und emotionalen subjektiven Eindrücke und Erfahrungen als Beobachterin während und nach dem Geschehen dringend brauchte.
Er sagte - sinngemäß - er „brauche“ das Ausleben von erlaubter und im Rahmen einer Session einvernehmlich zugelassener Gewalt, um den Stress und Druck abzubauen, der sich bei ihm im Umfeld unserer Gesellschaft aufbaut.
Diese nach SSC oder vielleicht war es auch RACK mögliche kontrollierte Gewalt hindere ihn (Menschen allgemein?!) an plötzlichen aggressiven Gewaltausbrüchen.