Einige provokante Anmerkungen zum Thema
Dass die meisten Männer einen gewissen Hang zur Schwanzfixiertheit haben, ist wohl unbestritten. Frauen beschweren sich ja gerne und auch zu Recht, dass sie unaufgefordert Schwanzfotos präsentiert bekommen. Die Fixierung der Männer auf ihr bestes Stück liegt wohl daran, dass Männer ganz unabhängig von der Größe im Allgemeinen sehr stolz auf ihr Ding sind, weil es ja doch ein sehr exponierter Körperteil ist, der sehr verwandlungsfähig ist, mit dem gespielt werden kann, der einem selber und anderen Lust bereiten kann und evolutionär der Inbegriff des Mannseins ist, womit unbewusst wohl auch ein gutes Stück Selbstwertgefühl bei einem Mann verbunden ist. Wird sein bestes Stück gekränkt oder herabgesetzt, fühlt sich der ganze Mann gekränkt. Ich denke bei Frauen ist es ja ganz ähnlich, nur dass der Stolz oder auch die Verletztlichkeit nicht so sehr auf einen einzigen Körperteil beschränkt ist.
Dies vorweg bemerkt, verwundert es mich schon ziemlich was man hier gerade von einigen Frauen zu lesen bekommt, die meiner Meinung nach sehr unsensibel und unreflektiert hier Statements von sich geben, die in einer gewissen Art und Weise sehr arrogant den Großteil der Männer degradiert und sie in ein Licht rücken als wären sie einfach "nicht gut genug"!
Natürlich kann ein überdurchschnittlich großes männliches Gemächt von der Optik und Haptik her für eine Frau durchaus einen besonderen Reiz und Kick ausüben. Das ist wohl unbestritten und auch gut so. Da ticken wir Männer ja ganz ähnlich, wenn wir für irgendwelche besondere Merkmale eines Frauenkörpers, sei es die Figur, der Po oder die Brüste schwärmen. Und natürlich darf da auch jeder seine Vorlieben haben, was ihm gut oder weniger gut gefällt. Die Geschmäcker sind eben verschieden. Alles ganz normal!
Aber wenn es um das sexuelle Miteinander und das anatomische Vermögen bei der sexuellen Interaktion geht, finde ich so manche Aussage von Frauen hier an der Grenze zur Diskriminierung.
Wenn für eine Frau ein „normal“ ausgestatteter Mann anatomisch nicht mehr „gut“ genug für erfüllenden Sex ist, ist es dann ein Problem des Mannes oder ein Thema der Frau?
Rein von der körperlichen Kompatibilität her betrachtet wohl letzteres! Normal heißt ja, dass es in den meisten Fällen passt, also kann es dann nur die Frau sein, die von der Norm abweicht. Vielleicht sollte sich die betroffene Frau in diesem Fall auch mal selber kritisch hinterfragen warum das so ist. Sind es Gründe ihrer eigenen Anatomie, ein schlechter Beckenboden, weniger Empfindsamkeit, Überreizung durch Verwendung übergroßer Dildos, zu wenig mentale Erregung oder was auch immer. Auch das ist alles in Wirklichkeit kein Problem, wenn dem so ist, da man sich ja abhelfen kann. Aber einfach den schwarzen Peter jenen zuzuschieben, die da ganz normal, so wie von der Natur vorgesehen, für die große Mehrheit vollkommen ausreichend gebaut sind, finde ich nicht richtig und unfair.
Wie würden sich Frauen vorkommen, wenn wir Männer die optimalen Maße und Beschaffenheit einer Vagina beschreiben und als unbedingte Anforderung stellen würden, um die bestmögliche Reibung an unserem besten Stück zu spüren. Wie fühlt sich eine normal gebaute Frau, die vom Mann gesagt bekommt, dass er in ihr zu wenig spürt und daher etwas mit ihrer Vagina nicht stimmt?
Natürlich gibt es auch Männer, die Probleme mit dem sich „gut spüren“ haben, weil sie sich z.B. durch falsche Masturbationstechniken desensibilisiert haben. Aber ist es dann Schuld der Frau, dass er zu wenig spürt? Natürlich nicht!
Die Sexualität ist sehr vielfältig und es gibt nahezu nichts, dass es nicht gibt. Und ja es gibt die unterschiedlichsten Gründe warum ein Mann und eine Frau nicht immer 100% zusammenpassen. Aber die Problematik alleinig auf die Schwanzgröße zu reduzieren, geht mir einfach zu weit.
Vorallem stört mich die Verdrehung der Tatsachen. Nicht die Normalos sind die, die ein Problem oder eine Inkompatibilität verursachen, sondern es sind die, die von der Norm abweichen. In diesem Sinne würde ich mir auch die Kommunikation zu diesem Thema wünschen. Es sollte nicht so sein, dass eine Minderheit der Mehrheit von Normalos einredet, nicht aureichend und nicht gut genug bestückt zu sein. Wenn man sich diesen Threat und andere, wo es um Penis Größen geht, durchliest, bekommt man leider sehr oft den Eindruck, wodurch sicher so mancher Mann verunsichert wird, ob er denn auch wirklich "gut genug" für Frauen gebaut ist. Ich denke auch Frauen wollen keine verunsicherten Männer, sondern selbstbewusste Männer die zu dem stehen was sie haben.
Eine letzte Bemerkung sei noch erlaubt:
Guter erfüllender Sex ist bei weitem mehr als dass die Geschlechtsteile von Männlein und Weiblein optimal zusammenpassen. Wer sich nur darauf reduziert, tut mir wirklich leid!