Sex macht glücklich...
insofern hilft es schon rein körperlich zumindest zeitweise. Wobei man sich ja nicht zwingend in eine ganz oberflächliche, kühle Stecherei stürzen muss, die einen möglicherweise eher noch weiter desillusioniert... ist mir als Jungspund mal passiert. Auf einmal war da nur noch ein unangenehmes Gefühl und ich musste mittendrin abbrechen, aufstehen und weggehen. Eine ganz bescheidene Erfahrung...
ABER: gerade wenn man eine Tendenz hat, in Schwermut und Trübsinn zu verfallen und dann möglicherweise auch noch einen Groll gegen den ehemaligen Partner - der ja für das eigene Unglück verantwortlich ist - zu entwickeln, sollte man sich so schnell wie möglich ordentlich verknallen.
Ich hab das fast immer so ganz gut hinbekommen. Sobald ich endlich wieder nach vorne schauen und mich über das Kribbeln vom Bauch bis in die Fingerspitzen freuen konnte, fiel es mir auch wesentlich leichter, eine enge und freundschaftliche Beziehung zu der Frau, die mich verlassen hatte zu bewahren.
Solange ich noch in der nach rückwärts gewandten Trauerarbeit bin, kann ich eigentlich keine gute Basis für den Umgang mit einem Partner, an dem ich ja noch sehr hänge finden.
Und dass eine Schwärmerei mit viel Nähe und Sex unbedingt negative Nebenerscheinungen produzieren muss, ist gar nicht sicher. Bisweilen entwickelt sich da sogar eine sehr tiefe und innige neue Beziehung daraus.
Ich für meinen Teil bleibe dabei: das beste Mittel gegen Liebeskummer ist eine gute Portion Schwärmerei forte. Denn man kann sich auch am Verarbeiten kaputt arbeiten. Hin und wieder hilft eine zeitweise Verdrängung ganz erheblich dabei, einen neuen Standpunkt einzunehmen von dem aus ein bisschen Liebeskummer sogar mit einer Art Genuss zelebriert werden kann...