Um ehrlich zu sein - in deinem Beitrag lese ich eigentlich eine andere Frage. Da lese ich "funktionieren offene Beziehungen, wenn sich an Absprachen nicht gehalten wird". ABer: Ich werde dir beide Fragen beantworten - die, und die von dir gestellte.
Zur ersten: Heimlichkeit hat mit offener Beziehung wenig zu tun. Sofern nicht ausdrücklichein "don't ask, don't tell" vereinbart wurde (also, dass weder nachgefragt wird was der andere treibt, noch irgendjemand darüber erzählt - manche Paare machen das so, nach dem Motto "was ich nicht weiß, macht mich nicht heiß (oder eifersüchtig)"), ist offene und ehrliche Kommunikation mit das wichtigste in offenen Beziehungen. Sprich: ohne dir Angst machen zu wollen, aber eure derzeitige Konstellation ist schon deshalb auf Dauer vermutlich nicht geeignet, WEIL er sich eben an Absprachen nicht hält.
Zu deiner gestellten Frage aber - und vielleicht liefert das auch den Grund, warum es sich bei euch so schlecht entwickelt hat: ja, das kann funktionieren - aber nur dann, wenn einer der Beteiligten einfach keine Lust auf andere Partner(innen) hat.
Meine Partnerin und ich beispielsweise leben polyamor und in einer entsprechend offenen Beziehung - aber seit 3 Jahren hatte sie keine weiteren Partner mehr, ich aber schon. Aber nicht, weil ich es nicht möchte, dass sie weitere Partner hat - sondern weil sie das Bedürfnis danach nicht (mehr) hatte.
Und genau das ist das entscheidende, und der Unterschied zu eurer Situation. Er möchte ganz offensichtlich - nur du möchtest nicht, dass er es tut.
Der Unterschied ist ganz einfach - etwas, das ich eh nicht will, obwohl ich kann/darf, das tu ich halt einfach nicht und gut ist. Wenn ich etwas will, aber nicht darf, dann fühle ich mich (zu Recht) irgendwie eingeschränkt. Sehe ich dann aber, dass meine Partnerin genau das tut (egal ob sie das von mir aus darf oder nicht), dann empfinde ich das als "unfair". Warum darf sie, und ich nicht?
Daher: falls kein ausgeprägtes Machtgefälle herrscht, in dem der eingeschränkte Partner auch dadurch eine Art Befriedigung erfährt, dass er dem anderen zuliebe etwas nicht tut, funktioniert es nicht (auf Dauer). Davon bin ich fest überzeugt.
Und, ganz ehrlich: "Er lässt mich, trotz Eifersucht" (ja, ok, es mag ihm eine Art Kick bescheren, aber trotzdem - es fällt ihm ja sichtlich sehr oft doch sehr schwer, du scheibst ja hinterher, dass das sehr oft doch ein "Bitte lass es" wird) auf der einen Seite und "Ich bin eifersüchtig und will nicht" auf der Anderen - das ist keine faire, gleichgestellte Beziehung, sondern Egoismus.
ENTWEDER du machst dir klar, was er dir zuliebe durchmacht, wenn du bei jemandem anderen bist und er gerade nicht so ganz glücklich darüber ist, und bist auch so fair, und bringst das selbe "Opfer".
ODER du sagst, du leidest darunter so sehr, dass du das nicht auf Dauer immer wieder schaffst und eure Beziehung das nicht durchsteht, und verzichtest dann konsequent auch selber auf weitere Männer.
Jetzt sagst du hier, du kannst dir schon vorstellen, ihm gewisse Freiheiten zu geben, solange das entsprechend abgesprochen wird. Hast du das auch IHM schon gesagt? Denn es gibt ja nicht nur Ganz und Garnicht - redet miteinander, wer was wie bereit ist mal zu probieren, und wer eigentlcih überhaupt gerne was genau wie hätte, es findet sich sicher eine Lösung. Aber eben nicht irgendwie von alleine, und schon garnicht, wenn jeder nur sagt, was er NICHT will, aber keinen Kompromiss anbietet, und der jeweils andere dann einfach trotzdem macht.