One Night Stands
Ich mag keine One Night Stands. Ich verstehe auch nicht, wie man One Night Stands mögen kann. Und während ich das schreibe frage ich mich, warum es eigentlich keinen guten deutschen Begriff für das Konzept eines sexuellen Abenteuers gibt, das nur eine Nacht dauert? Haben die Amis/Engländer One Night Stands (ONS) erfunden? Können die das besser als wir Deutschen? Oder distanzieren wir uns durch die englische Sprache von der eigentlichen Bedeutung, sind wir zu feige ganz klar auszusprechen, dass es eigentlich nur ein Fick-n-Go ist... ach ne, das ist ja auch schon wieder Englisch. Aber zurück zum Thema. Ich mag keine One Night Stands. Warum? Weil ich prinzipiell das, was ich gut finde, auch wiederholen will. Wenn ich einen neuen Buchautor entdecke, dann lese ich nicht einfach nur ein einziges Buch von ihm. Meine Güte, ich stell mir gerade vor, ich hätte nur den ersten Teil von Stephenie Mayers „Twilight"-Reihe gelesen. Ich hätte darauf bestanden, den One-Book-Stand durchzuziehen. Was für eine absolut bescheuerte Idee!? Ich glaube, keiner, dem das erste Buch gefallen hat, wird darauf verzichten, sich auch die anderen Bände reinzuziehen. Und ich weiß aus verlässlicher Quelle, dass es da schon einige Menschen gibt, die einem möglichen Band 5 entgegenfiebern. Aber wir sprachen ja über Sex, nicht über Bücher. Also, dass man One Night Stands nur doof finden kann, das ist so logisch, dass mir nicht in den Kopf will, wie irgendwer eine andere Meinung haben könnte. Aber das ist ja nicht das einzige Argument. Sex wird schöner, je vertrauter man miteinander umgeht. Es ist spannend, einen Menschen (und sei's nur sexuell) zu erkunden. Ach... es gibt viele Gründe. Ich bin sicher, Euch fallen auch ein paar ein…
Natürlich hat es auch bei mir Fälle gegeben, in denen es bei einem Mal geblieben ist. Das war aber nie als One Night Stand geplant, sondern es hatte andere Gründe. Meistens wohl, weil wir nach dem einen Mal merkten, dass wir nicht zusammen passten. Manchmal vielleicht auch, weil wir einfach ein zweites Mal nicht mehr zusammengekommen sind. Nie aber bin ich auf Jagd nach einem einmaligen erotischen Abenteuer gegangen.
Ich frage mich, was in Menschen vorgeht, die bewusst einmalige Abenteuer suchen. Ich frage mich, was ihnen das gibt? Klar, ein einmaliges Abenteuer ist unverbindlich. Gerade wenn man sich nicht binden will, wie zum Beispiel dann, wenn man schon in einer Beziehung steckt, dann scheint ein ONS doch ideal zu sein. Aber seid doch mal ehrlich, selbst dann gelüstet es einem bei Erfolg doch nach einem zweiten Mal, oder? Oder wenn’s einfach so passiert, vielleicht weil man ein Glas Wein zu viel getrunken hat. Da genießt man vielleicht nur den Moment und plant keine Fortsetzung. Aber trotzdem...Ich komm immer wieder zurück auf dasselbe Problem: Wenn etwas gut ist, dann will ich mehr davon. Egal ob es um Bücher, Sushi oder Sex geht.
Wie geht es Euch? Welche Erfahrungen habt Ihr mit One Night Stand gemacht? Welche Argumente gibt es „dafür“?