Ich war von einem Beitrag hier ...
... doch auch sehr geschockt und konnte gar nicht gleich antworten. Habe mit mittlerweile etwas beruhigt und in der Zwischenzeit meine Gedanken geordnet.
Was ist der Internationale Frauentag?
Am 08. März eines jeden Jahres gehen Frauen auf die Straße, um für ihre Rechte zu kämpfen.
Zum ersten Frauentag 1911 kamen in Dänemark, Österreich, Schweden, der Schweiz, Deutschland und in den USA Frauen zu Demonstrationen und Versammlungen zusammen. Im Mittelpunkt damals stand die Forderung nach dem Wahlrecht für Frauen.
Seitdem orientieren sich die Forderungen in jedem Jahr an der aktuellen politischen Lage des einzelnen Landes. Es geht um gleichen Lohn für gleiche Arbeit, Gleichberechtigung auf dem Arbeitsmarkt, verstärkten Kampf gegen Diskriminierung.
Der Internationale Frauentag war in seinen Anfängen eng verknüpft mit der Sozialistischen ArbeiterInnenbewegung, löste sich jedoch über die Jahre von ideologischen und parteipolitischen Einflüssen und wurde zu einem Tag der Rechte der Frau.
Ich bin sehr froh und glücklich darüber, daß es diese Frauen gab, die sich eingesetzt haben, daß ich als Frau in dem Land, in dem ich lebe, mitbestimmen kann. Daß ich die gleichen Rechte habe, wie die Männer, die hier leben.
Lieber
Doc Wohlfühler, frag mal Deine Frau, ob sie es gut findet, daß sie wählen gehen darf und ob sie nicht doch vielleicht ein wenig froh ist, daß das Frauen für sie erkämpft haben. Schade wäre, wenn es ihr egal ist.
Die Frauenbewegung sollte auch nicht aufhören, denn es gibt immernoch genug Männer (mehr als genug), die für die gleiche Arbeit mehr verdienen - äh nein bekommen - als die Frauen.
Diesen Tag nur auf Quotenfrauen zu beschränken, finde ich schlichtweg ... mir fällt dafür einfach kein Wort ein, daß einer Prinzessein würdig wäre.
Die Frauen, die wirklich wissen, worum es geht, halten selbst nichts von einer Quotenregelung. Sie sind aber eben der Meinung, daß eine Frau nicht benachteiligt werden darf aufgrund ihres Geschlechts. Und wenn das der Grund ist, warum sie neben einem Mann, der die gleichen Vorraussetzungen mitbringt, für den Job die schlechteren Karten hat, ist das schlicht ungerecht.
Es geht beim Frauentag nicht dabei, das Geschlecht in den Vordergrund zu rücken, sondern gleichzuziehen.
Jede Frau hat das Recht, den gleichen Beruf für das gleiche Entgelt wie ein Mann auszuüben. Daß einige Frauen, dieses Recht nicht in Anspruch nehmen, ist ihre Sache und eben ihr Recht.
Jeder darf wählen (nicht nur im lokal) und das für sich heraussuchen, was er gern möchte. Jede Frau darf den Job auswählen, den
sie für den interessanteren hält. Darum geht es und deshalb ist dieser Tag ein gerechtfertigter Feiertag!
Da die sozialistische Bewegung maßgeblich an der Entstehung des Frauentages Anteil hatte, wurde er in Deutschland zwischen 1933 und 1945 verboten. Alternativ wurde der Muttertag hoch gehalten, der auch mehr dem nationalsozialistischen Frauen(=Mutter)-Ideal entsprach. Wegen seines Ursprungs wurde nach 1945 der Frauentag in den Ostblockländern verstärkt gefeiert, während er in Westdeutschland im Schatten des Muttertages und des Valentinstages eine untergeordnete Rolle spielte.
Um auch dieses mal klarzustellen. Es geht eben nicht nur darum, daß die Frau hinter den Herd gesteckt und für die Kinder zuständig gemacht wird. Nicht nur die Frau als Mutter ist eine tolle Frau (dafür gibt es übrigens den muttertag). Das ist nicht ihre einzige Bestimmung, auch wenn das für viele Männer einfacher und manchmal streßfreier wäre. Auch Frauen, die eben keine Familie gründen (warum auch immer), sich die Familienschaft (mutter- und vaterschaft) teilen oder sogar dem Vater diese Dinge so gut wie ganz überlassen, weil er eben auch ein Recht darauf hat, werden in dieser Gesellschaft anerkannt - zu Recht!
Es gibt sogar Unternehmen, die eine Frau als Mitarbeiter vorziehen, die mit 30 bereits ihr beiden Kinder bekommen hat, weil dann die "Gefahr" nicht mehr besteht, daß sie so schnell aus dem Job aussteigen wird.
Ich bin froh, in einem Unternehmen arbeiten zu können, in dem ich als Frau gefordert und gefördert werde, trotz meines biologisch idealen Alters, eine Familie zu gründen, Kinder zu bekommen. Ich bin definitv keine Quotenfrau, auch wenn ich fast allein unter Männern arbeite in meiner Abteilung. Die wissen einfach, was gut ist
(ja, ich habe meinen humor trotz verärgerung nicht verloren).
Bei uns hat jede Frau (es sind insgesamt doch sehr viele) eine Rose an diesem Tag bekommen und wir haben auch deshalb viel über diesen Tag geredet und das war ein sehr schöner Nebeneffekt.
Bitte verwechselt diesen Tag nicht mit dem Valentins- oder Muttertag, denn er hat einen anderen Zweck, als seine eigene Frau in irgendeiner Weise zu befriedigen.
Danke, daß ich mit meiner Meinung nicht allein bin und sich hier auch ein wenig auf Fakten gestützt wird. Und ein Dank auch an die Männer, die sich für die Frauenbewegung einsetzen