Ich finde Emojis haben durchaus ihre Berechtigung....
In vielen vorherigen Posts wurde schon darauf eingegangen das den kleinen, zappelnden Dingern die
Aufgabe zukommt die nonverbale Kommunikation (mangels Sichtkontakt) zu unterstützen und zu würzen. Niemand möchte seine Gefühlslage beim Schreiben einer Nachricht ständig mit wortreichen Ausführungen schmücken, unter der Voraussetzung das der Absender den Empfänger über Selbige informieren will.
Natürlich kann man das auch inflationär gebrauchen und beim Leser Zweifel an der Zurechungsfähigkeit oder am Schulsystem aufkommen lassen. Aber es hilft beispielsweise eben auch das sich Schantall
(mit Absicht so geschrieben, gemeint ist dieser weibliche Vorname - das Pendant zu Alpha-Kevin...)
mit ihren Altergenossen über das Smartphone austauschen kann, ohne das die künstlichen Nägel zu sehr leiden.
Wenn man da passende Grafiken schickt, statt dieser komischen Zeichen und Zeichenfolgen womit sich die Lehrer immer so wichtig machen, dann hat man auch eine recht hohe Informationsdichte.
Emojis sind quasi die Cascading Stylesheets des Informationsaustauschs der heutigen Zeit.
Emojis sind etwas für Faule, für Workaholics oder für Leute die Grammatik für Zeitverschwendung oder Quantenmechanik halten.
Emojis sind international, ein lachender Smiley wird nahezu von jedem verstanden, während man Schrift erst übersetzen muss.
Emojis sparen Zeit, man kann einige Worte und damit Zeit einsparen.... Ok, aber mit der gewonnenen Zeit erfinden wir kein Heilmittel gegen Krebs, den Hunger in der Welt oder die Klimaerwärmung, stattdessen schubsen wir bunte Pixel oder sehen Katzenvideos.
Emojis geben ganzen Entwicklungsabteilungen im Silicon Valley Arbeit.
Emojis sind die Asiaten unter den Smileys, Sie sind gelb und es gibt Unmengen davon.
Emojis sind nicht bedrohlich, ihre Haltung ist längst nicht so gefährlich wie etwa von Gremlins, Klapperschlangen oder Raptoren.
Emojis haben Fürsprecher und Gegner....wie Laubgebläse, Weisse Haie oder Vampire auch.
Vielleicht ist das auch nur der sogenannte Fortschritt. In der Geschichte gibt es viele Beispiele wo zuerst Ideogramme benutzt wurden um Gedanken sichtbar zu machen. Nur leisten wir uns jetzt den Luxus das Rad der Zeit zurückdrehen zu wollen.
Man stelle sich auch mal vor wieviel Werke die grossen Literaten hätten schaffen können wären sie nicht an Kleinigkeiten wie Buchstaben, Reimform oder Satzbau gebunden gewesen. Goethes Faust wäre möglicherweise in der Emoji-Version viel cooler und Shakesspeares Romeo und Julia würde der Papiertaschentuchindustrie phänomenale Gewinne bescheren.
p.s.:
Dieser Text spiegelt meine Meinung wieder und enthält Humor, Ironie und möglicherweise auch Schreibfehler
(wer sie findet kann sie aber behalten)
Deswegen: nicht zu Ernst nehmen.....