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Mensch und Neigung

geschätze mm, darf ich deinen gedankenpferdchen mal eben im wilden galopp ein freundliches "brrrrr" zurufen?

Um sich von der Masse der Normalsterblichen abzuheben, wird man bdsm-ler/in

ich meine fast, du vergisst hier, dass man nicht einfach 'bdsm-ler wird' (natürlich rede ich jetzt nicht von evt. trends und modeerscheinungen). man ist es ja meist schon lange irgendwie und irgendwo und...hat eher den kampf und die qual..bis man es sich (und evt. anderen) eingesteht.
warum das so ist...auch vieldiskutiert und bestimmt nicht alleinig am fakt auszumachen, dass es eben n i c h t als 'normal' im sinne 'gängig', gewohnt und überhaupt akzeptabel...angesehen wird...und man auch in der beziehung eine weile brauchen mag, sich gegen eine norm...aber für sich selbst endlich 'normal' im sinne: richtig, wohl ...zu fühlen.
das spricht ganz gegen deinen kompensationsgedanken.

wie weit man sich innerhalb einer gruppe bdsm'ler wiederum aufgehoben fühlt...ein ganz anderer punkt.

das nur eben (in eile, sorry) in deinen gedankensturm werfend...

sophia
*****uns Mann
4.072 Beiträge
@Maria_Magdalena

Wie meinst du das denn: "Umgekehrt sehr wohl."?
Ganz einfach – läuft auf der Inhaltsebene etwas unrund lässt es sich leichter beheben, weil eine harmonische oder positiv empfundene Beziehungsebene öffnet - gesprächsbereit macht. Es wird wirklich zu- und hingehört. Zuhören wird zum Verstehen; Verstehen kann zum Begreifen werden. Verständnis und Lösungen sind möglich.

Stimmt die Beziehungsebene nicht, wird das, was ich sage vom Gesprächspartner oft intuitiv geblockt. Inhalte kommen nicht mehr wirklich 1 zu 1 an.

Im Grunde ganz simpel und Du kannst es – in einer Variation - auch hier beobachten. Sind sich Leute nicht grün, kommen selbst akkurat formulierte und schlüssige Gesprächsinhalte nicht an und werden zum Minenfeld.

Bdsm-ler/innen wollen immer was Besonderes sein ...
Hmm, ich halte die sexuelle Neigung nicht für etwas Besonderes, demzufolge würde es mir auch im Traum nicht einfallen BDSMer, mich eingschlossen, dadurch als etwas Besonderes zu sehen. Sicher gibt es jedoch BDSMer, die sich über ihre sexuelle Präferenz in ihrem Sein definieren. *Schulterzuck – das ist ihre Sache und mir so ziemlich egal.

van Bruns

P.S.: Oops, ich sehe gerade Frau @azha war schneller :- ))
*******_he Mann
1.293 Beiträge
Neigungen, welcher Natur auch immer, sind Aspekte unseres Selbst. So machtvoll und treibend sie auch sein mögen, sind sie uns nicht übergeordnet. Genau so wenig, wie sie losgelöst von uns und unseren Beziehungen ein Eigenleben führen, mögen und vermögen wir nicht ohne sie zu sein... Sie sind zentraler Bestandteil und Ausdruck unserer Persönlichkeit und somit auch unserer Beziehungen. Genau so wenig, wie sie ein starres Gebilde sind, sind sie nicht einziges Mittel und Zweck innerhalb der Kommunikation mit dem Gegenüber. Und so kongenial eine Beziehung auch sein mag, um so intensiver und umfassender sie ist, desto mehr werden wir gefordert...eben gerade auch zu kommunizieren, in allem was wir sind...und sich allem zu nähern und anzunehmen, nicht nur sich selbst...Ich finde das ist immer gültig und auch nie nur einfach, nicht mit den "Auserwähltesten" und auch nicht mit den "Passensten"...Und hier helfen letzten Endes auch keine Schablonen, oder Definitionen, auch nicht die Erfahrungen anderer...so interessant und erhellend sie auch sein mögen. Was zählt ist der persönliche Austausch und der Zauber des Entdeckens...und nicht zuletzt, sich auch mal zurückzunehmen...
*********irgit Paar
7.439 Beiträge
Ganz einfach – läuft auf der Inhaltsebene etwas unrund lässt es sich leichter beheben, weil eine harmonische oder positiv empfundene Beziehungsebene öffnet - gesprächsbereit macht. Es wird wirklich zu- und hingehört. Zuhören wird zum Verstehen; Verstehen kann zum Begreifen werden. Verständnis und Lösungen sind möglich.

Stimmt die Beziehungsebene nicht, wird das, was ich sage vom Gesprächspartner oft intuitiv geblockt. Inhalte kommen nicht mehr wirklich 1 zu 1 an.

vanBruns hat eindeutig recht. Es beläuft sich auf das "Vier-Ohren-Prinzip" ....während wir hören, klappert unser Verstand sämtliche Ebenen ab, um das Gegenüber zu verstehen. Also den Inhalt, die Selbstauskunft, Beziehungsebene und den Appell. Daraus ergibt sich für uns das Bild unseres Gegenübers.

Läuft es in der Beziehung unrund, dann hören wir oft nur noch auf der Beziehungs- und der Appellebene, nehmen aber den Ihalt und die Selbstauskunft kaum oder gar nicht wahr.

Liebe Grüsse,

Birgit
**********al_nw Frau
776 Beiträge
Oh. *ggg*
Da hatte ich weiter oben etwas ironisch lächelnd geschrieben ... und nicht extra darauf hingewiesen, weil ich dachte, das ergäbe sich schon durch den Hinweis auf "Wahrheit und Dichtung". Öhm. *rotwerd*

Nein. Auch ich bin der Ansicht, dass m/eine Neigung nichts wirklich Besonderes ist.

Allerdings fällt mir immer wieder auf, dass die (angebliche!) Besonderheit in den Foren gerne betont wird und ich vermeine auch, einen gewissen Hang zum Dogmatismus zu erkennen. Sub-Kultur in Rein-Kultur eben.

ICH teile alle diese Einschätzungen nicht. Bin allerdings in DER 'Szene' nicht so bewandert. ...

Nur könnte es doch trotzdem sein, dass sich einige (mittlerweile viele) das Bdsm-Pferd schnappen, um darauf durch die Gegend zu galoppieren und sich vom (vermeintlich) Normalen abzugrenzen. Und die würden dann kompensieren (was auch immer - es müssen ja nicht nur Komplexe sein). In mangelnder Selbst-Erkenntnis womöglich und mit den Folgen für eine nicht funktionierende Kommunikation. Könnte doch aber ...

Vielleicht könnte man das z.B. mit denen im Vanillasex vergleichen, die den AnalF* als absolute (!) Freiheit verkaufen und jede/n, der dazu EINFACH gar keine Lust verspürt als "unfrei" titulieren. Hm.

Also wären wir wieder dabei, dass bestehende Kommunikationsprobleme NICHTS, aber auch gar nichts mit "Neigung" zu tun haben. Und das würde Emilys Frage doch beantworten, oder?

lg

MM

PS: Danke, vanBruns, jetzt habe sogar ICH es verstanden ... *ggg*
*******_he Mann
1.293 Beiträge
Danke auch von mir, denn nun habe auch ich es richtig verstanden...grins
Also erstmal, ich bin gerade beeindruckt von der Beteiligung ebenso wie von den verschiedensten Beiträgen und Gedankengängen. Danke!

Einiges muß ich erstmal auf mich wirken lassen und werde evtl. später darauf eingehen.

Es lag mir fern die Aussage bestätigt oder revidiert zu bekommen:
"BDSM`ler haben Kommunikationsprobleme"

Probleme dieser Art sind menschlich und ganz sicher nicht abhängig von sexueller Neigung oder welche Sportart jemand bevorzugt.

Den kleinen aber feinen Unterschied sehe ich darin, wie oft vergessen wird das es eben ein Teilaspekt des Menschen ist, nicht seine ganze Persönlichkeit.

Sie ist nicht übergeordnet, wie @****eif so wunderbar schrieb
aber so wichtig, daß sie gelebt werden will, Raum sucht.

In dem Bemühen all das zu integrieren, das Selbstverständnis seiner Neigung in sich zu verankern, all das was da ist an Sehnsucht und Gefühlen auszuleben, zu erleben birgt das Risiko auf dem Weg dahin den Teilaspekt der Neigung Überzubewerten und die eigene Persönlichkeit (jedenfalls zeitweise) zurück zu stellen.

Dieser Teilaspekt bekommt soviel Raum, daß der Mensch leidet, weil er Dinge tut, zulässt um diesen Hunger zu stillen der mit Gier in sich schlingt ohne Sinn und Verstand und hinterher ist ihm im günstigsten Falle schlecht.

Will sagen, Dom und Sub treten aus diesem Verhaltensmuster nicht zurück, aus dieser "Rolle" (ich höre den Aufschrei: ich spiele nicht, das ist keine Rolle ......seufz)

Da tut Sub ob männlich oder weiblich Dinge die zwar seinen Hunger stillen aber auch Dinge die gegen seine Überzeugung gehen, gegen sein natürliches Empfinden und sagt entweder nichts oder Dom verweigert Gespräche dahingehend eben auf dominante Art und Weise.


Diese Form von Kommunikationsproblem sehe ich vorwiegend im BDSM Bereich.

Weil der Schritt zurück auf die Gesamtpersönlichkeit nicht immer leicht erscheint, jedenfalls bei so einigen.


Sollte ich mich jetzt damit vergaloppiert haben, hier gibt es ja jemand der ganz liebevoll "Brrrr......" sagen kann.

LG Emy
*******_he Mann
1.293 Beiträge
hmmm...dass man vor lauter Gier, mitunter mehr zu verschlingen mag, als man leicht und locker zu verdauen vermag, ist eines...Wie das berühren und auch überschreiten von Grenzen... das Spiel und das brechen von und mit der Scham und vermeintlich tief sitzender Überzeugungen...bei einem selbst und dem Gegenüber, einen ganz besonderen Reiz und Spannungsbogen hat. So bleibt eines, es muss einem näher zu sich selbst und zu seinem "Partner" führen, es muss frei machen und glücklich mit sich und der Welt, ohne dass einer dabei einsam keuchend auf der Strecke liegen bleibt...Bestenfalls, stimmt dem nicht so, ist nicht nur Kommunikation angesagt...Ungünstigstenfalls nur ein fernes nicht Verstehen wollen und Dominieren, wer tut was mit wem und in welchen Rahmen bewegt man sich und welcher wird gesprengt...Und dies liebe emy, ist so glaube ich, immer und überall so...Schließlich war ich den größten Teil meines Lebens ein verträumter und getriebener Vanilla-Kiss...In so fern ist mein gegenwärtiger Standpunkt auch sehr persönlicher Natur und ich denke, dass es bezüglich des Dom seins und des Sub seins noch ganz andere und auch wiederum ganz, ganz persönliche Parameter existieren...Dennoch bleibt eines, entscheidend ist, wie sich alle Beteiligten fühlen...
@****eif.....das ist wohl wahr lächelt

Danke
*****uns Mann
4.072 Beiträge
@Emy

… Will sagen, Dom und Sub treten aus diesem Verhaltensmuster nicht zurück, aus dieser "Rolle" …
Hmm, fraglos entwickelt sich eine Eigendynamik in festen D/s Beziehungen, die auch den Alltag durchdringt. Denkst Du aber nicht, dass BDSMer gemeinhin alt (selbstbestimmend & reflektiert) genug sind, selbst abwägen und entscheiden zu können, wie viel Intensität & wie viel Priorität sie ihrer Neigung einräumen möchten?

Da tut Sub … Dinge die zwar seinen Hunger stillen aber auch Dinge die gegen seine Überzeugung gehen, gegen sein natürliches Empfinden und sagt entweder nichts …
Sorry, aber wer nichts sagt, wenn er im wirklich negativen Sinne leidet ist selber schuld. Und wann „Hunger stillen“ kippt zum absolut abtörnenden „gegen seine Überzeugung“ – diesen inneren Kampf muss Sub schon hübsch mit sich selbst ausfechten und eine verlorene Schlacht auch deutlich benennen. Wir können hören, sehen und auch ahnen, liebend gern in allen Variationen über die Stränge schlagen, aber keine Gedanken lesen.

… oder Dom verweigert Gespräche dahingehend eben auf dominante Art und Weise.
Hmm, die Knebelnummer ist mir zu pauschal - bisher kam ich mir jedenfalls noch nicht albern vor, ihr einfach zu sagen, wenn ich spüre, dass etwas arges im Busch ist: „Komm auf´n Schoß - anbutschen – erzähl mal was los ist.“

van Bruns
@*****uns sicher stimme ich dir was Prioritäten angeht unumwunden zu, genau darum stellt sich mir die Frage meiner Beobachtungen.

Schuldfragen sind immer müßig in derlei emotional belegten Bereichen.

und

welches Forum käme aus ohne jemals bewusst oder unbewusst zu pauschalisieren *zwinker*

Wer verstehen will versteht.

Jede Formulierung kann jederzeit wiederlegt, verdreht, interpretiert, als Schublade deklariert werden, aber wem sag ich das *zwinker*

Deshalb ist es ja oft so interessant.

LG Emy
meine meinung ...
darüber wie ein dom, oder eine sub sich richtig zu verhalten hat, wird viel unsinn im internet veröffentlicht: spaß macht nur was letztlich beiden gefällt und nicht was die mehrheit für gut befindet!

*bayern*
****tat Mann
190 Beiträge
@ Gnoschhofen
Genau so seh ich es auch. *top*

smartat
Ich verstehe Emy dahin gehend, dass es weniger um Kommunikation als mehr um Souveränität geht.

Wie reagieren die beiden Personen, wenn einer aus der Situation heeausgeht (eventuell öfter sub). Was bedeutet das?, Wie gehen beide damit um.

Aus meine Sicht ist das der entscheidende Ansatz. Wir reden über den Menschen, (Mann / Frau) und dann Dom oder sub. Genau in dieser Abstufung sehe ich das. Der D/s Anteil in dem ganzen ist der geringste. Mutiert viel zu oft, viel zu sehr in den Vordergrund. Dadurch wird ein Bild aufgebaut, aus dem die Personen oft sehr schwer herausfinden. Das sich zurücknehmen auf die Ebene Mann/Frau kommt da eher zu kurz.

Es wird nach Schuld / Fehlern gesucht. Wir leben in der Situation, die ist täglich anders. Doch es wird nach Verhaltensmustern gelebt die versuchen den D/S Part deutlich in der Beziehung zuerleben. Es werden Regeln erlassen, es wird kontrolliert... menschliche Freiheit kann dadurch verschwinden. Die Definition findet über den dominaten oder submissiven Teil statt, kaum noch über den Menschen - Mann/ Frau. Bitte nicht falsch verstehen... von beiden ist es dann so gewollt!

Gestehen wir unss doch ein, dass Machtanspruch nur ein zeitlich begrenzter Weg sein kann. Wenn sub an einem Tag sehr früh Grenzen spürt, dann sagt das nicht über ihre Submissivität aus.

Die Freiheit der Partner sich dieser Situation stellen zu können ist glaub ich die Intention auf die Emy hinaus will.

Einen schonen Tag noch

Zadermo
*******hess Frau
3.437 Beiträge
Mangelnde Kommunikation
ist wohl der häufigste Grund für das Scheitern von Beziehungen - welcher Art diese auch immer sein mögen.
Im grauen Alltag besteht die Gefahr, dass die Partner immer weniger miteinander reden - schließlich kennen sie einander genau und wissen doch schon alles über einander.

Im BDSM-Kontext läuft das meiner Erfahrung nach ein wenig anders.
Es lässt sich gar nicht vermeiden, über Vorlieben und Abneigungen, Grenzen und Fantasien zu reden. Gerade wenn die Partner immer wieder Neues ausprobieren, müssen sie zwangsläufig kommunizieren.

Nach einer Session kommt es hoffentlich bei niemandem vor, dass die Beteiligten sich umdrehen und einschlafen, wie es leider bei vielen -besonders langjährigen- Paaren nach dem Sex die Regel zu sein scheint.

Sex kann ein Paar durchaus eher beiläufig haben, ohne recht bei der Sache zu sein. In einer Session muss zwangsläufig zumindest der aktive Partner mit ganzer Aufmerksamkeit dabei sein, weil alles andere verantwortungslos wäre.

Vermutlich sind diese Aspekte der Grund, dass gerade viele "Spätberufene", die eine lange und oft frustrierende Erfahrung mit Stino-Beziehungen haben, D/s Beziehungen für "besser" halten.

Auch wenn dies durchaus meiner persönlichen Erfahrung entspricht, bin ich viel zu sehr Ketzerin, um BDSM zu einer Art Ersatzreligion zu stilisieren.

Für mich ist es keine Lebensphilosphie, sondern einfach Spiel und Spaß - eine Art Hobby.
Ich vergleiche das gern mit Bergsteigen.
Nehmen wir an ein "altes Ehepaar", das sich nicht mehr viel zu sagen hat, beschließt, mit alpinem Bergsteigen zu beginnen.
Die Partner suchen gemeinsam ihre Ausrüstung aus, planen ihre Touren, reden zwangsläufig miteinander.

Wenn sie dann in der Wand hängen, hängt unter Umständen ihr Leben davon ab, dass sie einander vertrauen können und ihre Kommunikation "stimmt".

Das Paar hat intensive Gemeinschaftserlebnisse, über die mit hoher Wahrscheinlichkeit oft und gern reflektiert wird. Es lässt sich gar nicht vermeiden, dass die Partner einander näher kommen.
Im besten Fall wird die Aufmerksamkeit, die während einer Tour unerlässich ist, in das alltägliche Leben transportiert und die Beziehung verbessert sich.
@*******hess

Deine Ausführung dazu und das Beispiel ist so treffend wie wunderbar in Worte gefasst.

Danke *blume*

Auf dem Weg dahin zu einer derartigen Partnerschaft ob Stino oder BDSM oder gar beides im Idealfall liegt ein weiter Weg.

Aber sind nicht diese langjährig gewachsenen Beziehungen heute nicht immer mehr die Ausnahme? ob Stino oder BDSM?

Auf dem Weg dahin, diesem Wunsch danach Neigung und Beziehung zu vereinen, voller Vertrauen auch in ein gemeinsames Entwicklungspotential machen wir eben Erfahrungen, wachsen, lernen, machen "Fehler" aus völlig verschiedenen Gründen...

weil Sehnsucht eben eine Hure sein kann die oftmals in die irre führt.

Vielleicht war das Thema zu philosophisch angehaucht, sorry

Ich wünsche allen einen schönen Sonntag *g*

LG Emy
@Die_Duchess
sehr schön und wirklich genau zutreffend ge- und beschrieben-
lieben dank
..dreierlei in einem
Ich habe mir das nun alles in Ruhe durchgelesen und mehr oder weniger 3 Ansätze gefunden.

Kommunikations(-probleme) in einer Paarbeziehung sehe ich nicht nur spezifisch. Die ist auch bei sogenannten "normalen" Paaren bisweilen miserabel. Oder grundsätzlich schwierig, weil es viel verschiedene Sichtweisen gibt.
Da muß man entweder einen Weg finden, dies zu ändern oder dann letztlich, wenn es garnicht anders geht seinen eigenen Weg gehen.
Denn wenn man Jahre aneinander vorbei redet, kann es das auch nicht sein. Und ja - man kann auch alles "tot-reden".

Ich habe es auch auf beiderlei Seiten erlebt und erlebe es jetzt mit meinem Partner auf eine ganz andere Art und bin dafür sehr dankbar.*g*Denn wir reden miteinander.

@*******ipp: Mir fehlt nun irgendwie die Stelle von Die_Duchess, auf der 1. Seite, aus der Du zitierst hast , aber ich versuche es trotzdem mal , auch mit dem von Dir darunter geschriebenen.

Wenn Dom zu schnell voran geht und Sub ihm eigentlich nicht wirklich folgen kann, sei es an Ermangelung von Submissivität oder auch einfach weil sie von ihrer eigenen Entwicklung noch nicht so weit ist, er es nicht bemerkt oder nicht sehen will/kann, so denke ich ist es schwierig, einen gemeinsamen Weg zu finden. Wenn sie sich ihm nicht öffnen kann, um ihn auf "ihr nicht so schnell" können anzusprechen, ihr es zuviel wird, wird sie sich mit der Zeit immer tiefer in sich verkriechen und der Weg da raus unendlich schwierig.
Sie wird sich aber evtl. auch mit Selbstzweifeln konfrontiert sehen und immer öfter die Frage stellen: genüge ich ihm..werde ich seinen Wünschen noch gerecht.. was wenn nicht?
Aber so kann es IHM genauso gehen, das darf man nicht unterschätzen. Wenn Sub immer schneller..höher ..weiter..möchte und er sich dem nicht gewachsen fühlt, wird es für den Dom schwierig. Und um nicht "dumm" da zu stehen, redet er dann nicht mit ihr darüber.

Doch das bezieht sich nicht nur auf eine D/s- sondern auch auf eine SM-Beziehung.

Bezüglich der angesprochenen Art ... der Submissivität, Bereitschaft, Intensität wie auch immer, was man glaubt zu sein :
Es gibt Tage, da bin ich "weniger" submissiv, da bin ich innerlich "rebellisch". Warum es so ist, kann ich nicht erklären, das ist ein Gefühl. Doch von meinem, nenne ich es mal Grundgefühl her, bin ich devot..wie weit meine Unterwerfung in unserer Beziehung gehen wird, wird die Zeit zeigen. . Es hat unendlich viele Facetten. Ich habe mich meinem Partner unterworfen von Anbeginn, das ist aber auch etwas in solch einer D/s-Beziehung, dass sich entwickeln sollte und muß, dass mit Sicherheit nicht von Anfang an PERFEKT ist.. ich darf ..möchte und muss noch vieles lernen.. und das immer mit Hilfe meines Partners. Denn da sind BEIDE beteiligt. Nicht nur dass ich die Bereitschaft dafür habe, auch dass mein Partner dies in dem Ausmaß dann auch tragen können sollte.
Es wird immer wieder Reibungspunkte geben, doch die klären wir zusammen. Deshalb zweifle ich aber nicht an meinem devot sein oder wenn mein Partner sich zwischendrin nicht so dominant zeigt, an seiner Dominanz, nein..es gibt Befindlichkeiten im Leben, da ist es einfach so.

Dieses wärend dem Spiel aussteigen können ist sicher wichtig und auch richtig und je länger und intensiver eine Beziehung ist und andauert, je weniger wird wahrscheinlich davon "Gebrauch" gemacht.

Für mich ist unsere Beziehung etwas, was sich stetig entwickelt.
Wir reflektieren viel, jeder für sich und gemeinsam und lassen auch vieles auf uns wirken und reden darüber. Und ich weiß, wie wertvoll dies ist.
Doch darf ich auch ganz offen sagen, das REDEN war für mich am Anfang SEHR gewöhnugsbedürftig, das kannte ich SO nicht. Und es war ein langer Prozeß, bis ich das konnte.
Manchmal fällt es mir auch heute noch schwer, die richtigen Worte zu finden, das auszudrücken, was ich empfinde. Dann hoffe ich auf seine Hilfe und sein Verständnis. Nobody is perfect - er und ich nicht. Aber das gilt wohl für uns alle.
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