„Als devote Frau dominanten Herrn anschreiben?
Durch einen anderen Thread hat sich bei mir folgende Frage aufgetan:
Darf man als devote Frau einen dominanten Herrn zuerst anschreiben, wenn man an demjenigen Interesse hat?
Ich bin für ja, denn wenn man jemanden noch nicht kennt, ist während der Kennenlernphase alles noch auf Augenhöhe (ich ziehe mich sofort zurück, wenn ein Fremder meint, mich in einem ersten Schreiben schon dominieren zu wollen).
Auch da ist es aber sicher, wie vieles, vom Herrn abhängig. Der eine möchte beispielsweise, dass man ihn anschaut, wenn man mit ihm spricht, der andere eben nicht, weil es sich nicht geziemt, ihm in die Augen zu schauen, also auf gleicher Ebene.
Wie seht Ihr das?
Warum reduzieren sich so viele Menschen auf ihre Neigung? Sind wir nicht in erster Linie Mensch und Mann oder Frau? Warum sollte ich nicht einen anderen Menschen anschreiben, weil mich sein Profil oder seine Beiträge in den Foren ansprechen? Für mich ist die Neigungsausrichtung beim ersten Kontakt völlig nebensächlich. Ist der Mensch interessant, schreibe ich ihn höflich und in Bezug auf das, was ich interessant finde, an.
Wie ich mein Schreiben formuliere, hängt davon ab, was ich suche. Suche ich eine Online- oder eine reine Sessionbeziehung, werde ich andere Worte verwenden als bei der Suche nach einer Freundschaft+ oder Lebenspartnerschaft. Grundsätzlich bleibt für mich eines gleich: ich will den Menschen kennenlernen, will sehen, ob wir eine gemeinsame Basis in unseren Einstellungen zum Leben haben. Erst danach kümmere ich mich um eine Kompatibilität in den Neigungen.
Nicht jeder Mensch (Mann oder Frau) wirkt auf mich im realen Kennenlernen dominant, nicht für jeden wirke ich devot. In meinen Augen sind Dominanz und Devotion personenbezogen und werden nicht "mit der Gieskanne" an allen anderen ausgelebt. Was im Profil noch spannend ist, kann im realen Leben langweilig und uninteressant sein.
Verhaltensregeln (z.B. Augenkontakt) können sich zwischen zwei Menschen entwickeln, die gemeinsam auf der Reise in der Welt ihres individuellen BDSM sind. Wer mir seine Regeln ohne Wissen um meine Individualität bereits im Vorfeld aufoktuieren möchte, ist für mich persönlich der falsche Partner. Zu Anfang verhalte ich mich so, wie es mir richtig erscheint. Alles Weitere geschieht in gemeinsamen Absprachen im Lauf unserer Beziehung.
Liebe TE,
schreib die Menschen an, die Dich interessieren. Kümmere Dich nicht um mögliche oder potentiell erwartete Verhaltensweisen, tue es so, wie es Dir am besten erscheint. Sei ganz Du selbst.
Und viel Glück dabei.