Wenn ich mir das so durchlese, dann frage ich mich, ob jetzt alle Menschen, hier im Joy und auch draußen im harten Leben, Rücksicht auf die "emotional Instabilen" nehmen müssen.
Dann hätten wir nur noch eine Mimimi-Gesellschaft, in der man sich fortdauernd "Wir haben uns alle lieb" zuflüstert.
Das Leben kann manchmal verdammt hart und ungerecht sein. Wer da "emotional instabil" ist, sollte schleunigst etwas dagegen tun, damit er nicht unter die Räder kommt.
Es ist hier im Joyclub manchmal gar nicht so einfach, seine Meinung zu vertreten, ohne Angst haben zu müssen, dass man wieder irgendjemand Hyper-Empfindlichen auf die Füße getreten ist.
Da ich es ja nicht erahnen kann, wer nun empfindlich ist und wer robust, muss ich an meiner Stellschraube drehen, ganz zurück auf "min", muss mich also halbwegs einschläfern, bevor ich meine Meinung äußere.
Ich kenne mich gut aus mit Therapiegruppen und habe auch die Mitpatienten erlebt, die einen mittleren Zusammenbruch erleiden, wenn man sie nicht im Flüsterton angesprochen hat.
Inzwischen vermeide ich, zu einer Person zu sagen: "Reiß dich mal am Riemen", um einen eventuellen psychischen Kollaps dieser zu vermeiden.
Das Leben, die Gesellschaft, lässt sich nicht komplett weich spülen. Und wenn ich ehrlich bin, möchte ich auch kein Weichgespülter sein.
So wie die Empfindsamen Achtsamkeit von mir verlangen, darf ich von ihnen etwas mehr Robustheit verlangen.
Natürlich versuche ich, niemanden zu beleidigen, denn ich möchte auch nicht beleidigt werden. Aber das war's dann schon halbwegs für mich mit der Achtsamkeit. Direkte, ehrliche Worte schaden nicht.
Ich kann nicht vernünftig diskutieren, wenn ich mir jedes einzelne Wort vorher genau überlegen muss, weil eventuell ein Empfindsamer in der Runde sein könnte.
In meinem langen Arbeitsleben habe ich die verschiedensten Leute kennen gelernt. Jeder Mensch hatte seinen eigenen Charakter.
Und da gab es immer wieder einzelne Leute, die mir ständig die Ohren voll heulten, weil der oder der das oder das gesagt hat. Leute, die sich ständig angegriffen und beleidugt fühlten. Die ständig einen Aufriss machten und auch im Privatleben immer wieder Nachbarn oder sonstige Leute verklagen mussten.
Warum gibt es solche Menschen, die sich ständig angegriffen fühlen? Ziehen die die Bösen an, wie die Motten das Licht? Oder sind sie einfach nur etwas zu empfindlich?
Im realen Leben bin ich niemals dermaßen beleidigt worden, dass ich Anlass gehabt hätte, Gegenmaßnahmen zu ergreifen. Und warum? Weil ich's abprallen lassen kann. Weil ich mich nicht so schnell beleidigen lasse. Denn zum Beleidigen gehören immer zwei.
Natürlich gibt es hier im Joyclub, wie auch anderswo, Leute, die bewusst provozieren und beleidigen, weil ihnen dann zuhause vorm Rechner einer abgeht und sie sich dadurch erhöhen wollen.
Diese Leute muss man auflaufen lassen, ignorieren und/oder melden, dann ist erst mal Ruhe im Karton.
Wer sich mit ihnen auf einen Disput einlässt, weil er meint sich wehren zu müssen, braucht zumindest gute Nerven und etwas Robustheit. Bringt aber trotzdem nix.
Krankhaften Provokateuren muss man einfach mit Missachtung begegnen, einfach überlesen, dann ist meistens ganz schnell Ruhe.
Und, liebe Empfindsamen, nehmt nicht alles hier so persönlich. Wir sind hier nicht im Stuhlkreis, sondern hier tobt das Leben. Und das ist manchmal hart.