„Also ich unterscheide, jetzt nur den Joyclub betrachtet, es gibt den einen Online"konflikt" wenn ein Mann, der mich anschreibt, von mir eine freundliche Absage erhält und dann völlig ausfallend wird.
Das ist für mich eigentlich kein richtiger Konflikt, meistens sperre ich denjenigen nichtmal, sondern antworte einfach nicht mehr.
Dann beruhigt es sich zumeist von selber.
Die zweite Art von Konflikt kann im Forum bei Diskussionen entstehen.
Hier ist mir aufgefallen, dass es nur dann zum Ärger kommt, wenn Diskutierende nicht unterscheiden können, ob da das geäußerte Meinungsbild diskutiert wird oder ob es sich um einen persönlichen Angriff handelt.
Sobald ich das bemerke, versuche ich auf sachlicher Ebene zu bleiben. Sich persönlich angesprochen zu fühlen und zurück zu beleidigen, hat überhaupt keinen Wert zumal die Person, so meine Meinung, sich dann meistens argumentativ in die Ecke gedrängt gefühlt hat und sich dann nur noch durch persönliche Beleidungen zu helfen wusste.
Onlinekonflikte mit mir bekannten Personen löse ich durch den Griff zum Telefon
Ich habe die Beiträge zu diesem Thema sehr aufmerksam gelesen und könnte mich mit vielen der hier geäußerten Meinungen und selbst unterschiedlichen Sichtweisen identifizieren.
Vor allem fand ich es sehr hilfreich, daraus zu lernen, wie andere mit Konflikten umgehen.
Wenn ich in einem online Forum meine Meinung äußere, bin ich mir bewusst, dass ich aus meiner Sicht ganz subjektiv und vor meinem Hintergrund und aus meinem Erfahrungen heraus berichte.
Gelegentlich treffe ich dabei auf Menschen, denen die Fähigkeit, diesbezüglich zu abstrahieren, zu fehlen scheint - sei es, dass sie intellektuell simpel und ergreifend möglicherweise nicht in der Lage sind, gelesenes sinnvoll zu erfassen und zu verarbeiten; sei es, dass sie sich beim Lesen emotional in einer Dysbalance befinden, die verhindert, Äußerungen anderer als an der Sache orientiert wahrzunehmen, wodurch auch harmlose Äußerungen Anderer zum Trigger für diejenigen werden.
Richtig ist, dass es für diejenigen in der überwiegenden Zahl der Fälle, in denen jemand öffentlich glaubt, sich in einen Konflikt mit mir begeben zu müssen, weniger um mich als die reale Frau hinter dem Profil Bjutifool geht.
Das Profil und die Projektion bestimmter Eigenschaften darauf dient als Spiegel.
Oftmals nimmt derjenige, der hineinschaut, eigene Schattenseiten wahr, mit denen er es nicht wagt, sich auseinanderzusetzen; in anderen Momenten und bei anderen Personen ist es der blanke Neid auf Leistungen, Charakter oder auch auf den am wenigsten zu beeinflussenden und verdienten Faktor: das Aussehen. Um sich der eigenen subjektiv empfunden Minderwertigkeit nicht stellen zu müssen und die damit verbundenen Komplexe nicht durch Arbeit an der eigenen Persönlichkeit bearbeiten zu müssen, schlagen Menschen, die so empfinden dann oftmals unsachlich, ungerechtfertigt und sehr verletzend auf das als als überlegen empfundene Gegenüber ein.
Manche verbeißen sich dabei wie Terrier förmlich in eine Person und versuchen immer und überall, diese zu diskreditieren.
Zur Perfektion wird das dann gebracht, indem in scheinbar harmlosen Beiträgen üble Stinkbomben platziert werden, die nur an eine bestimmte Person gerichtet sein können und von denen auch nur die Angesprochenen wissen können, dass sie gemeint sind. Solche subtilen Beleidigungen können dann natürlich in keinem Forum sanktioniert werden, da keine Namen und Ansprechpartner genannt werden.
Ich habe mir oft überlegt, wie ich mit offenen oder auch derart versteckten hinterhältigen Beleidigungen anderer umgehen soll und mich auch mit guten Freunden hier darüber ausgetauscht.
• der eine Weg ist Schweigen und das erfordert ein hohes Maß an Selbstdisziplin: bin ich selber emotional ausgeglichen, gelingt es mir, diesen Weg zu gehen.
• eine weitere Möglichkeit ist Rückzug: diesen gehe ich immer öfter, weil ich mir von solch toxischen Menschen und Ereignissen nicht mein Leben, meine Gesundheit und meine Nerven ruinieren lassen will
• es gibt auch die Möglichkeit sich, wie hier in den Spielregeln empfohlen, mit diesen Menschen per mail auseinander zu setzen und sie auf ihr Verhalten hinzuweisen oder um Missverständnisse auszuräumen: mit rational denkenden Personen gelingt das; bei anderen führt es nur zu einer weiteren Eskalation.
Was ich - auch nach nunmehr elf Jahren im Joyclub - ungern möchte, ist, den Weg zu gehen, den hier manche für sich gefunden haben:
Ich begründe und entschuldige, relativiere und negiere Trolle und deren Angriffe und Beleidigungen nicht mit einer - für mich subjektiv empfundenen - Floskel wie:
Es ist nicht wichtig für mich, weil es ja „nur das Internet“ ist, es ist weniger beleidigend und kränkend, weil der andere ja nur mein Profil und nicht den echten Menschen hinter der Selbstdarstellung hier kennt.
Warum ich das nicht möchte und so für mich nicht akzeptiere, erkläre ich folgendermaßen:
Im virtuellen Raum findet eine Depersonalisierung statt.
Diese beginnt damit, hier zur Projektionsfläche für sexuelle Phantasien gemacht zu werden, setzt sich fort in der Forderung zum Wunscherfüller unbefriedigter Träumer zu werden und findet seinen Höhepunkt darin, andere Menschen zum Opfer eigener unverarbeiteter Aggressionen zu machen.
Viele beklagen im Forum immer wieder die Warenhausmentalität mancher beim „Shoppen“ nach sexueller Befriedigung und fühlen sich objektifiziert.
Meiner Meinung nach passiert bei der Entstehung von Konflikten etwas sehr ähnliches: im virtuellen Raum ist es viel einfacher als in einer realen Situation, andere ihrer menschlichen Eigenschaften zu berauben und ungehemmt auf sie einzuprügeln.
Genauso, wie es mir mein Selbstverständnis als mündige Bürgerin verbieten würde, in der Realität tatenlos daneben zu stehen, wenn andere aufgrund von politischer Anschauung, Herkunft, Religion, sexueller Präferenzen und ähnlichem angegriffen oder gar zusammengeschlagen zu werden, möchte ich ein derartiges Verhalten im Internet dulden oder tatenlos hinnehmen.
Da - wie hier schon richtig angemerkt wurde - Antworten auf Angriffe und Beleidigungen eher zu einer weiteren Eskalation führen und ich lernen musste, dass ich damit zur Mitspielerin in diesen gewollt provozierten und meist eher lächerlichen Scharaden gemacht werde, bin ich mehr und mehr dazu übergegangen, Fehlverhalten und Verstöße zu melden und den Umgang damit den per Definition neutralen Moderatoren des Forums zu überlassen.
Letztendlich aber gilt für mich das nachfolgende Zitat als „goldene“ Regel: