„Deutsche die in der Schweiz zu Discountpreisen arbeiten und versuchen den Markt zu kannibalisieren. Aber ansonsten hab ich keine schlechten Erfahrungen gemacht.
In welchen Tattoostudios hast du denn in der Schweiz gearbeitet? Ich habe mich nicht allgemein auf den Schweizer Arbeitsmarkt sondern ganz konkret auf Tattoo- und Piercingstudios bezogen. Ich stehe im Austausch mit vielen anderen Studiobetreibern - und die Meinung, wir wollen keine deutschen (Guest-)Artists, hat sich bei sehr vielen in den letzten Jahren festgesetzt.
„Freibad und See sind dieses Jahr wie letztes Jahr auch das Einzige was man noch in Deutschland machen kann.
Das mag ja auf dich und dein Leben zutreffen, aber deswegen gilt das sicher noch lange nicht für die Allgemeinheit. Ich wäre letzten Sommer nicht mal im Traum auf die Idee gekommen, ein Freibad oder einen belebten See aufzusuchen - geschweige denn daß dies die einzig mögliche Freizeitbeschäftigung gewesen wäre. Ich kenne auch, trotz eines ziemlich großen Bekanntenkreises, nur eine einzige Person, die überhaupt, aber auch nur einmal, im Freibad war - aber es gab tolle Konzerte, (Auto-)Kino, Lesungen, diverse andere Veranstaltungen, Restaurantbesuche, verschiedene Stammtische, Ausstellungen und sogar mehrere Tattooconventions. Und ich war sogar im Stadion zum Fußball. Und dazu noch zahlreiche Fortbildungen und Konferenzen - die Zeit im Lockdown wird von Vielen zur Weiterbildung genutzt und die Zahl der Angebote ist enorm angestiegen.
„Aber ich würde es nicht machen, denn das kostet nur Geld und Kraft, aber am Ende lässt sich der Ruin für viele doch nicht verhindern!
Betreibst du denn ein Studio oder woher nimmst du deine Aussagen?
Im Großen und Ganzen sind die wenigen Studios, die ruiniert sind oder wo eine Insolvenz kurz bevorsteht, nur die, die erst kurz vor oder sogar während Corona eröffnet haben und daher keine oder nur sehr geringe Fördermittel bekommen haben - und einige von den XXXX- & Billig-Buden, bei denen eh irgendwas nicht stimmte...
Natürlich muß man auch mal den Gürtel etwas enger schnallen oder an seine Rücklagen gehen - aber das geht zur Zeit sehr vielen Leuten in sehr vielen Branchen so...
Nicht wenige Piercer und Tätowierer arbeiten vorübergehend auch im Krankenhaus, Impfzentrum oder Testzentrum - interessanterweise übrigens nicht nur in Europa, sondern auch in den USA, Mexico, diversen östlichen Staaten und auch in Israel. Um die Fördermittel in Deutschland werden wir übrigens von allen Seiten beneidet - selbst wenn zum Teil erst spät gezahlt wurde, woanders gibt es sowas gar nicht...
Aber so allmählich ist ja eine echte Besserung in Sichtweite, und wenn es noch einen oder von mir aus auch zwei oder drei Monate dauert - ich freue mich auf mein Studio und das geht sämtlichen Kollegen mit denen ich spreche (und es gibt einen sehr regen und regelmäßigen Austausch untereinander) genauso.
So, und nun sollten wir doch mal versuchen, zurück zum eigentlichen Thema zu kommen...
Ich plane auf jeden Fall mindestens ein neues Tattoo zu den sechsen, die ich bislang habe und gedenke, das dieses Jahr noch zu realisieren - am liebsten sogar noch im Sommer. Da kommt dann einfach eine gute Folie drauf und dann ist es mir total egal ob Sommer ist - damit könnte ich sogar Schwimmen gehen wenn ich das wollte. Ich knobele nur immer noch an der Stelle rum, aber mir bleibt ja noch ein bißchen Zeit um das zu entscheiden
Der Sommer ist nicht generell schlecht zum tätowieren - nur dann, wenn man unbedingt ständig in der Sonne braten muß und zudem noch etwas gegen geeignete Sonnenschutzmittel hat.
Komischerweise ging das nach dem ersten Lockdown ganz prima - und es wurden reichlich Tattoos mit FFP2-Maske gestochen - und oft auch noch mit Schutzvisier oder Schutzbrille dazu. Und natürlich wurden große Tattoos gestochen - die meisten Studios haben eher auf den Kleinkram verzichtet und die Kunden mit den großen Tattoos bevorzugt - weil weniger Kunden mit größeren Tattoos insgesamt nunmal weniger Kontakte bedeuten. 
