6 Seiten sind mit Beiträgen gefüllt, die 7. beginnt und ich denke es ist Zeit für eine kleine Zwischenbilanz.
Jeder hat sehr ehrlich seine Sicht auf die Dinge beschrieben. Manches konnte ich aus eigener Erfahrung bestätigen, anderes war mir neu. Zwischenzeitlich bestand mal die Gefahr, dass das Ganze zu einem Jammern wird, Nostalgiegefühle ausbrechen, oder eine Konfrontation zwischen unterschiedlichen Ansichten, was ein schöner Swinger Abend ist, ausbricht. Das ist aber zum Glück nicht passiert.
Wie es scheint sind sich viele einig darüber, dass die Swingerabende. Wie wir sie heute erleben einfach den geschäftlichen Erfordernissen der Clubbetreiber geschuldet sind. Denn wenn keine Party ist, bleibt in den meisten Fällen der Club leer.
Fast alle scheinen die völlig sinnfreien Partybeschreibungen zu stören, die entweder verschleiern, was tatsächlich abgehen soll oder mit bombastischen Worten ankündigen, was sich dann als immer gleiche Standard Party erweist.
Die Begriffe Alt-Swinger für die aktiveren, direkteren Vertreter unseres Hobbys und Neu-Swinger für die eher tanzende und feiernde Fraktion sehe ich mit gemischten Gefühlen, denn aus meiner Sicht passt das nicht wirklich. Ich kenne ebenso viele junge Paare, die erst seit wenigen Sommern in der Szene unterwegs sind und sich eher im aktiven Lager sehen, wie ich Anwärter auf den Rentenantrag kenne die gern auf der Tanzfläche zappeln.
Aber egal wie sich der Abend optimal gestaltet: Respekt wünscht sich jede Seite und fast jeder wünscht sich neben dem Dancefloor auch einen Bereich in dem man in einer Unterhaltung feststellen kann ob die Sympathie über die reine Optik hinausgeht.
Es kam auch die Frage: „Welche Seite toleriert jetzt die Bedürfnisse welcher Seite nicht?“ Da denke ich beide Parteien dürfen sich mal ein wenig an die eigene Nase fassen. Wir sind Swinger. Toleranz sollte eine unserer Kernkompetenzen sein.
Ein sehr schöner Spruch wurde geprägt, der meiner Meinung nach sogar das gähnend abgedroschene
„Alles kann, nichts muss!“
ablösen darf:
„Wir wollen nicht NEIN sagen müssen, sondern JA sagen dürfen!“
Wer würde zu dieser Aussage wohl nein sagen?
Vermutlich die Fraktion "nicht quatschen, mitmachen".
Insgesamt hat sich ein sehr schönes Bild gezeigt von dem, was die beiden Lager ausmacht und auch gezeigt, warum nicht alle an einem Abend glücklich werden können. Den vielen sehr interessanten Meinungen ist kaum noch etwas hinzuzufügen.
Aber ich mag keine Diskussionen der reinen Diskussion wegen und wir haben diesen Thread nicht umsonst Trend und Gegentrend genannt: Jeder Trend hat seinen Gegentrend und beide haben ihre Anhänger und Existenzberechtigung. Es gibt das Eine nicht ohne das Andere.
Wir haben jetzt gut definiert wie sich die Lager darstellen und mit welchem Selbstverständnis sie in einen Club gehen.
Kommt nun meine neue Frage:
Und was nun?
Welche Ansätze seht Ihr, dieses Dilemma aufzulösen?
Extra „Aktiv-Spielwiesen“ für die Mitmachen statt zusehen Fraktion?
Ehrliche Partymottos und einmal alle zwei Monate eine „Swinger Night Classik“ ohne DJ und dafür mit mehr Kommunikation?
Ehrlichere Partybeschreibungen?
Steuerung des Publikum über die Preise?
Was könnte dafür sorgen, dass sich die finden, die (vielleicht) zusammen passen?
Möglichkeiten gibt es viele, aber welche ist die, die den meisten gefallen würde?
Denn ein Trend besteht nicht aus anonymer Masse, sondern aus uns.