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Vertrauen: schenken oder erwerben?

****ero Frau
6.866 Beiträge
Themenersteller 
Zitat von *****ea8:
Speziell aber auf partnerschaftliche Beziehungen bezogen, gehe ich zwar mit dem gleichen Grundvertrauen auf jemanden zu, mit der Hoffnung, dass sich tiefergehendes Vertrauen entwickeln kann. Jedoch bin ich heute sehr viel vorsichtiger dabei, mich zu öffnen. Ich höre mehr auf mein Bauchgefühl, Inkonsitenzen möchte ich zeitnah klären und grundsätzlich gilt für mich: Taten sprechen mehr als Worte.

Da mag ich dir gerne zustimmen.
Blöd wird's nur, wenn man dann Widersprüchliches anspricht. Nicht, weil man dem Gegenüber nicht traut, sondern weil man einfach Aufklärung bzw eine Erklärung benötigt. Dann kommt die Frage auf: "Vertraust du mir etwa nicht?" oder (noch unangenehmer) die Aussage: " Du misstraust mir."
Zitat von ******o69:
Zitat von *****ea8:
Speziell aber auf partnerschaftliche Beziehungen bezogen, gehe ich zwar mit dem gleichen Grundvertrauen auf jemanden zu, mit der Hoffnung, dass sich tiefergehendes Vertrauen entwickeln kann. Jedoch bin ich heute sehr viel vorsichtiger dabei, mich zu öffnen. Ich höre mehr auf mein Bauchgefühl, Inkonsitenzen möchte ich zeitnah klären und grundsätzlich gilt für mich: Taten sprechen mehr als Worte.

Da mag ich dir gerne zustimmen.
Blöd wird's nur, wenn man dann Widersprüchliches anspricht. Nicht, weil man dem Gegenüber nicht traut, sondern weil man einfach Aufklärung bzw eine Erklärung benötigt. Dann kommt die Frage auf: "Vertraust du mir etwa nicht?" oder (noch unangenehmer) die Aussage: " Du misstraust mir."

Wahrscheinlich weil er erwischt wurde. *nachdenk*
*****cht Mann
147 Beiträge
Oder weil ihm grundloses Misstrauen nervt
Zitat von *****sei:
Wahrscheinlich weil er erwischt wurde. *nachdenk*

Hab ich auch grad gedacht *skeptisch*
*******971 Frau
73 Beiträge
Vertrauen: schenken oder erwerben?
Nichts von beiden trifft zu!!!
Denn es heißt geben und nehmen....

Vertrauen heißt für mich, daß ich mich auf jemanden oder etwas in hohem Maße verlassen kann.
Schon allein darum, würde ich nie jemanden den ich gerade kennengelernt habe zu 100% Vertrauen geben.
Selbstverständlich wenn die Sympathie stimmt, bringt man dem anderen "Vertrauen" gegenüber. Was ich aber eher als Respekt sehe.
Denn Vertrauen ist Liebe zwischen Seelenverwandten.

Vertrauen ist nichts anderes als die pure und hemmungslose Hingabe seiner eigenen Psyche und Körpers an einen anderen Menschen ohne ihn zu fragen was er damit tun wird oder seine Handlungen zu fürchten.

Xanthoro

****ero Frau
6.866 Beiträge
Themenersteller 
Zitat von *****sei:
Wahrscheinlich weil er erwischt wurde.

kann sein - muss aber nicht. Kann auch eine ganz simple, nachvollziehbare Erklärung für eine Sache sein, die im Leben meines Gegenübers einfach völlig normal ist. Die ich aber so nicht kenne, weil noch nicht erlebt, weil.... die Bekanntschaft neu ist.
Trotzdem ist bei so einer Reaktion mein Vertrauen doch erstmal angeknackst. Und in der Situation denke ich dann schon darüber nach, was ich bereit bin, zu geben.
Zitat von *****cht:
Oder weil ihm grundloses Misstrauen nervt

Ich kann Widersprüche schlecht einfach stehen lassen. Die nerven mich. Deshalb möchte ich das klären. Hat zunächst nichts mit Mißtrauen zu tun.

Wenn diese dann aber immer mehr werden...dann vertraue ich nicht mehr.
****ero Frau
6.866 Beiträge
Themenersteller 
Zitat von *****cht:
Oder weil ihm grundloses Misstrauen nervt

Wenn ich aber eine Frage habe, zu einer Situation/Ereignis, dass ich so nicht verstehe, dann ist das doch nicht grundloses Misstrauen?
Also wenn jemand bei Fragen nach Widersprüchlichkeiten gleich in den "Angriffmodus" geht, statt vernünftig drauf ein, ist das meiner Meinung nach gaaanz schlecht.
*****ea8 Frau
125 Beiträge
Zitat von *****cht:
Oder weil ihm grundloses Misstrauen nervt

Wenn ich davon spreche, Inkonsitenzen klären zu wollen, ist das aber von “grundlosem Mißtrauen” weit weg. Sondern ich hinterfrage dann etwas, das für mich nicht stimmig ist und mich deswegen beschäftigt und/oder beunruhigt.

Und ich hoffe, dass der Mensch der an meiner Seite ist (oder sein möchte) auch daran interessiert ist, dass es mir mit ihm gut geht und dass es ihm des Weiteren ein Anliegen ist, dass ich in ihn vertrauen kann. Das gilt selbstverständlich wechselseitig!
Ich bin von Natur aus ein zurückhaltender und vorsichtiger Mensch, der sich Schritt für Schritt öffnen kann, wenn sich die Bindung zur Person und damit auch das Vertrauen stetig steigert.


Insofern trifft auf mich Beides zu. Ich schenke der Person, Stück für Stück, mein Vertrauen, aber zugleich muss man sich das Vertrauen auch erarbeiten.
*******603 Mann
19 Beiträge
ich glaube das jeder Mensch mit dieser Frage vieviel Vertrauen gebe oder schenke ich einer neuen Bekanntschaft anders umgeht und es auch anders erlebt.
Auch glaube ich das sich im Laufe eines Lebens, die Einstellung und die Vorgehensweise permanet, zumindestens geringfügig ändert.
Dabei spielen eben viele Dinge eine Rolle das fängt schon bei der Erziehung an und hört eigentlich nie auf sich zu verändern, durch gemachte Erfahrungen und Erlebnisse.
Und ich finde es auch gut das es so ist, jeder Mensch ist zum Glück anders, stellt euch mal, vor wie langweilig es wäre, wenn dieses Thema, alle Menschen gleich behandeln würden, wo bleiben da die Überraschungen.
(wobei sicherlich jeder auf die schon gemachten negativen Erfahrungen/Entteuschungen verzichten könnte)

Zitat von ******o69:
Wenn ich aber eine Frage habe, zu einer Situation/Ereignis, dass ich so nicht verstehe, dann ist das doch nicht grundloses Misstrauen?

sehe ich genauso in einer aufkeimenden Beziehung sind Verständnissfragen eigentlich das wichtigste und die dürfen, doch eigentlich immer gestellt werden, ohne das gleich die Karte des Misstauens gezogen wird.
Wie soll man sonst verstehen wie der andere tickt, oder warum er so gehandelt hat?
Mmh, ich würde sagen, dass ich so viel Vertrauen schenke, auch als Vorschuss, wie mein Risikoempfinden vorgibt. Das hängt einmal von gemachten Erfahrungen, möglich denkbaren Risiken und Bauchgefühl ab.

Ich halte es für total ok, mich in der Öffentlichkeit mit jemanden zu treffen und auch mit ihm heimzufahren, mich dabei aber covern zu lassen. Sprich: die Adresse zu der ich fahre, wird jemanden mitgeteilt und mein Date erfährt das auch. Natürlich kann dann noch sonst was passieren, aber erstens ist mir so noch nichts passiert und zweitens könnte ich das vermutlich nicht verhindern.

Anderes Beispiel: als ich meinen Freund über JC kennen lernte. Wir schrieben mehr als zwei Monate, dann wollte ich ihn besuchen (wohl gemerkt mehrere 100 km von meinem Wohnort entfernt). Achso wir hatten da noch keine sexuellen Hintergedanken.

Er meinte, ich könne bei ihm schlafen und auch in seiner Garage parken wegen des Schneefalls (ich dachte, dass ich im Falle aller Fälle keine Möglichkeit zur Flucht hätte - ganz hart ausgedrückt). Ich hab ihm meine Bedenken mitgeteilt. Daraufhin hab ich ein Hotel mit Möglichkeit zur Stornierung am gleichen Tag 18 Uhr gebucht, hab ihn gegoogelt, mein Auto auf die Straße gestellt und wir haben erstmal den Tag zusammen verbracht. Im Endeffekt hab ich bei ihm und mit ihm geschlafen, weil alles passte. Möglich war es, weil er sich nicht durch meine Bedenken persönlich angegriffen gefühlt hat und mir meine Entscheidungen mit meinem Risikobewusstsein gelassen hat. Und mein größtes Risiko war, einen Menschen zu treffen, mit dem ich nichts anfangen kann.

Ansonsten geh ich die Schritte in dem Tempo, das mir gut tut. Souveräne Charaktere halten das auch aus. Ich erwarte persönlich auch nicht zu viele Vertrauensvorschüsse. Überängstlichkeit ist auch Auslegungssache, wäre aber nicht so meins. Man sollte kein Trottel sein, aber wer nicht wagt, der nicht gewinnt.

Was Gefühlssachen angeht: ja, das Risiko, verletzt zu werden, besteht immer. Das überlebt man aber. Wie gesagt, das Risiko muss für mich händelbar sein.
Früher habe ich gleich vertraut und alle Zeichen, die mich skeptisch machten ignoriert. Jetzt geht es nicht mehr. Ich vertraue am Anfang nur zum Teil. Das ist Lebenserfahrung. Ich beobachte zuerst und höre zu. Aber mein Vertrauen kann auf jeden Fall mit der Zeit aufgebaut werden. Bin einfach vorsichtig, wenn ich in meinen inneren Kreis reinlasse, weil ich weiß was für Chaos dort die falschen hinterlassen können. Das ist gesunder Vorsicht finde ich.
*****cht Mann
147 Beiträge
Hier wird immer wieder sinngemäß geschrieben, ich vertraue nicht oder minimal, aufgrund der Lebenserfahrung. Ist man also erwachsen, erfahren und weise, wenn man lieber misstraut? Ist es gerechtfertigt, jemanden unter Generalverdacht zu stellen, weil ein anderer in der Vergangenheit uns mal hinters Licht geführt hat? Fühlen sich Menschen besonders, wenn sie anführen, dass es Ihnen besonders schlecht ergangen ist? Herrje, wir sind doch alle schon aufs übelste beschissen worden! Sei es im Job, in der Partnerschaft oder beim Autokauf. Kommt darüber hinweg!
Meine Lebenserfahrung sagt, dass wenn man lieber misstraut, vermeintlich unter Kontrolle halten muss und seine Erwartungen eher pessimistisch steuert - dann kommt es erst recht zu den Verstörungen, Unsicherheiten, Missverständnissen und Streit.
Ja, natürlich kann man mit Vertrauensvorschuss an die Wand fahren - bei vielen Menschen fordert dieser aber bewusst oder unbewusst dazu, diesem Vertrauen gerecht zu werden.
Es wird auch Enttäuschungen geben, weil wir Menschen sind und Fehler machen. Deswegen ist es mir zu schade, argwöhnisch durchs Leben zu gehen.
Das ist meine Lebenserfahrung.
Widersprüche und Missverständnisse sollten immer besprochen werden. Wer sich da nicht garnicht bemüht ala "du vertraust mir nicht", der könnte eventuell häufiger das Problem haben "falsch verstanden" zu werden oder ist nicht ehrlich. Aber dann ist es auch nicht mein Problem. Wenn ich jemand als widersprüchlich wahrnehme und häufig Missverstädnisse aufkommen, wirds mir zu kompliziert.
*********lich Frau
2.266 Beiträge
Zitat von ******o69:
Vertrauen: schenken oder erwerben?
Wenn man eine neue Bekanntschaft macht, gar eine Beziehung eingehen möchte, sollte man dann seinem Gegenüber gleich zu 100%,Vertrauen entgegenbringen oder darf man erwarten, dass es sich quasi erarbeitet wird?

Hm. *nachdenk*
Ich erlebe das so:
Ein Grundvertrauen kommt aus dem Bauch und lässt sich gar nicht willentlich steuern; es ist da oder eben nicht. Mit der Entwicklung der Beziehung wächst es oder wird weniger, je nachdem, wo's hingeht mit den Gefühlen.
**********ede56 Mann
6.307 Beiträge
@******o69 schrieb
Dann kommt die Frage auf: "Vertraust du mir etwa nicht?" oder (noch unangenehmer) die Aussage: " Du misstraust mir."
@*****cht
Darauf bist du vermutlich angesprungen.
Prinzipiell stimme ich deinen Aussagen zu.
Aber die von Ferrero69 in den Raum gestellte Frage , würde bei mir auch alle Alarmglocken zum leuten bringen.
Wenn ich das Gefühl habe, der andere misstraut mir, spreche ich das an , aber nicht als Frage.
********Sinn Mann
1.497 Beiträge
Vertäuen ist mir sehr wichtig.

Ich gebe jedem Menschen erst einmal einen Vertrauensvorschuss.
Durch Taten zeigt sich dann, ob es ausgebaut oder verringert wird.

Da ich ein optimistischer Mensch bin, entspricht dies einfach meiner Persönlichkeit.
Ich bin auch schon enttäuscht worden.
Aber ich will einfach den Glauben an die Menschheit nicht verlieren.

Bisher bin ich damit sehr gut gefahren.
Denn aus meiner Sicht kann ich mit Misstrauen nicht jeden Vertrauensbruch verhindern.
Das Misstrauen ver- oder behindert jedoch den Vertrauensaufbau.
Zitat von *****cht:
Ist man also erwachsen, erfahren und weise, wenn man lieber misstraut?

Mmh. Ich finde ja nicht, dass wenn man am Anfang vorsichtiger agiert, das gleich schon Misstrauen ist. Würde ich misstrauen, dann würde ich die Person gar nicht weiter kennenlernen wollen.

Vertrauen kommt durchs Kennenlernen automatisch. Das hat weder etwas mit Schenken noch Verdienen zu tun, sondern damit den anderen einschätzen zu können.

Zitat von *****cht:
Ist es gerechtfertigt, jemanden unter Generalverdacht zu stellen, weil ein anderer in der Vergangenheit uns mal hinters Licht geführt hat?

Warum ist es nicht gerechtfertigt, wenn man dann vorsichtiger agiert? Wir Menschen lernen und treffen die meisten Entscheidungen aufgrund von Erfahrungen.

Wenn ich zweimal in eine heiße Herdplatte gefasst habe, finde ich es völlig gerechtfertigt, Herdplatten erstmal zu unterstellen, dass sie heiß sein könnte. Also was mach ich als Schutzmaßnahme? Ich schaue nach, ob die Herdplatte ausgeschaltet ist bzw. taste ich langsam, ob die Platte Wärme ausstrahlt (wenn ich es nicht anders sehen kann). Das ist eine völlig normale, risikobasierte Verhaltensweise. Nur läuft das mit der Herdplatte in Sekundenbruchteilen. Das Kennenlernen dauert halt ein bisschen länger.

Ich halte es ja für recht dumm, Fehler mehr als einmal zu wiederholen. Man kann nämlich etwas daraus lernen und auf entsprechende Sachen/Signale achten. Und mir ist total bewusst, dass ich Wertvorstellungen habe, die nicht automatisch von anderen geteilt werden. Immer zu glauben, der andere denke so wie ich, schrammt an der Realität vorbei.

Wirkliches Misstrauen ist natürlich tatsächlich nicht beziehungsfördernd. Da bin ich einverstanden.
Ich finde, es kommt ein schon darauf an, um was es geht.
Wenn ich einen ONS will, dann vertraue ich darauf, dass er mich nicht danach umbringt, weil ich aus Versehen an einen Psychopathen gekommen bin. Aber viel mehr Vertrauen brauchts da doch eigentlich nicht, oder?

Und wenn ich was Ernstes will, dann muss ich eigentlich schon mit Vertrauen ein bisserl "in Vorkasse" gehen, weil sonst kann ja erst gar nichts entstehen. Klar muss ich darauf vertrauen, dass er auch was Längerfristiges haben will, wenn er das auch so behauptet. Gesunder Menschenverstand wäre aber doch angebracht. Alles, was da anfangs erzählt wird, glaub ich dann doch nicht auf Anhieb. Sorry, soweit ist es mit meinem Vertrauen dann doch nicht her. *zwinker*
Aber es kann ja wachsen, oder?
Ich halte mich nicht für sonderlich misstrauisch. Würde es eher "vorsichtig" nennen.

Komischerweise vertraue ich Menschen, mit denen ich kein Verhältnis (oder Beziehung oder sowas in der Art) anfangen will, sondern beispielsweise Arbeitskollegen, auf Anhieb. Und das ist ja eigentlich ziemlich dämlich. *gruebel*

Aber egal, so bin ich halt...
Ich mißtraue, um mich zu schützen.
...und ich bin zu naiv, um total misstrauisch zu sein.
*****cht Mann
147 Beiträge
Muss ja nicht naiv sein - es hilft halt auch nicht wirklich weiter...
Zitat von ****nn:
...und ich bin zu naiv, um total misstrauisch zu sein.

Es ist bei mir einfach so, das ich zu oft belogen wurde. Und ich sehe keinen Grund einem mir fremden Menschen zu vertrauen.
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