„Vertrauen: schenken oder erwerben?
Wenn man eine neue Bekanntschaft macht, gar eine Beziehung eingehen möchte, sollte man dann seinem Gegenüber gleich zu 100%,Vertrauen entgegenbringen oder darf man erwarten, dass es sich quasi erarbeitet wird? Also, dass mein Gegenüber mir erstmal (oder ich ihm) beweisen muss, vertrauenswürdig zu sein?
Ich bin der Meinung, dass mein Gegenüber gleich zu Beginn mein Vertrauen geschenkt bekommen sollte. Für mich verbunden mit der Hoffnung, dass ich da nicht enttäuscht werde.
Meine Frage an euch: wie macht ihr das mit dem Vertrauen zu Beginn einer Beziehung? Verschenkt ihr es oder muss es erworben werden?
Also, ich hab weitem nicht alles gelesen und steige ohne Rücksicht auf bereits geschriebenes in die Diskussion ein. So geht's auch - vertraut mir einfach...
Ohne jemandem mein Vertrauen zu schenken, KANN ich gar nicht in eine Beziehung gehen. Das heißt ja noch lange nicht, daß ich mich blind da rein stürze. Davor steht ja schließlich eine Kennlernphase, wo ich mich intensiv mit jemandem beschäftige, ihn nicht nur körperlich und seelisch treffe, sondern auch intellektuell nahe kommen möchte.
Mit einer Mischung aus Bauchgefühl und Ratio beschliesse ich dann in einem sanften, unmerklichen Übergang, dieser Person meine Liebe und damit mein Vertrauen zu schenken. Ohne Vertrauen gibt es diese Liebe nicht - das Risiko enttäuscht zu werden, können wir nie ganz ausschliessen. No risk - no fun..ich riskiere es gern, mein Vertrauen zu verschenken. Wenn das von der anderen Seite in einem anderen Tempo geschieht, ist das unproblematisch. Habe ich aber das Gefühl, daß auch auf lange Sicht keine Parität herrscht, wird es schwierig - habe ich vor nicht langer Zeit erlebt und daraus auch die Konsequenzen gezogen.
Wenn man sich mal genau anschaut, wem wir alles blind vertrauen im Leben:
• Dem Automechaniker, der unsere Bremsen macht
• Dem Arzt, der uns in Narkose versetzt
• Der Pilotin, die uns hoffentlich sicher landet
usw...
Und keinen davon habe ich in der Regel wirklich lieb....