@TE
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1) ich war mein Leben lang untervögelt und mein Schatz fängt an, das zu ändern, doch taue ich nur langsam auf. Ich habe gelernt, mit dem zufrieden zu sein was ich hatte, denn ein Mensch kann selbst definieren, was ihn glücklich macht und wenn der Mensch sein eigenes Glück definiert, macht ihn das glücklich.
2) Glück ist nicht nur Definitionssache, vielmehr kommt es auf die eigene Art an: Der Macho, der das Weib mit "Rein, raus, runter fertig" durchvögelt und abfertigt, braucht ein Weib, das so behandelt werden will. Mir gibt "Rein raus runter fertig" nichts, weil ich keine intellektuelle Langeweile mag, die Teil des Spiels bei "Rein raus runter fertig" ist. Ist man selber Kopfmensch und durchblickt "Rein raus runter fertig" bzw. auch nur den Zustand, daß man untervögelt ist, kommt man mit dem Kopf hinter das Problem und ist bei Punkt 1) und beim Punkt "sei doch zufrieden mit dem was Du hast, denn Du hast nur dieses eine Leben zum Genießen."
3) Du beschreibst das Problem in Deinem Posting rational gut und mehrfach, doch ist auch die intellektuelle Lebenssituation maßgeblich.
Beispiel:
- Ich hatte an einem Sonntag morgen ein 0815 Date im Internet auf einer Seite abseits des JC. Kein Bildertausch vorab, ausgemacht war, daß ich mit dem Rad in Radkleidung zum Bahnhof X komme und daß sie mich dann mit dem Rad abholt - und daß wir dann wohl Radfahren gehen.
- Aus der S - Bahn ausgestiegen merke ich gleich, wie sie Verlangen nach mir hatte, wir faßten uns an und die Hände waren ziemlich schnell an sensiblen Körperteilen über der Kleidung bzw. auch an weniger sensiblen Stellen unter der Kleidung.
- Wir fuhren gleich zu ihr.
- Sie ist selbständig, arbeitet viel, studiert, alleinerziehend, der Sohn war beim Vater, stressige Scheidung (sagt sie).
- Wir redeten, plauderten und ich sorgte irgendwie dafür, daß sie mehrere Orgasmen hatte.
- Jetzt zum eigentlichen Kern: Sie meinte, sie schalte nicht mehr ab, weil ihr Kopf immer arbeite, weil ihr Job sie mehr und mehr fordere und weil auch der Sohn Ansprüche an sie habe. Sie brauche SEX um mal runter zu kommen, mal zu entspannen ....
- Man definiere nun den Punkt "sie ist untervögelt" rückwärts: Selbst wenn sie an sich den SEX nicht bräuchte, braucht sie ihn doch, weil der Streß im Leben und das Kopfmensch - Sein dazu zwingt.
Liebe TE, du bist doch auch intellektuell geprägt wie Dein Posting zeigt ... Wie siehst Du das, wo du das Problem so schön aus allen Blickrichtungen beschreibst ?
4)
Was glaubt ihr: Ist der Zustand der "Untervögelung" die Ursache der Unzufriedenheit? Oder verursacht die Unzufriedenheit die "Untervögelung"?
Ich denke, es ist um so mehr ein Wechselspiel, je weniger man mit dem Kopf mit dem Thema "ich bin untervögelt" umgehen kann und je sensibler man ist (manchen genügt der plumpe fick, bei anderen braucht es den intellektuellen Kick und bei wieder anderen ist Sensibilität erforderlich).
5)
Fällt es einem zufriedenen, in sich ruhenden Menschen automatisch leicht sich ausreichend mit körperlicher Zuwendung zu versorgen? Und daraus folgernd: Ist der Mangel an ausreichend körperlichen Zuwendungen eigentlich nur ein Symptom, dass die eigene Lebensgestaltung verbesserungswürdig ist?
Stell Dir bitte zwei Personen vor:
- Person A hat das Leben aufgeräumt: Sexlos, aber lebt gesund, hat Kinder, ist erfolgreich im job, hat viele Freunde, viele Hobbies und keine Zeit, weil das Leben total zugeplant ist.
Person A ist glücklich in allen Bereichen, Person A gibt sich die Anerkennung im Leben selber, die ein Mensch braucht, um glücklich zu sein. Hat Person A Streß in irgendeinem Bereich, so sagt sich Person A "ich steh drüber, weil ich hab genug andere Bereiche, in denen es gut läuft."
Die andern Bereiche bringen Glück in das Leben von Person A und Person A kann die Probleme ausblenden bzw. die negativen Folgewirkungen umgehen, die durch einen Blick auf die Probleme entstehen.
- Person B kümmert sich nicht um die eigene Gesundheit, raucht, trinkt, weil eine schwere Trennung da ist, weil Person B Zukunftsängste hat auch im job: Person B ist arbeitslos, Person B hat dauernd Streß mit dem EX, die Kinder machen in der Schule Probleme und es sind immer wieder kleine Krankheiten da, die Person B belasten. Person B hat einen intellektuellen Einschlag, aber es fehlen die Erfolge, die Anerkennung ins Leben bringen.
Person B will Erfolge im Leben, hat aber keine Erfolge und bekommt damit auch keine Anerkennung. Person B gibt sich auch selbst keine Anerkennung, weil Person B im eigenen Leben weit hinter den selbst gesteckten Zielen zurück bleibt.
Person B geht in einen Swingerclub bzw. macht Sexdates aus und läßt sich gut durchficken. Daß Person B beim SEX durch das andere Geschlecht nur benutzt wird, ist Person B egal: Daraus, daß Person B gut durchgefickt wird, kann Person B aus rein subjektiver Sicht der Person B ableiten, daß Person B einen geilen Köper habe, wodurch auf einmal Anerkennung ins Leben kommt.
6)
Oder nochmal anders formuliert, wo habt ihr angesetzt: Mehr bzw. besserer Sex um mit dem eigenen Leben wieder zufriedener zu werden? Oder doch erstmal auf die Suche nach mehr Lebenszufriedenheit gehen, um damit auch wieder das Liebesleben ins Lot zu bringen?
Ich denk, man muß die Bereiche analysieren und in allen Bereichen was tun. Ich sehe die folgenden Bereiche:
- Gesundheit
- Beruf
- soziale Kontakte
- Partner
- Eltern
- Kinder
- Sexleben
- Verschiedenes / Sonstiges
Je mehr Bereiche eine Person hat, in denen sie sagt "Die Entwicklung ist mir gleichgültig" desto mehr kommt sie in diesem Bereich auf dem Zahnfleisch daher, weil die Erfolge fehlen und das Selbstvertrauen fehlt: Die Person hat die Angelegenheit nicht im Griff und zwar schon deshalb, weil die Person einen bestimmten Bereich nicht im Griff haben will (sie will sich treiben lassen).
Das bedeutet umgekehrt: Man muß in jedem Bereich versuchen, zu agieren und nicht zu re-agieren und versuchen, mit dem Kopf die Probleme zu erkennen und zu lösen. Das bringt einen dann ins Gleichgewicht und das sorgt dann dafür, daß man nicht untervögelt sein kann:
- Der Kopf ist dann stark genug zu sagen "Besser kein SEX als SEX mit der falschen Person."
- Personen, bei denen Druck im Bereich SEX besteht oder bei denen der Druck aus andern Bereichen in den Bereich SEX abfärbt, können den Satz "Besser kein SEX als SEX mit der falschen Person." gerade nicht sagen mit der Folge, daß diese Personen unter SEX mit der falschen Person in der Folge durchaus leiden (könnten).