Re.: seelische TS
Hallo Lydia,
selbst Insider (betroffene) haben manchmal Schwierigkeiten sich oder andere (ebenfalls betroffene) in die richtige Schublade zu stecken.
Noch viel grössere Rätsel geben wir da unseren Mitmenschen auf.
Das siehst du doch schon hier in diesem Thema. Im JC gibt es ein grosses TG-Forum und eine TG-Gruppe, trotzdem wissen viele nicht wie sie uns einordnen sollen, das es uns überhaupt gibt.
Die Vorurteile in der Öffentlichkeit sind noch recht gross, daher wollen wir diesen TG-Day veranstalten um über uns Aufzuklären.
Sagst du öffentlich:
Ich bin DWT
landest du in der Schublade: Pervers / Fetisch
Sagst du öffentlich:
Ich bin TV
landest du in der Schublade: Tunte, Travesti Star = Hape Kerkeling, Mary um nur zwei zu nennen.
oder du wirst unfreiwillig zur Drag Queen gemacht.
Daran ist das Fernsehen (öffentlich/rechtlich als auch Privat) nicht ganz unschuldig. Das Fernsehen zahlt bekannten Szene Drag Queens die Paradiesvogel-Fummel und die Reisekosten zu Veranstaltungen wie z.B.: den CSD - Veranstaltungen!
Motto: Das will die fernsehende Bevölkerung sehen, das bringt Einschaltquoten !
Dabei werden Transgender bewußt der Schwul / Lesbische Szene zugeordnet, obwohl wir überwiegend Hetero sind. Es wird das Bild der
"Die schwulen Tunten im Fummel" geprägt.
Sagst du öffentlich:
Ich bin TS
kommst du auch nicht besser in der Bevölkerungsmeinung weg.
Der/Die will nicht ihren Mann stehen (zu faul zum Arbeiten), da lässt sie sich lieber operieren. Früher hat man die Weggesperrt, jetzt zahlen wir (die Krankenkassen) noch denen eine OP.
Von den Leidensdruck, der Hormontherapie, den Alltagstest, den Risiken einer stundenlangen OP (oft nicht der einzigen) hat unsere so gut aufgeklärte 21. Jahrhundertbevölkerung (bis auf wenige Ausnahmen) keine Ahnung, aber dafür jede Menge Vorurteile.
In einem großen Schwesterforum hatten wir eine Umfrage:
Wie können wir der Öffentlichkeit erklären wer wir sind.
Wir haben festgestellt:
Der Begriff Transgender ist noch relativ neu und in der Bevölkerung noch nicht einer "negativen" Schublade zugeordnet. Mit meiner Aussage: "Ich bin seelischer Transgender" erwecke ich die Aufmerksamkeit und habe einen Gesprächsansatz.
Mit dem Zusatz: "
seelisch" wird der Stand zwischen TV und TS ausgedrückt. Viele sind in ihrem Wesen mehr Frau als Mann, spüren den Leidensdruck täglich und wollen nur eins:
Als alltagstaugliche Frau in normaler Damenkleidung unbelästigt und akzeptiert / anerkannt durch ihr Leben gehen.
Tschüüsss
Heidi
Ps.: Frau zum Mann Transgender haben auch schon in der "
Mädelstruppe" (Transgender Gruppe) ein kleines schützendes Dach gefunden.