In der Porzellanfabrik lief die Produktion gerade auf Hochtouren. Auf einer Messe hatte man einen großen Auftrag für Alltagsgeschirr erhalten. Ein Versandhaus aus dem Westen wollte bis September alles geliefert bekommen. Also brauchte man in der Fertigung jede Hand und auch die Lehrlinge des 2. Ausbildungsjahres mussten mit ran. Frühschicht, Spätschicht, nur in die Nachtschicht durften sie noch nicht. Die meisten waren ja noch keine 18.
Für Frank kam diese Schufterei gang gelegen. Auch er war die ganze Zeit mit seinen Gedanken bei Karla. Was sie wohl gerade macht? Was sie heute an hat? Solche Fragen gingen ihm durch den Kopf. Er vermisste ihre Wärme, ihr Lächeln, ihren Duft. Er hatte Sehnsucht nach ihr. Jeden Abend im Bett streichelte er sich und konnte es kaum erwarten, wieder bei ihr zu sein.
Er vergaß auch nicht ihre Bitte, Kondome zu besorgen. Aber wo gab es sowas? Mit den Jungs sprach er nicht gern über so was. Die waren ihm alle zu blöd und teils noch zu kindlich.
In der Mittagspause saß er mit Christine zusammen und sie tranken zusammen eine Kola. Zigaretten waren nichts für ihn, aber Christine zog gierig an ihrem Glimmstängel. In den Fertigungshallen war das Rauchen verboten und so musste sie eben auf die Pause warten.
„Du, sag mal …“ etwas zögerlich drehte er seinen Blick zu Christine. „… äh, wo bekommt man eigentlich Kondome her?“ In diesem Moment hatte Christine nicht mit einer solchen Frage gerechnet und sie schaute ihn entgeistert an. „Wie kommst denn jetzt darauf?“ Sie schaute ihn an und vermutete etwas. „Denk nicht mal dran! Ich mag dich als Freund sehr, aber mehr läuft nicht!“ ergänzte sie entschieden.
Das wiederum überraschte Frank. Mit einem langgezogenen „Nein!“ konterte er ihr.
„Meine Freundin und ich haben uns am Wochenende darüber unterhalten. Sie wollte das wissen, aber ich konnte ihr die Frage auch nicht beantworten.“
„Ja, ist klar!“ Christine bemerkte seine Verlegenheit. „Also, wenn ich welche brauche, dann hole ich die immer zusammen mit Zigaretten im Tabakladen.“ Dabei zwinkerte sie Frank zu.
„Im Tabakladen?“ war seine verdutzte Antwortfrage. „Na, da wo Männer alles bekommen, was sie für ihre Bedürfnissen brauchen.“ Christine hob ihre Schultern kurz an. „Ist nun mal so!“
„Aha!“ Franks Antwort fiel genau in das Ende der Pause.
Gleich nach der Schicht lief er vom Internat aus in die Innenstadt. Da fuhr kein Bus, also 15 Minuten zu Fuß. In dieser Zeit dachte er ständig daran, wie er wohl im Tabakladen Kondome verlange solle.
Als er den Laden betrat, schlug ihm eine große Wolke Tabakrauch entgegen. Die Einrichtung des Ladens erinnerte an die zwanziger oder dreißiger Jahre. Hinter dem Tresen stand eine ältere, sehr korpulente Dame und rauchte gerade eine dünne Zigarre. Die stickige Luft verschlug Frank dem Atem und er musst kräftig husten. Wieder zu sich gekommen trat er vor den Tresen. Mit leicht verstellter, rauchig klingender Stimme verlangte er: „Zwei Schachteln Karo bitte!“ Das war Christines Zigarettenmarke. Die Dame griff schon ins Regal und er ergänzte: „Und zweimal Streichhölzer noch!“ Auch die gab sie ihm bereitwillig.
Als er alles schon bezahlen wollte fragte er noch: „Haben sie auch Kondome?“ Die Frau blickte ihn kurz an: „Wie viele?“ wollte sie wissen.
„Auch zweimal.“ Franks Hände schwitzten. „Fünf Mark fünfzig macht das zusammen.“ Schnell legte Frank das Geld auf den Ladentisch, nahm seinen Einkauf und verließ rasch den Laden. Vor der Tür musste er erstmal tief durchatmen, steckte alles in seine Jackentasche und lief zurück ins Internat.
Mit Kondomen in der Tasche gut fürs Wochenende vorbereitet beschäftigte ihn vor allem noch eins. Wie benutzt man die?
Am nächsten Tag saß er wieder mit Christine zusammen. Sie rauchte wieder gierig ihre Karo und Frank aß sein Pausenbrot. Er griff in seine Tasche und legte ihr die zwei Schachteln Karo hin. Sie schaute kurz um dann mit einem „Aha! Danke!“ im klar zu machen, dass sie Bescheid wusste. „Und, gabs auch Kondome?“ wollte sie noch wissen. „Ja!“ Frank griff in seine Tasche, holte eine Packung heraus und zeigte sie ihr. „Kennst dich damit aus?“ Christine glaubte nicht an eine bejahende Antwort. „Ach Jungchen. Alles muss man euch zeigen. Komm mit!“
Sie zog ihn mit sich in einen alten Lagerraum, der schon seit Jahren nicht mehr genutzt wurde. Nur ein alter Tisch und ein Stuhl standen noch drin. Alles war ein wenig muffig, aber hier waren sie ungestört.
Bevor beide hineingingen schaute sich Christine nochmal kurz um, ob auch niemand zu sehen war. Sie schob ihn hinein und verschloss hinter sich die Tür. „Hose runter und hinsetzen!“ Fast schon befehlsmäßig wies sie ihm den Platz auf dem Tisch zu. Frank zog seine Hose runter und setzte sich. Die vielen Gedanken an Karla und die Unsicherheit, was wohl nun folgen würde, machten ihn nervös.
Christine streckte ihm die geöffnete Handfläche entgegen und verlangte nach einer Packung Kondome. Er griff noch mal in die Hose und gab ihr eine. Drei Stück befanden sich in der kleinen Pappschachtel. Christine zog ein Kondom heraus und griff mit der anderen Hand nach seinem Schwanz. Der war schon ganz feucht und war gerade dabei, steif zu werde.
„Bild dir bloß nichts ein!“ kommentierte Christine die Situation. Mit sicherer Hand setzte sie das noch aufgerollte Kondom an seiner Schwanzspitze an und zog es langsam über den mittlerweile steif gewordenen Penis. „Geübte Frauen rollen es auch gern mit ihren Lippen über den Schwanz.“ Frank schaute sie entgeistert an. „Das kannst du dir ja mal von deiner Freundin zeigen lassen!“ Sie lachte, sah seinen fragenden Blick und stand auf.
„Ende der Vorstellung. Die Pause ist zu ende.“ Frank zog das Kondom eilig vom Schwanz, griff nach seiner Hose und bekleidete sich wieder. Abgesichert durch Christines prüfende Blicke verließen beide den Lagerraum.