„Den eigenen Beruf hier beim Kennenlernen preisgeben?
Menschen hier kennenlernen und der eigene Beruf
Hallo @ll,
das Thema, was ich hier mit Umfrage eröffnet habe, bewegt mich gerade sehr und deshalb würde ich gerne wissen, wie ihr mit dem Thema umgeht, wenn ihr nach eurem Beruf gefragt werdet.
Ich persönlich verschweige grundsätzlich sowohl hier als auch bei "echtem" Daten meinen Beruf und mache nur eine wage Aussage in Richtung "Kaufm. Angestellter". Wahrscheinlich ist es blöd, aber ich möchte ungern, dass aufgrund meines Berufs auf bestimmte Sachverhalte Rückschluss gehalten werden kann.
Wie handhabt ihr das?
Hallo, ich bin DrFeelGod, 54 Jahre alt, deutschlandweit tätiger Psychologe, Forensiker und Kardiologe und leider mit wenig Freizeit gesegnet. Aber weil die Frage mir wichtig ist, antworte ich hier auch nur ganz kurz, aber ich antworte …
Hm …
Macht jetzt nicht wirklich nen schlanken Fuß, oder?
Oder doch?
Reicht nur die Auskunft Herz-Mediziner? Oder muss Forensiker auch noch mit Leichenbeschauer oder Leichenaufschneider erklärt werden?
Warum sollte ich meinen Beruf gleich vorweg schieben?
Damit meine Antwort gleich mehr Gewicht erhält? D.h., geht es generell um meinen Status? Um meine psychische Einordnung aufgrund meiner beruflichen Tätigkeit?
Ich will auch von meinem Gegenüber nicht gleich wissen, ob die Person die Trolleys im Flugzeug mit eigenhängig geschmierten Brötchen bestückt oder nebenan die Büros sauber macht. Oder muss ich das sogar wissen müssen?
Nur, ich möchte schon wissen, ob jene Person ein Bewußtsein hat, welche sexy ist. Sapiosexuell ja, proiagrosexuell no.
Auf Parties kenne ich die zwei entscheidenden Einstiegsfragen eines Smalltalks: "Und wer bist du?" und "Was machst du beruflich?". Diese Fragen sind hier bei einer PN wie "Hallo" und "Wie geht's". Im Joy komplett verpönt, allerdings auf Parties Standard. Und? Macht das sexy?
Ich bin nicht ich aufgrund meines Berufs. Ich bin, wer ich bin. Wer mich anhand meines Berufes (recht abstrakter, aber einflussreicher Berufsstand) versucht, zu kategorisieren, darf es ruhig tun. Wer will, der will immer, was die Person halt so kann und drauf hat.
Das Ergebnis der Kategorisierung wird von mir dann gleich auch entsprechend subjektiv und gnadenlos beurteilt. Quid pro quo. Isso. Effekt "Wald": Reinrufen und raustönen.
Vage antworten? Nicht mein Fall. Aber mein Berufsstand verursacht immer Nachfragen, die mich extrem mega langweilen. Effekt: die Antwort darauf langweilt megaextrem. Muss ich antworten? Ich muss sterben, ja, irgendwann. Aber antworten? Nö. Normale Konversation bedarf der Frage "Und was machst du so beruflich" ganz und gar nicht, wenn man nicht langweilen will. Andererseits, ganz so abwegig ist die Frage auch für mich nicht, denn auch ich habe Schubladen zum Büro-Dreikampf (einordnen, lochen, abheften).
Aber mal ehrlich:
Ist der Beruf wichtiger als die Person? Nur wenige Leute können ihren Beruf zur Passion erklären, die meisten nehmen, was sie aufgrund der Basis derer Ausbildung erhalten. Meist ist das niedriger. War bei allen meinen Abschlussmitleuten so.