„Glaube ich eher nicht. Man könnte dann vielleicht allein ausprobieren, wie es sich am besten anfühlt, um der Frau Tipps geben zu können. Aber für die Umsetzung spielt der Kopf eine große Rolle. Der Dienst, in den Frau sich stellt. Ein Spiel mit Unterwerfung und Dominanz zugleich. Das bekommt man nicht alleine hin.
"Dienst", "Dominanz", "Unterwerfung" sind Begriffe, die in meiner Sexualität keinen Platz haben. Vor allem die Emotionen, die solche Begriffe in mir auslösen. Wenn ICH das Gefühl habe, es käme zu einem Gefälle (Machtgefälle durch Dominanz oder Dienstleistung ... brrr), wäre der Sex an dieser Stelle beendet. (Ist schon passiert).
Für mich hat entspannte Sexualität (also im Kopf und Körper entspannt) mit Hingabe zu tun. Den krassen Unterschied zu den anderen Begriffen (und tatsächlichen Situationen und Emotionen) sehe ich darin, dass sich beide (alle) Personen einander hingeben müssen, damit das funktioniert. Also: Nicht einer hat alles "im Griff", sondern beide (alle) geben den Anspruch auf, etwas "im Griff" haben zu wollen / müssen.
Das Modell, einer hat den Überblick / die Verantwortung / alles im Griff ... scheint ja durchaus auch manchmal Schwierigkeiten auszulösen. Vielleicht habe ich das einfach intuitiv für mich schon immer anders aufgefasst und umgesetzt.
P.S.: Das ist KEIN BDSM-Bashing. Nur der Versuch zu erklären, warum ICH mich stets gleicher Maßen für die sexuelle Begegnung verantwortlich fühle. Weil wir uns ja hier durchaus schon gefragt haben, wie es denn zum "Seestern" kommt, bzw. zu der Grundannahme "für Frauen reicht es, wenn sie verfügbar sind. Für den Rest ist dann ER zuständig"