Hallo zusammen.....oder
grunz, grunz, oink oink
Finde Diskussionen dieser Art wirklich spannend. Meine Einlassung:
Es ist wohl dem kulturellen Leitbild zu verdanken, dass es zu solcherlei "Zerwürfnis" bzw. Abweichung in einer sprachlichen Auslegung kommt.
Wir Deutschen (für die Anderen: Will niemand ausgrenzen, kann aber nicht für Euch sprechen) haben es ja schon ne Weile, also geschätzte 10 Generationen, drauf, brav und fromm und innig zu Minnen mit den trüben Sinnen.
So war es doch Jahrzehnte "angebracht" dass man sich im Hinblick auf die Sexualität zugeknöpft gibt, vor allem durch unsere kirchlichen Einflüsse.
Man stelle sich im öffentlichen Raum zungenküssende Teenager in den 50er Jahren vor.
Dazu dann das Schwein (fem. die Sau) mit seinen unreinen Lebensgewohnheiten, und ohne Schamgefühl.
Linguistisch archetypisch: Ferkelei, Schweinkram, Sauerei, Versaubeutelt usw.
Ich verbinde mit der Beschreibung "versauter Sex" etwas laszives, frivoles, freies, und ja auch ambitioniertes. Welche Praktik oder Vorliebe dies denn wäre, ist dabei völlig unerheblich.
Meines Erachtens wurde hier diskutiert, aufgrund eines zum Teil verwaschenen, aber in Fragmenten durchaus noch vorhandenen kulturellen Leitbildes, im Kontrapunkt zu unseren modernen, freizügigen Lebensweise.
Es ist immernoch in uns drin, dass das "bessere Benehmen" das zugeknöpfte ist. Auch wenn wir heute anders leben, es steckt als eine Art Sozialfragment in uns. Und es ist immernoch im sprachlichen Gebrauch gang und gäbe etwas tatsächlich Schmutziges, oder "stilbrechendes", oder gar misslungenes, mit Schweine- oder Sauenanalogien zu beschreiben.
Wie auch immer, auf "versaubeutelten Sex" steht bestimmt keiner
Ich wünsche Euch, je nach sprachlicher Prägung, "versauten", oder einfach nur experimentierfreudigen, ambitionierten, freizügigen, offenen, anregenden, nicht zugeknöpften Sex.