Das ist wirklich ne schwierige Angelegenheit. Schwer auch, dazu etwas zu sagen.
Erstens kennt man die beiden nicht, und hat nun nur die Seiten von Euch gehört.
Ich versuche es mal.
Eine Abtreibung würde für mich nicht in Frage kommen. Es gibt viele Anlaufstellen (meine Vorgänger haben sie schon gesagt). Hier kann man wirklich Hilfe erfahren.
Wenn das Kind dann geboren wurde, würde ich nicht darauf verzichten, den Vater auch anzugeben. Es ist das Recht eines jeden Kindes, zu wissen, wer der Vater ist, zumal es auch rechtliche Folgen hat und man auf Kindesunterhalt allein vom Gesetz her gar nicht verzichten darf.
Wenn der Vater finanziell nicht in der Lage ist, den Kindesunterhalt zu zahlen, kann man sich an die Unterhaltsvorschußkasse wenden, die dann einspringt. Allein hier wird es schwer, den Vater nicht anzugeben, bzw. zu sagen, man wüßte nicht, wer er ist, da von seiten des Jugendamtes viel getan wird, es sich hierbei, wie der Name schon sagt, um einen Vorschuß handelt, und nicht alles auf Kosten des Staates ausgetragen werden kann. Die Kasse zahlt dann sechs Jahre und das allenfalls bis zum 12. Lebensjahr eines Kindes. Auch nach der Geburt des Kindes gibt es Anlaufstellen (Diakonie etc.) um sich Hilfen zu holen. Es gibt auch Vereine für Alleinerziehende, man ist also nie alleine, wenn man nicht resigniert, sondern die Hilfen auch annimmt.
Zum Vater selber: Ich denke auch mit 19 Jahren sollte man reif genug sein, um zu wissen, was passieren könnte, wenn man mit einer Frau ins Bett geht. Da können auch die äußeren Umstände nicht dazu beitragen, den Kopf zu verlieren. Gerade wenn ich ohnehin schon genug Probleme habe, muss ich mir im Klaren darüber sein, was ich tue, um mir nicht noch mehr Probleme an den Hals zu hängen.
Allerdings sollte man seine Suizidgedanken nicht einfach abtun, sondern ihm ernsthafte Hilfe zu kommen lassen. Er müsste diese natürlich auch annehmen. Jetzt wo das Kind in den Brunnen gefallen ist, sollte aber auch er sich kümmern, und die Anlaufstellen wie Jugendamt etc aufsuchen, sich Hilfe und Rat holen. Er war zumindest nicht dumm genug ein Kind zu zeugen, sollte es jetzt also nicht damit abtun, er will es nicht, er kann es nicht usw, sondern sich seinem "Problem" wenigstens jetzt stellen und Mann genug sein. Das hört sich bestimmt einfach und hart an, ich denke aber da nicht an der Realität vorbei. Er MUSS den Tatsachen nun ist Auge sehen und handeln.
Einer werdenden Mutter ein schlechtes Gewissen einzureden oder sie gar unter Druck mit einer Abtreibung zu setzen, kann hier nicht der richtige Weg sein. Nicht das er beim Poppen nun über die Konsequenzen nachgedacht hätte, aber da war er im Kopf zumindest so frei, dass er mit ihr schlafen konnte, dann sollte er die Kopffreiheit auch jetzt wieder zurück gewinnen und sich kümmern und nicht aus der Verantwortung schleichen und sie unter Druck setzen.
Und nochmal zur Mutter: wie einer meiner Vorredner schon sagte. Als Krankenschwester hätte sie auch die Möglichkeit gehabt, sich versetzen zu lassen, statt in der heutigen Zeit einfach mal eben wieder arbeitslos zu sein. Gerade mit Kind und dem Beruf als Krankenschwester wird es nicht einfacher, einen neuen Job zu finden. Und es wird sie niemand mit Handschellen in den "Saal" geführt haben, um Abtreibungen durchzuführen. Sie hat sich für den Beruf entschieden, wenn sie dann, ich nehme jetzt mal an in der Gynäkologie gearbeitet hat, waren ihr bestimmte Bereiche ja auch nicht unbekannt, so dass sie eigentlich auch Zeit hatte, sich damit auseinander zu setzen, ob sie es kann, will und auch durchstehen kann. Die Entscheidung lag doch mit Sicherheit bei ihr. Und wenn ich von vorneherein schon weiß, dass ich das nicht kann, lasse ich doch die Finger davon, bzw. bemühe mich, mich in eine andere Fachrichtung zu bilden, um dann als Krankenschwester in anderen Bereichen tätig sein zu können. Das hat ihr mit Sicherheit niemand aufgezwungen.
Ansonsten kann ich mich den Vorrednern nur anschließen und Euch/denen raten, sich dringend die Hilfen zu suchen, die es gibt, und die sie auch dringend brauchen.
LG