„Legal, illegal, sch***egal“
War - glaube ich - mal ein Motto der Sponti-Bewegung.
Ein Mensch, der Selbstmord begeht, ist buchstäblich an den Punkt gekommen, an dem ihm alles egal ist.
Und damit auch das Bild, was er bei anderen von sich hinterlassen wird. Dann ist es gleichgültig, wie „hochangesehen“ Mann vorher war.
Natürlich fragen andere nach dem warum, aber das wird selten in Gänze transparent. Spekulationen sind müßig und bringen keinen Trost für die, die er zurücklässt.
Man kann seine Hinterlassenschaften regeln:
Materiell und finanziell durch Testamente und Bestimmungen oder einfach der gesetzlichen Erbfolge ihren Lauf lassen.
Was den
betrifft?
Ich habe keinen Partner, der nichts von meiner Existenzgründung hier weiß. In Zeiten einer Partnerschaft fühlte ich nicht das Bedürfnis nach anderem.
Würde ich heute eine eingehen, würde das entweder über ein Kennenlernen hier entstehen oder ich würde den Betroffenen über mein DaSein als Autorin informieren - warum ich hier bin und dass unser Zusammensein nichts an meinem Hiersein ändern wird.
Im Falle meines wie auch immer geschehenden Ablebens, gehe ich davon aus, dass es irgendjemandem meiner Kontakte hier relativ zeitnah auffallen würde, dass ich nicht mehr aktiv bin.
In solchen Fällen - sogar, wenn ich mich aus eigenem Überdruss am InternetHiersein, wegen Urlaub oder Wichtigerem im offline zurückziehe - erhalte ich relativ zeitnah, Rückfragen per
oder WhatsApp oder
, ob es mir gut geht. Und wahrscheinlich würde dann irgendwann irgendjemand herausfinden, ob ich noch lebe oder nicht und dem Support mitteilen, dass mein Konto obsolet ist.
Wüsste ein Partner nichts - wie im Falle des TE - wird es sicher auch in diesem Fall andere Menschen hier geben, die ihn vermissen - und dann den hiesigen Support informieren und das Account löschen lassen.
Jeder muss wissen, was er tut und wie er sich hier verhält.
Ich erinnere mich in dem Zusammenhang an ein Vorkommnis, das mich sehr berührt hat:
Ich hatte vor langer Zeit über ein Flirtforum Kontakt mit einem Mann, mit dem es für mich, da er gebunden war, nur zum Austausch freundschaftlicher Art kam - schriftlich und ein Treffen zum
am Bahnhof. Irgendwann war er sehr lange nicht online. Da aber unsere Verbindung locker war, machte ich mir keine Gedanken darüber - er hätte in Urlaub sein können oder beruflich zu beschäftigt.
Unabhängig davon kannte ich eine Frau im beruflichen Kontext, die ich dann auf dem Flirtforum entdeckte.
Als wir uns trafen, tauschten wir uns darüber aus und irgendwann stellte sich heraus, dass sie die Geliebte dieses Mannes war.
Für sie war seine plötzliche Abwesenheit sehr schmerzlich gewesen, denn sie konnte nichts über die Gründe erfahren, da ein Kontakt außerhalb des Netzes nicht erwünscht war.
Im Nachhinein erfuhr sie, dass er monatelang am Rande des Todes im Krankenhaus gelegen hatte. Wäre er gestorben, hätte sie es wohl nur durch das regelmäßige Lesen der Todesanzeigen der lokalen Presse einer Stadt erfahren, in der sie gar nicht lebte.
Was ich damit sagen will: ist man hier, gibt es immer zu bedenken, welchen Einfluss das eigene Ableben auf andere Menschen haben könnte.
Natürlich kann man dies ganz prosaisch über ein digitales Testament regeln und Formulare ausfüllen.
Dabei sollte man auch nicht vergessen, dass auch bezahlte Mitgliedschaften Spuren hinterlassen
Was es mit den Menschen macht - denen im realen Leben und denen hier, darauf hat man keinen Einfluss.
Bin ich aber tot, kann es mir sch***egal sein (oder auch nicht).
Und da kann ich niemandem vor dem hinterher schützen.
Ich selber habe bisher nichts geregelt - weder materiell juristisch noch digital - nach mir die SinnFlut.
PS:
dies ist meine persönliche Meinung zum Thema und meine Praxis in meinem Leben, die ich individuell für mich als subjektiv richtig betrachte.
Sie bewertet nicht die Entscheidungen anderer in ihren Lebensentwürfen.
Einen guten Start in den neuen Tag @ all
Bjutifool