„Unbedingt bedeutet unbedingt - so einfach finden wir das.
Es gibt genügend andere Möglichkeiten, seine Vorlieben und Abneigungen entsprechend darzustellen und zu beschreiben. Und wer sich dementsprechend nicht angesprochen fühlt, weiss doch von Anfang an, woran man ist. Wenn man ein "Kriterium" nicht "bewerten" will, lässt man es einfach weg.
Meiner Logik folgend habe ich deswegen gar kein „Kriterium“ angegeben.
Ich suche Menschen und shoppe nicht im Katalog der grenzenlosen Möglichkeiten, was ich sexuell noch auf einer imaginären to do Liste abhaken müsste.
Begegne ich einem Menschen ist meine Sexualität mit ihm eine individuelle auf ihn und mich bezogen. Sicher gibt es sexuelle Handlungen, Neigungen und Dinge, die ich in der Praxis für mich ablehne oder nur mit sehr vertrauten Partnern praktiziere oder nach Lust und Laune mal gerne mal ungern.
Daher ergibt sich die Frage der Passung mit einem Menschen für mich erst im Rahmen einer persönlichen Begegnung.
Im Internet geht das nichts und niemanden etwas an - und gerade, weil ich mich hier mit Gesicht zeige, noch viel weniger, denn damit gebe ich die Kontrolle über das Wissen um meine Privatsphäre an einen unbestimmbar großen Kreis anonymer Masse ab.
Bei der Betrachtung anderer Profile, habe ich oft den Eindruck, dass das ausfüllen dieses Kriterienkatalogs eher wahllos und ohne großes Nachdenken im multiple Choice „passierte“, denn da sind oft Widersprüche oder Ungereimtheiten zu finden.
Da die Joy Software immer wieder insistiert, ein Profil sei nicht vollständig, wenn nicht alle Rubriken ausgefüllt sind und Fotos eingestellt und „Man würde sonst nicht gefunden“, scheint sich mancher dem Zwang ausgesetzt zu fühlen, dies dann alles schnell zu erledigen.
Es gibt Dinge, die mich beim nachlesen abschrecken, einen Kontakt als
option zu betrachten; vom schreiben an sich hält es mich nicht ab, wenn der Mensch hinter dem Profil interessant zu sein scheint.