Vielen, vielen Dank für diese offenen Worte! In meiner ersten und bisher einzigen Beziehung wsr es ebenso. Ich habe mich bei fast jedem Satz wieder erkannt. Es tut gut nicht damit alleine zu sein.
Mein Ex und ich lernten uns über Sextreffen kennen. Es war super, wir hatten tollen Sex, verstanden uns großartig und gingen irgendwann eine Beziehung ein. Fast rund um die Uhr hatten wir Sex, ich war so süchtig danach, konnte einfach nicht genug bekommen. Ich wurde schon dem schüchternen Mädchen mit Selbstzweifeln, zur selbstbewussten Frau, die ihren Körper gerne präsentiert, weiß was sie will und es sich nimmt. Beim Sex war ich kommunikativ, neugierig, machte oft den ersten Schritt. Dann kamen beruflicher Stress und eine Krankheit ihm dazwischen und alles änderte sich ...
Die nächsten 4 Jahre gab es immer weniger Sex. Von bis zu 6x pro Tag ging es allmählich runter auf 1x alle paar Monate. Als er aufhörte mich zu lecken, kam ich damit klar. Als er mitten beim Sex schlaff wurde und frustriert jammerte, statt mich zu befriedigen, war ich für ihn da. Doch meine Bedürfnisse wurden immer unwichtiger, er nahm sie sogar als Beleidigung, als Unverschämtheit wahr.
Wenn ich nach Sex fragt, wurde er zickig. Wenn ich ihn verführen wollte, stieß er mich weg. Wenn ich mit ihm reden wollte, beleidigte er mich für meine Triebe. Als er erfuhr das ich mich selbstbefriedigte, wurde er wütend. Als ich ihn verzweifelt um eine offene Beziehung bat, verlangte er stattdessen das ich irgendwas nehmen solle, das meine Lust abtötet.
Ich wurde immer unsicherer, traute mich nicht mehr offen mit ihm zu reden, hatte Angst ihn zu berühren und ihn damit zu kränken, ich begann wieder meinen Körper zu verhüllen und mich zu schämen. Ich fühlte mich widerlich, abstoßend, unattraktiv, asozial. Den Frust fraß ich in mich rein, nahm gewaltig zu und wurde unausstehlich wegen der Sexlosigkeit und weil ich mich ungewollt fühlte. Wenn wir doch mal Sex hatten, tat ich alles um ihn glücklich zu machen. Er benutzte mich, fügte mir sogar Schmerzen zu - es war ihm egal. Ich lag da wie ein Leichnahm, weil ich keinen Genuss empfand, weinte, weil ich mir wie eine billige Prostituierte vorkam, statt wie eine Partnerin. Es kümmerte ihn nicht.
Mir ging es körperlich und mental unglaublich schlecht. Und auch ich begann mit Sexchats und Nudes austauschen, um wieder zu mir selbst zurück zu finden. Schließlich habe ich diese Beziehung beendet. Nun bin ich so glücklich wie schon sehr lange nicht mehr und bin zufrieden mit meiner Lust.